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Ein Geleitwort für den Gartenlaube-Kalender

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Textdaten
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Titel: Ein Geleitwort für den „Gartenlaube-Kalender“
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 22, S. 708
Herausgeber: Adolf Kröner
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1892
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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[708] Ein Geleitwort für den „Gartenlaube-Kalender“. Es wäre eine anziehende statistische Aufgabe, einmal zusammenzurechnen, wie viele Kalender jedes Jahr erscheinen. Noch ehe ein Jahr recht seinen Höhepunkt überschritten hat, da kommen sie schon, die Quartiermacher des neuen, die großen und die kleinen, die billigen und die theuren, die lustigen und die ernsten, der eine mit strenger Amtsmiene, jener mit fröhlichen Scherzen, ein dritter mit frommem Augenaufschlag. Und mitten drunter wandelt auch unser „Gartenlaube-Kalender“ einher in dem bekannten rothen, schwarz galonnierten und goldbetreßten Röckchen.

Was bringt er? Nun, zunächst alles das, was man von einem rechtschaffenen Kalender verlangen kann, ein ausführliches Kalendarium, Bauernregeln, Messen und Märkte, Sonnen-, Mond- und Planetenstände, fürstliche Geburts- und christliche Buß- und Bettage, Rezepte für Haus und Küche, Garten und Acker, Regentengenealogien, allerhand Statistisches aus Leben und Verkehr, Post- und Telegraphentarife, Falbs kritische Tage etc. Das ist schon recht viel! Nun hat er aber noch einiges aufzuweisen, was nicht überall wiederkehrt und was seine Verwandtschaft mit der „Gartenlaube“ darthut. Voran steht wieder eine jener kleinen Novellen von W. Heimburg, die, unter dem gemeinsamen Titel „Aus meinen vier Pfählen“, nun schon seit einer Reihe von Jahren die Freude der Leser des „Gartenlaube-Kalenders“ bilden. Andere Beiträge erzählender Natur schließen sich an, und auch für zweckmäßige Belehrung über allerlei Fragen der Wissenschaft und des Lebens ist gesorgt. Stimmungsvolle Gedichte und hübsche Bilder reihen sich dazwischen, und mancher Scherz versucht seine Kraft an den Lachmuskeln des Lesers. Den Schluß bildet wie herkömmlich eine Uebersicht über die merkenswerthen Ereignisse vom Schlusse des vorigen Kalenders bis zur Ausgabe des neuen, eine gedrängte Geschichtsdarstellnng, recht nützlich für unsere schnell lebende und schnell vergessende Zeit.

Das ist’s, was der „Gartenlaube-Kalender“ für 1893 bringt und was ihm in dem Kalendergewimmel sein eigenartiges Gepräge verleiht. Möge auch er wie seine Vorgänger überall im deutschen Hause willkommen sein, so lautet der Wunsch, den die „Gartenlaube“ dem „Gartenlaube-Kalender“ zum Geleit giebt.