Frauenliebe

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Autor: unbekannt
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Titel: Frauenliebe
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aus: Die Gartenlaube, Heft 20, S. 261
Herausgeber: Ferdinand Stolle
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1856
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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Frauenliebe.

O Frauenliebe, Maienkraft,
Die in des Busens dunkler Tiefe
Ein reiches Frühlingsleben schafft,
Und ob sie winternächtig schliefe;

5
Die jedes Herz nach ihrem Horte

Im unbezwungnen Sehnen zieht,
Dem Sehnen leihet Feuerworte,
Dem Worte ahnungsvolles Lied.

O Frauenliebe, Sonnenlicht,

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Das nicht der Wolken schwere Schatten

Und lange Kummernächte nicht,
Noch Winterstürme je ermatten,
Das aus dem tiefsten Herzensquelle
Wie gold’ner Sang entströmet rein,

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Und nie versiegte Freudenwelle

In’s tiefste Herz uns spült hinein!

O Frauenliebe, Sonnenlicht,
Das jede Blüthe, die das wilde
Gewitterstürmen grausam bricht,

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Erfrischt mit Odem, wundermilde;

Das jeden Streit versöhnend theilet,
Das jedem Schmerze Balsam schafft
Und jede Herzenswunde heilet
Mit wunderbarer Gotteskraft!

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O Frauenliebe, Friedenskuß,

Der uns des Lebens Herbe süßet,
O Frauenliebe, Himmelsgruß,
Der uns aus ferner Heimath grüßet
Du bist’s, die in der Sorgen Mitte

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Uns ew’gen Frühling hoffen lehrt,

Du machst die kummerschwüle Hütte
Zum theuren heimathlichen Herd!