Ein Helfer in der Not

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Titel: Ein Helfer in der Not
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aus: Die Gartenlaube, Heft 8, S. 136
Herausgeber: Ernst Ziel
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Erscheinungsdatum: 1883
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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[136] Ein Helfer in der Noth. Bock’s Buch vom gesunden und kranken Menschen. Dreizehnte verbesserte und vielfach vermehrte Auflage. Tagtäglich finden wir auf dem Redactionstische der „Gartenlaube“ einige Briefe aus Nah und Fern, in welchen wir ersucht werden, über Heilmittel, die in den Inseraten verschiedenster Blätter angepriesen, gewissenhafte Auskunft zu ertheilen. Tagtäglich müssen wir darauf nach allen Richtungen der Windrose an Abonnenten und Leser unseres Blattes die Warnung ergehen lassen: Hütet Euch vor den gewissenlosen Curschwindlern, die durch unwahre Vorspiegelungen Euren Beutel erleichtern möchten und, um diesen schnöden Zweck zu erreichen, kein Bedenken tragen, durch unwissende und falsche Behandlung Eurer Leiden Eure Gesmloheit tief zu schädigen!

Wer seit einer langen Reihe von Jahren in so innigem Verkehr steht mit den verschiedenartigsten Classen unseres Volkes und von Tausenden durch ein fast grenzenloses Vertrauen über ihre Bedürfnisse und Anschauungen so genau unterrichtet wird, wie dies gerade bei uns der Fall ist, dem ist es auch klar, warum dieses verdammungswürdige Treiben der Curpfuscher und Geheimmittelschwindler seine giftigen Blüthen immer wieder von Neuem zu treiben vermag. Wir können mit vollstem Recht behaupten: die Unkenntniß des Baues und der Verrichtungen des menschlichen Körpers, die völlige Unwissenheit des Volkes in allen Dingen, die sich auf Krankheiten und deren Behandlung beziehen, sie sind es, die den ehrlosen Geheimmittelfabrikanten und Curpfuschern den Erfolg sichern und jahraus, jahrein Tausende in ihr Garn treiben. Es giebt nur ein gründliches Mittel, welches diesem Uebel zu steuern vermag, und das ist: die Aufklärung des Volkes über die Grundsätze der Gesundheitslehre und das Wesen der Kranken.

Die volle Ueberzeugung von der Richtigkeit dieser Ansicht war es auch, die vor vielen Jahren einen der geschätztesten Mitarbeiter der „Gartenlaube“ bewog, ein Buch zu schreiben, welches in klarer und allgemein verständlicher Weise selbst den schlichtesten Mann aus dem Volke über den Bau und die Verrichtungen des gesunden menschlichen Körpers und seine vernunftgemäße Pflege, sowie über das Wesen der Krankheiten und ihre Verhütung unterrichten sollte. Dieser Mann war Dr. Carl Ernst Bock, weiland Professor der pathologischen Anatomie an der Universität zu Leipzig, und das Werk, welches er damals schrieb, ist heute Jedermann wenigstens dem Titel nach bekannt; es ist „Das Buch vom gesunden und kranken Menschen“.

Bock fand für sein Werk den geeignetsten Verleger in seinem Freunde, dem Begründer unseres Blattes, der, wie er stets seine volle Kraft für das Wohl des Volkes einsetzte, auch in diesem Falle mit begeistertem Eifer dieses volksthümliche und menschenfreundliche Unternehmen förderte. Kein Wunder, daß der Erfolg das edle Streben dieser ausgezeichneten Männer krönte! Bock’s Buch erlangte bald einen Ruf, wie kein zweites Werk dieser Art, und blieb selbst nach dem Tode seines Verfassers ein Meisterwerk ohne Concurrenz. Auch seine letzte zwölfte, 25,000 Exemplare starke Auflage wurde in überraschend kurzer Zeit vergriffen, und die Verlagshandlung von Ernst Keil sah sich genöthigt, zur dreizehnten Auflage zu schreiten. Bis jetzt kann sie mit Stolz auf ihre Thätigkeit auf diesem Gebiete zurückblicken: denn im Ganzen sind von Bock’s Buch 175,000 Exemplare verkauft worden, sodaß es als ein Familienbuch, als ein wahrer Hausfreund des deutschen Volkes betrachtet werden muß.

Ist es angesichts dieser überzeugenden Thatsachen und Zahlen überhaupt noch nöthig, das genante Buch besonders zu empfehlen? Wir würden dies wohl unterlassen haben, wenn die neue dreizehnte Auflage, von der bis jetzt zwei Lieferungen erschienen sind, sich nicht durch neue Vorzüge von ihren Vorgängerinnen unterscheiden würde. Sie ist thatsächlich eine vermehrte und verbesserte Auflage.

Auf keinem Gebiete hat sich bekanntlich ein rascherer und eingreifenderer Fortschritt geltend gemacht, als auf dem Gebiete der Naturwissenschaften und der auf ihnen fußenden Medicin. Was hier der Fleiß der Forscher und der erfinderische Genius der Menschheit in letzter Zeit geleistet haben, ist geradezu staunenswerth. Um nun alle diese neuen Errungenschaften des ärztlichen Wissens und Könnens, soweit dieselben für die Volkskreise von Bedeutung sind, auch in der vorliegenden Auflage zu berücksichtigen, hat die Ernst Keil’sche Verlagshandlung die Herausgabe derselben einem Schüler Bock’s, dem bekannten populären Schriftsteller Dr. med. M. J. Zimmermann übertragen und der Ausstattung des Buches besondere Sorgfalt gewidmet. Es ziert nunmehr dasselbe außer dem Portrait des Verfassers und 150 feinen in den Text gedruckten Abbildungen noch eine anatomische in Buntdruck ausgeführte Tafel, welche den Kreislauf des Blutes veranschaulicht. Die Rücksicht auf die trans-atlantischen Landsleute und die so starke deutsche Auswanderung bewog ferner den Herausgeber, das vielseitige Werk noch durch die eingehendere Würdigung der tropischen Krankheiten zu bereichern. Schließlich erscheint auch der Abschnitt von der häuslichen Krankenpflege in durchaus neuer und erweiterter Form.

Das Werk wird in acht bis zehn Monaten in sechszehn Lieferungen vollständig erscheinen und ist durch jede Buchhandlung in Lieferungen, die je fünf bis sechs Bogen stark sind, zu dem überaus billigen Preise von fünfundsiebenzig Pfennig für die Lieferung zu beziehen. So sind selbst die weniger Bemittelten in den Stand gesetzt, sich diesen „Helfer in der Noth“ nach und nach anzuschaffen.