Erklärung etlicher der Menschen Zufäll nach des Monden Lauff/Mond im Stier.
Zebelis | |
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Erklärung etlicher der Menschen Zufäll nach des Monden Lauff | |
Mond im Wieder. | Mond im Zwilling. |
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[9] Mond im Stier.
1.
Wenn die Wände anheben zu platzen / oder zerreissen.
BEdeut / daß einer werde bezahlung kriegen für sein Viehe / oder was er sonsten verkauffet hat / oder das einer werde an Pferden oder Viehe gewinnen / und nutz schaffen / oder das einem seine Pferde sollen hochgeachtet werden. 2.
Wann einem die Ohren anheben zuklingen.
Bedeutet das ein Mensch / welcher in einem Ansehen [10] oder Gewalt ist / in kurtzem sterben werde / oder solle einen unüberwindlichen Schaden leyden. 3.
Wann die Raben anheben zuschreyen.
So bedeut es / daß man wieder sein Weib / oder ein ander Weibespersohn / eine handlung werde anstellen / und sie umb etwas beschuldigen oder verdächtig machen. 4.
Wann die Hüner krehen?
Bedeutet in seinen Sachen eine tröstliche Hoffnung / und daß es mit einem krancken verschmachten Menschen sol besser werden. 5.
Wann einem die Augen anheben zu zwizzern und bieppern.
Bedeutet schmertzen oder reissen im Leibe / oder eine ungeschickligkeit des Leibes von einem anfallendem Fieber. 6.
Wann das Feuer anhebt zuplatzen und zuspringen.
Bedeut / daß sein Weib einen Sohn gebohren / oder das einer mit seinem Weibe zuthun haben / und vermischt werden solle / oder mit einer andern. 7.
Wann die Hunde heulen.
Bedeutet / daß ein fürnehmer Mann in der nechsten Nachbarschaft herumb in seiner kranckheit sterben werde 8.
Wann die Spitzmeuse lauten oder ruffen.
Bedeutet / das einer über seinen Geschäfften oder händeln gar verdrossen und müde werden sol / und darüber sich betrüben / und in eine Kranckheit fallen. [11] 9.
Wenn sich die Röcke und Kleider versengen / oder wenig verbrennen.
Bedeut / das man in demselbigen Hause / balde eine Hochzeit werde machen / oder das man sonsten eine Gasterey / und Pancket anrichten werde. 10.
Von Erdbieben / oder so Erdwände einschiessen.
Bedeut / daß es an demselbigen Ort werde anheben zu sterben / oder das einer balde werde in eine Kranckheit fallen / oder eine grosse bekümmernis kriegen / oder sol einem etwas aufferleget werden / das er ungern thun wird. 11.
Wenn die Katzen wehklagen.
Bedeutet / das einem etwas zusehen werde fürkommen darüber er sich freuen solle. 12.
Wenn einem die Hüfften und Schenckel schwer werden / und er sie nicht wol erheben kan.
Bedeutet / das einem ein Knecht oder Diener oder sonst ein Freund / und verwante Persohn entlauffen werde / und nicht lange bey ihm bleiben / oder das einem Herrn seine Unterthanen nicht werden gehorchen / oder gehorsamen / oder das ein Befehlshaber einem Herren abtrünnig werden solle. 13.
Wenn einer siehet einen Vogel auff die Erde fallen.
Bedeutet / das einer werde einen Gast kriegen / oder bald einen Boten auß frembden Landen bekommen. 14.
Wenn einem ein Wildprät im Walde begegnet.
[12] So bedeut es / daß sein Diener oder Gesell an ihm sol untrew werden / oder von ihme heimlich entlauffen / wird einen ungetreuen Diener oder Feind erfahren / wer derselbige sey / und sol keinen Frembden getrauen / der sich zu ihme gesellet. 15.
Wann ein Liecht von sich selber außlischet.
Das bedeut einen gemeinen Handel / davon einem nichts sonderlichs entstehen kan. 16.
Wann eine Katze sitzet / und einen ansiehet.
Beudeutet / daß sich einer über einer bösen unbilligen that / so da begangen worden ist / hefftig erzürnen werde. 17.
Wenn einer mit den Händen und Armen zusammen klitzschet.
Bedeutet / das einer bey grossen Herren und gewaltigen Leuten in Zorn / Haß und Ungnade kommen sol / und das einer einen starcken wiederwertigen Feind werde kriegen / mit welchem er nicht versühnet werden kan. 18.
Wenn man im Schlaffe ein böse Gespenste siehet.
Bedeutet / daß in seiner Haußhaltung einer unruhig sol gemachet werden / als über seinem Viehe / über den Vogel / Weidwerck / oder über der Ackerarbeit / denn er alles mit gezwange und nötigung bestellen muß. 19.
Wenn einem die Mäuse die Kleider zerpeissen.
Bedeutet / daß einer werde wandern oder eine Reise fürnehmen / oder wo er nicht selbsten fortkommen kan / daß er werde Briefe schreiben / oder einen Boten oder seinen Gesandten dahin schicken. [13] 20.
Wenn einem die Kleider unversehens verbrennen.
Bedeutet / daß sich einer sonderlichen sol erlustigen / an seiner Viehezucht / an Wilpret / an Vogel / Weidewerck / oder mit Forwerk / Haußhaltung / auch Lust und Freude von der mehrung seines Viehes empfahen. 21.
