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Es bleibt beim Alten

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Textdaten
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Autor: Johann Karl Wilhelm Geisheim
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Titel: Es bleibt beim Alten
Untertitel:
aus: Gedichte, Zweites Bändchen.
S. 181–182
Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1839
Verlag: Josef Max & Komp.
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Erscheinungsort: Breslau
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Originalherkunft:
Quelle: Commons, Google
Kurzbeschreibung:
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[181]
Es bleibt beim Alten.


Was Neues säng’ ich gerne,
Denn Neues ist beliebt;
Doch hier auf unserm Sterne
Es ja nichts Neues giebt;

5
Das Alte neu gestalten,

Ist Alles, was man kann.
Wenn Einer auch was neu ersann,
Glaubt nur, es bleibt beim Alten.

Es waren alte Zeiten

10
Auch schlecht und gut zugleich;

Sie hatten auch zwei Seiten,
Arm war die Welt und reich.
Des Bildners Schläge prallten
Am Stein’ des Schicksals ab;

15
So manch Jahrhundert zog hinab,

Ihr seht, es bleibt beim Alten.

Drum sparet jede Frage,
Wenn beßre Zeit euch lacht,
Und hofft nicht beßre Tage,

20
Als die ihr selbst euch macht.

Kein Neuling kann gestalten,
Was euch beglückt und frommt;
Wenn auch ein Weltverbess’rer kommt,
Hofft nichts, es bleibt beim Alten.

25
[182]
Doch ist so auch das Schlimme

An keine Zeit gebannt;
Wer auch im Strudel schwimme,
Er hoffe stets auf Land.
Es wird nicht lange walten

30
Der Sturm, der heute kam;

Was heute beißt, ist morgen zahm,
Gebt acht, es bleibt beim Alten.

Drum, was vom Alterthume
Uns Großes, Schönes blieb,

35
Das sei zu unserm Ruhme

Auch fernerhin uns lieb;
Der Geist soll in uns walten,
Der schon von Anfang war.
Uralt, doch stets unwandelbar,

40
Ruft er, es bleibt beim Alten.


Alt ist, wie er, die Liebe,
Alt ist auch Noahs Wein;
Alt sind die Himmelstriebe,
Den Nächsten zu erfreu’n;

45
Sie dürfen nicht erkalten,

Drum schenket freudig ein;
Beim Frohsinn, den wir stets erneu’n,
Schlagt ein, es bleibt beim Alten.