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Ein Lied Chastelard’s

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: Conrad Ferdinand Meyer
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Titel: Ein Lied Chastelard’s
Untertitel:
aus: Gedichte
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1882
Verlag: Verlag von H. Haessel
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Google-USA* und Scans auf Commons,
S. 22
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
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Bearbeitungsstand
fertig
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[22]   Ein Lied Chastelard’s.

      Sehnsucht ist Qual!
Der Herrin wag ich’s nicht zu sagen,
Ich will’s den dunkeln Eichen klagen
      Im grünen Thal:

5
      Sehnsucht ist Qual.


      Mein Leib vergeht
Wie schmelzend Eis in bleichen Farben,
Sie sieht mich dursten, lechzen, darben,
      Bleibt unerfleht –

10
      Mein Leib vergeht.


      Doch mag es sein,
Daß sie an ihrer Macht sich weide!
Ergetzt sie grausam sich an meinem Leide,
      So denkt sie mein –

15
      Drum mag es sein.


      Sehnsucht ist Qual!
Dem Kühnsten macht die Folter bange,
Ein Grab, darin ich nichts verlange,
      Gieb mir, o Thal!

20
      Sehnsucht ist Qual.