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Föhnsonette I

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: Paul Haller
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Titel: Föhnsonette I
Untertitel:
aus: Gedichte, S. 75
Herausgeber: Erwin Haller
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1922
Verlag: H. R. Sauerländer & Co.
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Erscheinungsort: Aarau
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Quelle: Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
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Bearbeitungsstand
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Föhnsonette I

So will ich einmal noch alleine sitzen
Und in der Seele staubige Spinnweb blasen,
Horchen, wie überm Wasser Föhnstürme rasen,
Die Nachtfalter sehn, die um Laternen blitzen.

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Des Lebens Wüste hat nur spärliche Oasen.

Nur Götter saugen an den Nektarzitzen;
Von ihrer Trunkenheit auf Wolkensitzen
Der müde Spülicht netzt den Erdenrasen.

Ein Tropfen jedes Jahr. Der Mond ist tot,

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Man fand ihn gestern Nacht, und ward begraben,

Nun blinkt er traurig durch des Sarges Ritzen.

In meinem Glas der Wein glüht dunkelrot.
Der mag einst heiße Lieb bedeutet haben:
Jetzt tanzt die Zeit auf blutigen Säbelspitzen.