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Friedrich der Große unter seinen Grenadieren

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Textdaten
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Titel: Friedrich der Große unter seinen Grenadieren
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 33, S. 580, 592
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1886
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originaltitel:
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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[580]

Friedrich der Große unter seinen Grenadieren.
Originalzeichnung von R. Warthmüller.

[592] Friedrich der Große unter seinen Grenadieren. (Mit Illustration S. 580.) „Guten Tag, Kinder!“ – „Guten Tag, Fritz!“ das war der Morgengruß, der in Kriegszeiten zwischen Friedrich dem Großen und seinen Truppen gewechselt wurde. Er allein würde schon genügen, um die Leutseligkeit des Königs im Verkehr mit seinen Untergebenen zu charakterisiren. „Fritz“ oder auch später der „Alte Fritz“ hieß der siegreiche Feldherr bei seinen Soldaten, und dieser Beiname hat sich im Volksmunde bis auf den heutigen Tag erhalten. Das Kriegsglück und das Feldherrntalent wecken Begeisterung und Bewunderung, aber sie allein hätten Friedrich gewiß nicht die Herzen der Soldaten in so hohem Maße gewonnen. Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft, und auch hier waren es oft kleine Zeichen der königlichen Huld, welche die Stimmung des Heeres hoben und das Verhältniß zwischen dem König und seinen Truppen immer inniger gestalteten. Der Soldat verehrt den Führer, der alle Mühen des Feldzugs mit ihm redlich theilt, er vergöttert ihn aber, wenn derselbe sich zu ihm herabläßt und im gegebenen Augenblick zu scherzen versteht. Und Friedrich kannte nur zu gut diese schwache Seite der menschlichen Natur. Zogen die Truppen während des Marsches an ihm vorüber und rief er, bei den Ermüdeten eine nachlässige Haltung bemerkend, ihnen ermunternd zu: „Gerade, Kinder, gerade!“, so nahm er es keineswegs übel, wenn aus den Reihen die übermüthige Antwort kam: „Fritz auch gerade! und die Stiefeln in die Höhe gezogen!“ Im Lager bei knisterndem Feuer trieb der Soldatenwitz seine schönsten Blüthen, und Friedrich war der Letzte, der ihn zu dämmen versucht hätte. Je tapferer ein Regiment war, desto lustiger durfte, mußte es sein.

Diese Leutseligkeit des Königs giebt die Illustration R. Warthmüller’s „Friedrich der Große unter seinen Grenadieren“ in gelungener Weise wieder: es ist die heitere Seite des Kriegslebens, die uns in derselben in ihrem schönen Glanze entgegentritt. *