Frau Agnes und ihre Nonnen

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Frau Agnes und ihre Nonnen.

Ein Klosterhof, ein Lenzestag!
Ein schwarzer Lindenschatten,
Wo der gekrönte Habsburg lag
Erstochen auf den Matten.

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Frau Agnes, die gestrenge Frau,

Des Vaters Blut zu rächen,
Rief mordend aus: „Ich bad’ in Thau!“
Und schritt in roten Bächen.

Sie freute sich in warmes Blut

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Die Knöchel einzutauchen,

Sie warf in stille Dörfer Glut,
Sie ließ die Burgen rauchen.

Nachdem Gericht gehalten war,
Vollbracht die Todtenfeier,

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Verbarg sie das Medusenhaar

Mit einem Nonnenschleier.

Sie schuf ein Kloster, wo hervor
Aus Grüften Geister schweben,
Sie füllt’ mit Blumen an den Chor,

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Mit lauter jungem Leben:

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Sie raubt das krause Blondgelock

Manch einem Edelkinde,
Beschert ihm einen schwarzen Rock
Und eine blanke Binde.

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Sie geißelt sich den weißen Leib,

Bis rothe Tropfen rinnen,
Sie will, das unbarmherz’ge Weib,
Den zarten Heiland minnen.

Dort sitzt sie unter Lindennacht

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Am kühlen Klosterbronnen,

Sie hat die Bibel mitgebracht
Zur Andacht ihrer Nonnen.

Am Gatter lauschen Kinder scheu
Mit frisch gepflückten Veilchen,

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Ein Weiblein hinkt mit Holz vorbei,

Bückt tief sich vor den Heil'gen.

Dem jüngsten Nönnchen giebt das Buch
Sie jetzt, der lieblich Bleichen:
„Wir blieben bei Sankt Pauli Spruch.

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Sieh her! Da steckt das Zeichen!“

Die Zarte, die das Buch empfing,
Beschaut Sankt Paulum denkend.
Sie liest. Ihr lauscht der Schwestern Ring,
Die Wimper züchtig senkend –

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„Was frommte mir die Fastenzeit,

Was frommten Geißelhiebe,
Was frommt’ es, trüg ich hären Kleid,
Und mangelte der Liebe?“

Da hebt ein Seufzer manche Brust

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Im Nonnenrock erbaulich

Und manche kecke Lebenslust
Blickt traurig und beschaulich …