Wenn das Feuer anhebt zu priezeln und knistern.
Bedeutet / daß eine verwirrung oder unruhe in seinem Hause sich erheben solle / oder das jemandes werde darinne kranck werden / oder das er etwas hören und erfahren werde / darüber er sich betrüben und entsetzen solle. 22.
Wenn einem sein Viehe im Forberge / oder das Wildpret im Gehäge umbfället.
Bedeutet / daß er werde in Zanck und Hader fallen / und einen unwillen gegen die Leute schöpffen / und sich darüber betrüben und kranck werden / oder sich mit jemanden in eine Rechtfertigung einlassen müssen / oder das eine empörung oder auffruhr / sich wieder ihme erheben solle. 23.
Wenn es im Hause sehr rauchet.
Bedeutet / daß etwas werde fürgenommen und verbracht werden / das einem zu grossen Schaden und verderbnis wird gereichen. 24.
Wenn einem die Kleider mit Blut besprenget werden.
Bedeutet / das einer werde für Gericht oder Obrigkeit gefordert / oder zu Rechte verklaget werden / Er hat sich aber nichts zubefahren / er wird gerechte Sache haben / und gewinnen und sol zu seinen Nutz gereichen. [14] 25.
Wenn einem die Adern im Armen klocksen.
Bedeutet / daß einer mit frembder Leut Sachen und geschäfften sol beladen werden / und mit fremden Rechshändeln zu thun gewinnen / oder einen bösen Stand über frembden Händeln außstehen müsse. 26.
Wenn einem eine plötzliche Freude wiederfähret.
Bedeutet / das einer unter den Leuten einen guten Namen und ein gut Gerücht erlangen werde / und das sie alles gutes von einem außbreiten werden. 27.
Wenn einer plötzlich traurig wird.
Bedeutet / daß einer werde einen grossen Schaden in seiner Haußhaltung nehmen / oder sonsten in eine Straffe genommen werden. 28.
Wenn einem die Hände jucken.
Bedeut / daß einer im kurtzen von Fischen werde essen / und davon ungesund werden. 29.
Wenn einem die Füsse jucken.
Bedeutet / das einer in seiner Sachen wird einen Gehülffen und Beystand bedürffen / und von nöthen haben / sol aber keinen bekommen / oder wird von seinen Freunden in seiner Sachen gantz hülffloß gelassen werden. 30.
Wenn einer offt und viel nieset.
So bedeut es / das einer von etzlichen Leuten / werde verläumdet und beschuldiget werden / oder solche Wiedersacher kriegen / die einem nach Ehre und Gut streben. [15] 31.
Wenn einer das Maul offen vergisset.
So wird einem des Nachts mancherley und seltzame dinge träumen / daß es einem also wiederfahren sol / wie ihme davon geträumet hat. 32.
Wenn einem die Nase gehling anhebt zu bluten.
Bedeutet das man sich vor Dieben und Räuber sol fürsehen / oder das einer in eine furcht und zittern fallen sol. 33.
Wenn die Vogel oder Hüner einander beissen.
Bedeutet / das einer werde Geld oder Schulden einmahnen / oder einen andern ümb Geld ansprechen / und darüber kranck und bekümmert werden / wenn er es nicht kriegen kan. 34.
Wenn sich zweyne Hunde / oder sonst zwey andere Thier miteinander beissen / stossen / oder schlagen.
Bedeutet / daß das einem etwas gutes oder Hülffe wiederfahren sol / davon einer Nutz und gewin zugewarten habe / und ist eine anzeigung / das ihme dasselbe wird wol hinausgehen / was er anfähet oder thun wil. 35.
Wenn einer offt gehnet.
Bedeutet / das sich einer mit unzüchtigen Weibern wird verunreinigen / und den fleischlichen Wollüsten nachgehen / oder eine unbillige übermaß auff Kleidung wenden / oder wird sich durch andere geilheit verführen lassen. 36.
Wenn die Gänse anheben zuschreyen.
Bedeutet verenderung des Wetters / und das balde ein grosser Regen solle erfolgen. [16] 37.
Wenn die Pfauen ungewöhnlich anheben zuschreyen.
Bedeutet / das einer in eine grosse Noth / Angst und bekümmernis / und betrübnis kommen sol. 38.
Wenn die Esel schreyen.
So bedeut es eine grosse Noth / betrübnis / Traurigkeit oder harte Anfechtung. 39.
Wenn einem eine Todenleiche wird entgegen getragen.
So wird man für grossen Herren erschrecken / und sich fürchten / oder bey gewaltigen Leuten und Obrigkeit nichts außrichten. 40.
Wenn die Vogel zu einem in das Fenster / oder in die Stuben fliegen.
Das bedeutet / das einer werde liebe Gäste bekommen / oder frembde Boten kriegen / die einem gute Brieffe bringen werden. 41.
Wenn einem ein alt Weib begegnet.
So bedeut es / daß einer denselbigen Tag / auff seiner Reise und Wanderschafft eine unflätige böse Herberge / darinnen weder essen / noch trincken / noch Lager ist / bekommen werde. 42.
Wenn einer einen Becher Wein oder Bier ümstosset.
So bedeut es / das einer wird seltzame wunderliche zeitung hören sagen / die nicht wahr / sondern alles erdicht seyn werden. |