Grabgesang
Erscheinungsbild
[33]
Grabgesang.
Vor des Friedhofs dunkler Pforte
Bleiben Leid und Schmerzen stehn,
Dringen nicht zum heil’gen Orte,
Wo die sel’gen Geister gehn,
5
Wo nach heißer Tage GlutUnser Freund im Frieden ruht.
Zu des Himmels Wolkenthoren
Schwang die Seele sich hinan,
Fern von Schmerzen, neugeboren,
10
Geht sie auf – die Sternenbahn;
[34]
Auch vor jenen heil’gen Höhn
Bleiben Leid und Schmerzen stehn.
Sehnsucht gießt ihre Zähren
Auf den Hügel, wo er ruht;
15
Doch ein Hauch aus jenen SphärenFüllt das Herz mit neuem Mut;
Nicht zur Gruft hinab – hinan,
Aufwärts ging des Freundes Bahn.
Drum auf des Gesanges Schwingen
20
Steigen wir zu ihm empor,Unsre Trauertöne dringen
Aufwärts zu der Seel’gen Chor,
Tragen ihm in stille Ruh’
Unsre letzten Grüße zu.