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Erklärung etlicher der Menschen Zufäll nach des Monden Lauff/Mond in Fischen.

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Zebelis
Erklärung etlicher der Menschen Zufäll nach des Monden Lauff
Mond im Wasserman.
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[91]

Mond in Fischen.
1.
Wenn die Wände anheben zu platzen / oder zerreissen.

[92] SO wird einem grosse hertzliche Freude wiederfahren / und er in allen seinen Sachen erfrewet werden / was er denselbigen Tag ansehet / das wird zu einem guten Ende kommen / und wird dazu in seinem Hause / eine grosse Freude und Wollust anrichten.

2.
Wann einem die Ohren anheben zuklingen.

So wird einer auß frembden Landen Brieffe kriegen / und wird darinnen neue wunderbarliche Ding erfahren / derer Er sich nicht hette versehen.

3.
Wann die Raben anheben zuschreyen.

So wird einer neue Zeitung erfahren / oder seltzam Geschrey hören / oder werden viel erdichte Mehr seyn / oder wird etwan frembde Gesandten und Boten bekommen / die wunderding werden ankündigen.

4.
Wann die Hüner krehen?

Es werden einem solche Sachen und Händel fürkommen / darinne alle Mühe und Arbeit verlohren / und nichts kan außgerichtet werden.

5.
Wann einem die Augen anheben zu zwizzern und bieppern.

Es bedeutet / das man sich für Zanck und Hadder hüten sol / oder man wird darüber in eine Gefahr kommen / und von seinen Feinden überwunden / oder auß Wortgezäncken einen bösen Nahmen kriegen / oder sonsten von Auffruhr und Hadersachen hören sagen / und mit unglück vorwirret werden.

[93]

6.
Wann das Feuer anhebt zuplatzen und zuspringen.

Bedeutet / daß einer seines Feindes unglück sehen und erfahren sol / und das sein Feind in grosse Gefahr kommen / und gäntzlich untergehen werde.

7.
Wann die Hunde heulen.

Bedeutet das einem denselbigen Tag eine Hadersachen wiederfahren sol / sol sich mit niemand in ein Gezänck einlassen / auch zwischen zanckenden Leuten / und in auffrührische Geläuffte nicht erscheinen / er würde ohne Schaden nicht davon entgehen mögen.

8.
Wann die Spitzmeuse lauten oder ruffen.

So bedeuts / daß einer denselbigen Tag keinen Fortgang in seinen Geschäfften haben werde / alles was Er ansähet / das wird gehindert werden.

9.
Wenn sich die Röcke und Kleider versengen / oder wenig verbrennen.

So sol sich einer für Zanck und Hader hüten / oder wird darüber verwundet / oder gefährlich beschädiget.

10.
Von Erdbieben / oder so Erdwände einschiessen.

So bedeuts / daß in denselbigen Lande oder Orte sol ein groß Feuer außkommen / und Schaden thun / oder das die Feinde in das Volck kommen / und solches einnehmen / oder das sich ein Auffruhr unter denselbigen Leuten werde zutragen.

11.
Wenn die Katzen wehklagen.

[94] So bedeuts / daß jemands in demselbigen Hause sol kranck werden / oder das jemand darauß sterben sol.

12.
Wenn einem die Hüfften und Schenckel schwer werden / und er sie nicht wol erheben kan.

So sol sich einer für Dieben / Räubern und Mördern fürsehen / damit er nicht von ihnen beschädiget werden möge.

13.
Wenn einer siehet einen Vogel auff die Erde fallen.

So bedeuts / daß ein unbarmhertziger Amptman in demselbigen Ort sterben werde / oder sonsten ein gewaltiger Mensch / welcher den Leuten Plage anleget / seinen untergang nehmen werde.

14.
Wenn einem ein Wildprät im Walde begegnet.

So bedeuts / daß einer werde einen bösen gefehrlichen fall thun / oder im Wasser einen schaden außstehen müssen

15.
Wann ein Liecht von sich selber außlischet.

So wird einer etwas verlieren / verspielen / verwetten / oder wird ihm von Dieben und Räubern genommen werden / oder sonsten von andern Leuten darumb betrogen werden.

16.
Wann eine Katze sitzet / und einen ansiehet.

So bedeuts/ daß einer werde einen schweren Schlaff haben / und im Schlaffe böse Gespenste sehen / und sich fürchten.

17.
Wenn einer mit den Händen und Armen zusammen klitzschet.

[95] Ist eine Anzeigung / daß einer sol in eine grosse Noth und Betrübnis kommen / und in allen seinen Fürnehmen verhindert werden / und derwegen zu allen Dingen verdrossen seyn.

18.
Wenn einer im Schlaffe ein böse Gespenste siehet.

So ist es eine Anzeigung / das sich einer mag auff eine Reise fertig machen / und zubereiten sol / denn er wird balde wandern und eine nöthliche Reise thun müssen.

19.
Wenn einem die Mäuse die Kleider zerpeissen.

Bedeut / das einer werde guter Ding seyn / und sich mit frölichen Gemühte bey den Leuten erzeigen / und auch mit unten und oben liegen.

20.
Wenn einem die Kleider unversehens gar verbrennen.

So bedeuts / daß sich einer mit seinen Nachbarn und guten Freunden werde in einen Zanck einlegen / und einander schelten und schmähen / an Ehren angreiffen / oder in eine unversühnliche Feindschafft miteinander gerahten

21.
Wenn das Feuer anhebt zu priezeln und knistern.

So bedeuts / daß die Leute seltzam und Wunderding von einem reden werden / sol von einem gelobet und von dem andern geschändet und gelästert werden.

