Hervorragende Persönlichkeiten in Dresden und ihre Wohnungen: Friedrich Joseph von Racknitz
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[119] Nr. 132. v. Racknitz, Friedrich Joseph, Freiherr, 1744–1818. Schon in seiner Jugend verriet er eine große Neigung für die Künste, insbesondere zeigte er hervorragendes Talent für Musik, der er sich später, nachdem er von 1761–1769 beim Militär gedient hatte, ganz hingab. Von seinen Tonschöpfungen für Klavier, Gesang, selbst auch für Orchester, ist manches gedruckt worden. 1774 zum Kammerherrn ernannt, wurde er 1790 Hausmarschall, 1800 Hofmarschall, und führte als solcher über die Hofkapelle und das Theater drei Jahre lang die Aufsicht, die er von 1813–1815 nochmals übernahm. Im Jahre 1806 erfolgte seine Ernennung zum Oberküchenmeister und 1809 zum ersten Hausmarschall. Die verschiedenen Hofämter, die R. nach und nach verwaltete, ließen ihm ausreichend Zeit, sowohl wissenschaftliche Studien zu treiben, als auch, namentlich auf dem Gebiete der Kunstforschung, sich schriftstellerisch zu betätigen. Von seinen Werken seien nur erwähnt: „Briefe über die Kunst an eine Freundin“, Dresden 1792; „Darstellung der Geschichte des Geschmacks der vorzüglichsten Völker“, Leipzig 1796; „Skizze einer Geschichte der Künste“, Dresden 1812. Zu Goethe hat R. lange Jahre in engeren Beziehungen gestanden.
Dauernd wohnte R. in seinem in der Neustadt, Palaisplatz, jetzt Kaiser-Wilhelm-Platz 10 (O.-Nr. 38), gelegenen Hause. Bis zur Gegenwart ist es immer im Besitz hochgestellter Personen gewesen.