Elektrische Kraft Hertz:065
Heinrich Hertz: Untersuchungen über die Ausbreitung der elektrischen Kraft | ||
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Mitte der Schleife eingeschaltet wurde und erschien, sobald dasselbe nur um wenige Decimeter von dieser Stelle nach der einen oder andern Seite entfernt wurde. Hiermit ist nachgewiesen, dass der Stromlauf durch die ausgezogenen Pfeile dargestellt wird, und anderseits ist die kleine Verspätung sichtbar gemacht, welche der elektrische Entladungsstrom bei dem Durchlaufen weniger Decimeter Draht erleidet. Vor Allem suchte ich nun nach den Bedingungen, unter welchen dieser Versuch über die Verzögerung am schlagendsten gelingt. Ich fand es dabei am Besten, direct den Entladungsstrom des Rühmkorff’schen Apparates, mithin das Schema (Fig. 16) anzuwenden. Der inducirende Strom wurde Fig. 16. durch ein Grove’sches Element erzeugt, und die Funkenstrecke im Funkenmikrometer ungefähr gemacht, da weder grössere noch kleinere Funkenstrecken so gute Resultate lieferten.Unter diesen Umständen war es für die Hervorbringung des Funkens genügend, wenn der eine Draht D auch nur um 1 Decimeter länger war, als der andere. Waren sie hingegen gleich lang, so erschien niemals ein Funke. Man kann ihn jedoch augenblicklich zur Erscheinung bringen, wenn man durch Anlegen des Knopfes einer Leydner Flasche an einen der Drähte die Symmetrie der beiden Stromwege stört. Auch bei diesen Versuchen äusserten Material und Dicke der Drähte nicht den geringsten Einfluss. Ob ich einen versilberten Kupferdraht von 0,06 mm Durchmesser oder einen Eisendraht von 0,23 oder endlich einen Kupferdraht von 0,80 mm Durchmesser anwendete, immer blieb der Funke aus, wenn nur die beiden Drähte gleich lang waren. Es ist mithin die Fortpflanzungsgeschwindigkeit der Elektricität für alle (gespannten)[1] Drähte eine gleiche.
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