Für Maskenbälle und Kostümfeste
[100 a] Für Maskenbälle und Kostümfeste eignet sich sehr gut das kleidsame Kostüm der holländischen Bäuerin oder Fischersfrau.
Der Rock aus dunklem Wollstoff ist sehr weit, die Scheveningerinnen tragen 10 bis 20 Röcke übereinander, die Taille von demselben Stoff glatt, mit wenig gebauschten Aermeln. Ein feines farbiges Woll- oder Seidentuch liegt als dreieckiges Fichu, am Nacken in ein paar tiefe Falten zusammengenommen, über den Schultern, vorn zugesteckt. Von der weißen Haube geben wir Abbildung und Schnittmethode; sie besteht aus einem kleinen anliegenden Tüll- oder Spitzenmützchen, das von * bis * durch ein Bändchen zusammengezogen wird. Hieran reiht man einen geraden Volant von Tüll, sehr faltig, etwa 2 m lang und 26 cm breit. Auch die vordere Schmalseite des Volants wird eingereiht, hinaufgenommen und so an das Mützchen festgenäht, daß der Rand desselben über der Stirn etwa 8 cm breit frei bleibt. Eine Tüllspitze wird um den Volant und den obigen glatten Rand herumgesetzt, die Spitze über der Stirn durch einen starken Faden eingelesen, damit sie fest anschließt. Je reicher die Trägerin ist, desto breiter und feiner die Spitze; manchmal besteht die ganze Haube aus Spitzen.
Die Spiralen aus Messingdraht, die an den Schläfen unter der Haube zum Vorschein kommen, sitzen an einer Messingspange, die um den Hinterkopf liegt und über den Ohren nach vorn umgebogen ist; die Ecken bei * werden befestigt an einem eng anliegenden schwarzen Seidenkäppchen, das man unter der Tüllhaube trägt, um das Haar zusammenzuhalten.
Wer sich bei uns die echten Zieraten nicht verschaffen kann, macht sich welche von länglicher Form (siehe Abbildung rechts), die auch viel getragen wird. Ein Kartonblättchen, mit Goldstanniol überzogen, Goldschnur als Filigranarbeit daraufgelegt, ein paar kleine Perlen oder bunte Glassteine genügen, um mit geschickten Fingern den Schmuck für den Ballabend wirksam zu gestalten.