22.
Wenn einem sein Viehe im Forberge / oder das Wildpret im Gehäge umbfället.

So bedeuts / daß einem werde ein grosses Glück wiederfahren / oder das einer in seinen Sachen grosse Beförderung [96] werde empfinden / und ein sonderlichen Gewin und Nutz von seiner Handthierung zu gewarten haben.

23.
Wenn es im Hause sehr rauchet.

So bedeuts / daß einer wird einen guten Rath von einem andern hören wollen und fragen / er wird aber nicht gut seyn / denn er meinet ihn nicht mit trewen / darumb sol Er desselben Rath auch nicht folgen / Er würde ihm zu wiederlauffen / und sein Hindernis seyn.

24.
Wenn einem die Kleider mit Blut besprenget werden.

So bedeuts / daß Leute zu einem kommen werden / und gute Wort von sich geben und alles auß falschem Hertzen meinen / man sol ihnen nicht vertrauen / sie betriegen nur mit den süssen Worten.

25.
Wenn einem die Adern im Armen klocksen.

Ist eine Anzeigung / das einer mit seinen guten Freunden sol eine Gasterey oder Pancket halten / und wird guter Ding seyn / und sich mit den Leuten in Fröligkeit ergätzen.

26.
Wenn einem eine plötzliche Freude wiederfähret.

So bedeuts / daß sich einer mit seinem Feinde und Wiederpart wiederumb vertragen und versühnen werde / und das man einen Friede und Anstand mit seinen Feinden vollziehen solle.

27.
Wenn einer plötzlich traurig wird.

So ist es eine Anzeigung / das er seine Rechtssachen [97] gewinnen / und in seinem Handel und Gewerbe einen guten Fortgang werde haben / und bey Fürsten und Herrn gute Befehl außbringen / oder seine Geschäffte und Bottschaften mit Nutz verrichten.

28.
Wenn einem die Hände jucken.

Bedeutet / daß es einem auff der Buhlschafft sol wolgehen / und das einer werde bekommen / was er gerne haben wil / und von Hertzen begehret.

29.
Wenn einem die Füsse jucken.

Bedeutet / das einem werde ein Fieber anstossen / oder sonsten eine böse Seuche und Kranckheit ankommen / oder das sich ein sterben am selben Orte erregen solle.

30.
Wenn einer offt und viel nieset.

So bedeuts / daß einer werde sein Ampt oder Staat übergeben / und ein besser Glück kriegen / oder das einer bey den Leuten in grossen Ehren und Ansehen seyn / und hochgehalten werden sol.

31.
Wenn einer das Maul offen vergisset.

So wird einer von bösen unzüchtigen Thaten hören sagen / oder selbsten in ein unzüchtig Wesen und Leben sich begeben.

32.
Wenn einem die Nase gehling anhebt zu bluten.

So bedeuts / daß einer mit Weibergeschäfften beladen / und darmit sehr unruhig sol gemachet werden / oder erhebliche uhrsachen bekommen / mit Weibern umbzugehen und Kundschafft zumachen.

[98]

33.
Wenn die Vogel oder Hüner einander beissen.

Bedeutet / das einer sol gute Brieffe oder Bottschafft von frembden Orten kriegen / oder das frembder Herren Gesandten zu einem kommen werden / und gute angenehme neue Zeitung mitbringen.

34.
Wenn sich zweyne Hunde / oder sonst zwey andere Thier miteinander beissen / stossen / oder schlagen.

So wird einer frembde Gäste in sein Hauß kriegen / die ihme sehr lieb und wilkommen seyn sollen / oder wird einen Boten von frembden Orten herbekommen / und Geschencke von andern Leuten empfahen.

35.
Wenn einer offt gehnet.

So wird einer mit jemand in Zanck und Hader wachsen / und sich wieder seinen Willen mit einem hadern müssen / oder sonst für Gerichte und bey der Obrigkeit verklagt werden.

36.
Wenn die Gänse anheben zuschreyen.

So wird es seinem Weibe / oder seiner lieben Buhlschafft nicht wol gehen / es wird ihr ein Schaden oder Unrath wiederfahren.

37.
Wenn die Pfauen ungewöhnlich anheben zuschreyen.

So bedeuts / daß einer den fleischlichen Wollüsten wird zuviel nachgeben / und sich mit Kebsweibern belustigen / und andere unziemliche Dinge thun / die einem zu schimpf und nachtheil gereichen sollen.

[99]

38.
Wenn die Esel schreyen.

So bedeuts / daß den Christlichen Leuten / eine Wiederwertigkeit wiederfahren / oder das sich ein Unglück in den Kirchenampt sol zutragen.

39.
Wenn einem eine Todenleiche wird entgegen getragen.

So bedeuts / daß einem ein groß Betrübnis wird begegnen / oder sonsten eine Anfechtung und Noth leyden müssen / und sich in seinem Sinne darüber hefftig quälen und peinigen wird.

40.
Wenn die Vogel zu einem in das Fenster / oder in die Stuben fliegen.

So bedeuts / daß man werde neue Zeitung hören / die der Warheit zu wieder seyn sollen / oder man wird von etlichen Sachen unrecht bericht werden / oder man sol sonsten andere unnütze Geschwätze und Plauderey hören.

41.
Wenn einem ein alt Weib begegnet.

So bedeuts / das einer von den Leuten sol verspottet / und verhönet / oder sonsten bey andern Leuten zur Banck gehawen werden / und einen Lasterfleck kriegen.

42.
Wenn einer einen Becher Wein oder Bier ümstosset.

So wird einer in eine grosse Noth und Angst kommen / und ein betrübtes Gemüth kriegen.



ENDE.