Heiterer Frühling
[41] HEITERER FRÜHLING 1. Am Bach, der durch das gelbe Brachfeld fließt, Zieht noch das dürre Rohr vom vorigen Jahr. 5 An Weiden baumeln Kätzchen sacht im Wind, Sein traurig Lied singt träumend ein Soldat. 10 Auch fliehn im Rauch Gestalten aufgelöst. Hell Grünes blüht und anderes verwest 2. Dich lieb ich treu du derbe Wäscherin. Noch trägt die Flut des Himmels goldene Last. 15 Ein Fischlein blitzt vorüber und verblaßt; Ein wächsern Antlitz fließt durch Erlen hin. 20 Und Bienen sammeln noch mit ernstem Fleiß.
3. 25 Wie scheint doch alles Werdende so krank! Ein Fieberhauch um einen Weiler kreist; 30 Und Ungebornes pflegt der eignen Ruh. Die Liebenden blühn ihren Sternen zu 35 Wahrlich! Ich werde immer bei euch sein. O Mund! der durch die Silberweide bebt. |