Ein neues Buch über den Congo
[864] Ein neues Buch über den Congo. Wer in letzter Zeit aufmerksam der Entwickelung der colonial-politischen Ereignisse gefolgt war und sich über die schwebenden Zeitfragen genauer unterrichten wollte, der mußte in unsrer sonst so stattlichen „afrikanischen Literatur“ schmerzlich eine Lücke empfinden. Es fehlte uns ein Buch, welches die jetzige Lage der Dinge an dem vielbesprochenen Congo in klarer und anschaulicher Weise schilderte, das, frei von der Behandlung schwieriger wissenschaftlicher Fragen, uns ein getreues Bild jener Handelsstationen an dem großen afrikanischen Strome bot, aus denen jetzt ein neuer afrikanischer Freistaat gebildet werden soll. Der englische Reisende H. H. Johnston hat sich das Verdienst erworben, diese Lücke auszufüllen, indem er in seinem Werke: „Der Congo. Reise von seiner Mündung bis Bolobo“ die Natur des Landes, den Charakter seiner Einwohner und das Leben in den berühmten Stanley’schen Stationen des Congo in leichter plaudernder Form schilderte. Wir können es mit Freuden begrüßen, daß die Leipziger Verlagshandlung von F. A. Brockhaus das interessante und mit vielen Illustrationen geschmückte Buch in deutscher Uebersetzung herausgegeben und auf diese Weise der deutschen Leserwelt zugänglich gemacht hat. – i.