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Frühstücksausteilung an arme Kinder in den Schulen während der Wintermonate

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Textdaten
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Autor:
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Titel: Frühstücksausteilung an arme Kinder in den Schulen während der Wintermonate
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 44, S. 756
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1888
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originaltitel:
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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[756] Frühstücksaustheilung an arme Kinder in den Schulen während der Wintermonate. Auf das in unserer Nr. 40 veröffentlichte Gedicht von Emil Rittershaus sind uns zahlreiche Zuschriften aus unserem Leserkreis (zum Theil mit Beifügung von Geldbeträgen) zugekommen. Wir haben aus denselben zu unserer Freude ersehen, daß das schöne Gedicht, wie es aus dem Herzen kam, auch vielen zu Herzen gegangen ist. Die meisten dieser Zuschriften enthalten nun aber eine und dieselbe Aeußerung: „Wir fühlen, daß da geholfen werden muß, wir wollen von Herzen gern helfen, aber wie greifen wir die Sache am besten an? Der einzelne kann ja wohl in seiner allernächsten Umgebung sich nach darbenden Kindern umsehen und dieselben mit Frühstück versorgen; aber wäre es nicht besser, wenn sich überdies noch Gleichgesinnte zusammenthäten und gemeinschaftlich in weitem Umfange zu helfen suchten?" Auf diese Fragen ertheilt der Verfasser des Gedichtes, Herr Emil Rittershaus in Barmen, die nachfolgende Antwort:

Der Bitte für arme Kinder in Nr. 40 der „Gartenlaube“ lasse ich noch die nachstehenden praktischen Winke folgen: Um jenes Unternehmen ins Leben zu rufen, ist es natürlich zuerst nothwendig, ein Komitee zu bilden, welches mit den Schulinspektoren, Lehrern und Armenpflegern in Verbindung tritt, um sich zu vergewissern, daß die Gaben auch stets an die richtige Stelle kommen. Würdigkeit oder Unwürdigkeit der Eltern oder Kinder können nicht in Betracht gezogen werden, einzig und allein die Bedürfnißfrage! Nur dort soll man helfend eingreifen, wo wirkliche Armuth vorhanden ist, wo die Eltern nicht in der Lage sind, den Kindern ein solches Frühstück verabreichen zu können, wie die heranwachsende Jugend es braucht. Hat man die Zahl der unterstützungsbedürftigen Kinder ermittelt, so ist es nicht schwer, festzustellen, welche Kosten aufzubringen sind, um die Sache ins Leben zu führen; dann ist es an der Zeit, durch Rundgänge bei den Mitbürgern sich Jahresbeiträge zu sichern, damit die Einrichtung sich dauernd als lebensfähig erweist.

Die Frühstücksaustheilung muß in der Schule selbst (oder in einem derselben nicht zu ferne liegenden geeigneten Lokal) geschehen, und zwar eine Viertelstunde vor Beginn des Unterrichts, damit die Schulordnung nicht gestört werde. Unsere Lehrer und ihre Angehörigen werden in menschenfreundlichem Sinne gerne dazu die Hand bieten, und hier ist auch ein Feld, wo unsere Gattinnen und Töchter sich hilfreich zu erweisen vermögen. Wie das schon längst in den Volksküchen Brauch ist, können sie sich hierbei betheiligen, die sorgfältige Reinigung der Blechbecher besorgen lassen und durch freundliche Worte an der rechten Stelle segensreich wirken. Ich weiß sehr wohl, daß es viele Mühe kostet, ein solches Amt zu übernehmen, aber werkthätige Menschenliebe erfordert nun einmal wirkliche Opferwilligkeit! – Daß Milch und Brot von durchaus guter Beschaffenheit sein müssen, ist selbstverständlich.