Hervorragende Persönlichkeiten in Dresden und ihre Wohnungen: Gottlieb August Hölzer
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[118] Nr. 131. Hölzer, Gottlieb August, 1744–1813, war „ein Architekt von künstlerischer Eigenart und schöpferischer Phantasie“, wie Barth in seiner Doktor-Dissertation „Zur Baugeschichte der Dresdner Kreuzkirche“ über ihn urteilt. Nachdem er die Kreuzschule besucht, durch Einzelunterricht in den mathematischen Fächern sich gründlich weitergebildet, dann aber auch das Maurerhandwerk erlernt hatte, wurde er Schüler der Kunstakademie, an der er seit 1769 als Unterlehrer, seit 1777 als Professor höchst anregend und erfolgreich unterrichtete. Im Jahre vor dem letzterwähnten Zeitpunkte war er zum Hofbaumeister ernannt worden. H. lieferte die Pläne nicht nur für den schönen Park, den Graf Ludwig Siegfried Vitzthum v. Eckstädt 1772 am Schlosse Lichtenwalde, sondern auch für das herrliche Bauwerk, das derselbe Graf um 1774 für sich in [119] Dresden an der Moritzstraße und Ecke der 1885 verschwundenen Badergasse aufführen ließ. Nachdem es 1834 in den Besitz des Fürstlich Schönburg'schen Hauses übergegangen war, führte es bis zu seinem 1885 erfolgten Abbruche den Namen Schönburg'sches Palais. – An dem Neubau der im Juli 1760 eingeschossenen Kreuzkirche hatte H. insofern einen wesentlichen Anteil, als der Turm von 1779 an nach seinen Plänen und so zur Ausführung gelangte, wie wir ihn heute noch sehen.
Da H. wie seine Schwestern nach dem 1775 erfolgten Tode seiner Mutter an dem von ihr hinterlassenen Hause Webergasse jetzt 25 (O.-Nr. 538) bis 1783 einen Anteil besaß, ist wohl anzunehmen, er habe in diesen Jahren auch darin gewohnt. Dagegen unterliegt es auf Grund der Adreßbücher aus dem Ende des 18. und dem Anfange des 19. Jahrhunderts keinem Zweifel, daß H's. Heim sich später und bis zu seinem Tode Zahnsgasse, jetzt 12, befunden hat.