Für die Marienburg

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Titel: Für die Marienburg
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aus: Die Gartenlaube, Heft 10, S. 172
Herausgeber: Ernst Ziel
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1884
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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[172] Für die Marienburg. Eine höchst dankenswerthe Anregung ist in der letzten Zeit von den hervorragendsten Männern der Provinzen West- und Ostpreußens ausgegangen. Nachdem durch das Zusammenwirken des Staates, vieler Gemeinden und Privatpersonen der äußere Ausbau und die Wiederherstellung der Marienburg ermöglicht worden ist, handelt es sich jetzt darum, auch das Innere der Burg in künstlerischer und historisch treuer Weise zu restauriren. Ein soeben veröffentlichter Aufruf fordert dazu auf, einen Verein zu bilden, dem die würdige Ausschmückung des Schlosses obliegen soll, damit auch die inneren Räume des letzteren den Geist und das Leben jener denkwürdigen Zeit widerspiegeln, deren Repräsentant die Marienburg ist. Der einstige reiche Schmuck des Capitelsaales und der Remter soll, soweit er noch nachweisbar ist, von berufenen Händen wiederhergestellt werden, und historische Sammlungen sowie Kunstwerke, welche in Beziehung zu der Geschichte des Schlosses stehen, sollen die jetzt verödeten Räume beleben helfen. Wir wünschen diesem schönen Streben einen vollen Erfolg. Was uns die Marienburg ist als geschichtliches Denkmal und als Perle der deutschen Gothik, das hat der um die Wiederherstellung der Burg hochverdiente Sanitätsrath Dr. Marschall in einem früheren Jahrgang der „Gartenlaube“ (1881, Nr. 17) so anschaulich und erschöpfend geschildert, daß wir nur auf jenen Artikel zurückzuweisen brauchen. Wie sie unter den deutschen Burgen einzig dasteht als kunst- und stilvolles Bauwerk von höchster Vollendung, so unvergleichlich ist auch ihr glänzender geschichtlicher Hintergrund; denn anderthalb Jahrhunderte hindurch war sie die Residenz jener Hochmeister des dentschen Ordens, welche einen Staat beherrschten, der manches heutige Königreich an Ausdehnung übertraf und zur Zeit seiner Blüthe von der Oder bis zu dem estnischen Strande der Ostsee reichte.

„Für die Marienburg“, diese Parole sollte genügen, um jener aus dem fernen Nordosten Deutschlands ergangenen Anregung überall eine freudige Aufnahme zu bereiten und nicht nur die Herzen, sondern auch die Hände zu öffnen.