Gegen die Rußplage
[388] Gegen die Rußplage wird seit Jahrzehnten mit verschiedene Mitteln angekämpft. Wie viele Apparate aber auch ersonnen wurden, keiner derselben kann den Anspruch erheben, eine volle Abhilfe zu schaffen. So muß man sich damit begnügen, Mittel anzuwenden, welche den Uebelstand wenigstens in erheblicher Weise mildern. Wie die Erfahrung gelehrt hat, verdient
unter anderm „Löfflers selbstthätiger Ruß- und Funkenfänger“, der von der Firma Paul Lechler in Stuttgart vertrieben wird, eine besondere Beachtung. Er zählt zur Klasse derjenigen Apparate, in welchen die Rauchgase innerhalb eines geschlossenen Raumes über eine möglichst große Ablagerungsfläche geleitet werden. Dabei entledigen sie sich ihrer schweren festen Bestandteile, wie grober Rußflocken und Funken. Dem Löfflerschen Rußfänger wird nachgerühmt, daß er eine Verminderung des Zuges der Feuerung nicht bewirke, was bei anderen ähnlichen Apparaten der Fall war. Der Rußfänger wird auf den Schornstein aufgesetzt. Der Rauch muß infolgedessen durch eine Anzahl von Blechabschnitten kreisen, an welchen er seine schwersten Bestandteile absetzt, so daß er in gereinigtem Zustande ins Freie gelangt. Der auf den Wellblechen abgelagerte Ruß fällt indessen in einen Trichter und von diesem in ein unten am Schornstein angebrachtes Sammelgefäß, aus dem er in regelmäßigen Fristen entfernt wird. Der Apparat kann auf jedem Schornstein angebracht werden, und als Funkenfänger ist er auch geeignet, die Feuersgefahr zu vermindern, vor allem bei Lokomobilen und Lokomotiven im Dienst der Landwirtschaft und bei Feuerungen der Sägewerke, wo vielfach mit Sägespänen geheizt wird. Selbstverständlich kann durch eine solche Einrichtung nur eine Milderung der Rauch- und Rußplage erzielt werden, die aber bei stark qualmenden Schloten von der nächsten Umgebung schon als eine große Wohlthat empfunden werden wird. Derselbe Erfolg kann jedoch auch ohne besondere Apparate und bei den verschiedensten Rostkonstruktionen durch eine zweckentsprechende Heizung erreicht werden.
Durch sachgemäßes Nachlegen des frischen Brennmaterials und dessen entsprechende Verteilung kann der Heizer die Rauchbildung in hohem Maße verhüten. Es dürfte sich darum empfehlen, mehr als dies bis jetzt der Fall war, für eine sachgemäße Ausbildung der Heizer zu sorgen, die Fabrikschornsteine zu beobachten und die Heizer, deren Feuerungen nur einen leichten Rauch zeigen, zu belohnen. Die Erfahrungen, die man bei einem solchen Vorgehen in Leipzig seitens der dortigen Polytechnischen Gesellschaft gesammelt hat, sind sehr erfreulich gewesen. Wünschenswert wäre es nur, daß weitere Kreise einem derartigen gemeinnützigen Vorgehen sich anschließen möchten. *