Eine neue Familien-Kaffee-Maschine

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Titel: Eine neue Familien-Kaffee-Maschine
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aus: Die Gartenlaube, Heft 49, S. 2 (Beilage)
Herausgeber: Ernst Ziel
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1882
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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2. Eine neue Familien-Kaffee-Maschine.

Neben dem Bier zählt der Kaffee entschieden zu den beliebtesten Getränken des deutschen Volkes. Das beweist deutlich der Sprachgebrauch, welcher die „Bierbrüder“ und die „Kaffeeschwestern“ uns zu geläufigen Ausdrücken gemacht hat. Die Freude des Kaffeegenusses kann man dabei von Herzen jedem Gesunden gönnen und alle Versuche, möglichst gute Kaffeemaschinen herzustellen, mit wohlwollendem Auge betrachten. Wir wissen zwar wohl, daß viele unserer Frauen geschworene Feindinnen aller Kaffeemaschinen sind, und geben es gern zu, daß manche von ihnen nicht ohne Grund ihre einfache, nur mit Topf und Sieb arbeitende Methode aller Maschinenarbeit vorziehen. Aber viele dieser Maschinenfeindinnen, welche in die Geheimnisse der höheren Kaffeekochkunst nur oberflächlich eingeweiht sind, thäten wahrlich besser, wenn sie zu Gunsten des Gaumens ihrer gestrengen Herren sich zu der Beherrscherin der heutigen Production, zu der Maschine, bekehren lassen wollten. Verehrte Damen, wir haben auch den „Bliemchen-Gaffee“ gekostet.

Es steht nun einmal fest, daß die Maschine stets sicherer und gleichwerthiger arbeitet als die Menschenhand, und wenn sie sich in gutem Zustande befindet, so begeht sie auch niemals den Fehler der Nachlässigkeit, dem wir leider nur allzu oft – sicher nicht bei unseren Hausfrauen, aber bei Köchinnen und Dienstmädchen begegnen. Darum haben auch wohl so viele Kaffeemaschinen siegreich die Stürme der Zeit überstanden. In unseren Tagen erfreuen sich die Wiener Kaffee-Maschinen einer großen Beliebtheit, und das Princip, auf welchem sie beruhen, ist so allgemein bekannt, daß wir es nicht näher zu erklären brauchen. Aber alle diese Maschinen leiden an dem Uebelstande, daß sie nur für eine Art Feuerung, sei es Spiritus-, sei es Petroleum- oder Gasfeuerung, eingerichtet sind. Sie fanden daher auch kein festes Heim am häuslichen Herde; denn die meisten Frauen schrecken wohl schon bei dem Gedanken zusammen, sie sollten ihren Kaffee täglich auf Spiritus kochen, und dieser Schreck ist wohl begründet; er hat eine kräftige ökonomische Stütze in der sparsamsten Ausnützung des einmal angebrannten Herdfeuers.

Da bringt nun die Firma Weibezahl und Schneider in Dresden eine Kaffee-Maschine auf den Markt, die im Princip durchaus den Wiener Maschinen entspricht, aber für jede Art Feuerung verwendbar ist.

Sie besteht, wie die beigegebene Abbildung zeigt, aus drei einzelnen, zusammenlegbaren Theilen: dem Wasserbehälter (a), dem Einsatz mit den Sieben (b) und der Kaffeekanne (c). Zum Gebrauche nimmt man die Maschine aus einander, füllt den oberen Trichter des Einsatzes mit gemahlenem Kaffee, verschließt ihn wieder mit den Sieben ebenso, wie dies bei der Wiener Maschine der Fall ist, und füllt den Behälter (a) mit Wasser an. Jetzt legt man die Maschine wieder zusammen (der Mechanismus ist äußerst einfach) und stellt sie auf beliebiges Feuer. Die durch das Kochen des Wassers entwickelten Dämpfe treiben das siedende Wasser durch das in dem Einsatz (b) angebrachte Steigrohr in den Kaffeetrichter, und durch die oberen Siebe wallt das fertige aromatische Getränk in die Kaffeekanne (c) über. Die Güte desselben entspricht durchaus dem auf den Wiener Maschinen zubereiteten Kaffee, und wer die Vorzüge derselben zu würdigen weiß, der wird sich auch leicht mit der Maschine von Weibezahl und Schneider befreunden. Dadurch aber, daß die letztere leicht zu reinigen ist und auf jeder Art Feuerung gebraucht werden kann, ist sie wohl mehr als andere geeignet, sich als Familien-Kaffee-Maschine Eingang in die bürgerliche Küche zu verschaffen. Der Preis ist verhältnißmäßig sehr billig und schwankt je nach der Größe der Maschine zwischen 5 bis 11,50 Mark. Frl. Elise Kopp in Harburg a. d. Elbe. Die Idee, getrocknete Blumen, welche auch nach dem Verlassen der Presse ihre natürliche Farbe beibehalten, zur Herstellung von Lampenschirmen zu verwenden, ist zwar nicht neu, aber sie verdient mehr und mehr beachtet zu werden. Ihre Lampenschirme zeichnen sich sowohl durch die Wahl der Farben wie durch die künstlerische Zusammenstellung der einzelnen Bouquets sehr vortheilhaft aus, und wir finden auch den Preis von 3 Mk. für ein Stück nicht zu hoch. Nur auf Eins möchten wir Sie aufmerksam machen: die äußere Ausstattung dieser Lampenschirme muß eine vollendetere werden, wenn Sie dieselben zu einem gangbaren Handelsartikel erheben wollen.