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Hoffnung (Mühsam)

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: Erich Mühsam
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Titel: Hoffnung
Untertitel:
aus: Brennende Erde. Verse eines Kämpfers, S. 12
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Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1920
Verlag: Kurt Wolff Verlag
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Erscheinungsort: München
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Quelle: UB Bielefeld
Kurzbeschreibung:
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[12] HOFFNUNG
1910

Von meiner Hoffnung laß ich nicht,
ich ließe denn mein Leben,
daß einmal noch das Weltgericht
ein Lächeln muß umschweben.

5
Und kann es nicht durch Gott geschehn,

daß sich die Menschheit liebe,
so muß es mit dem Teufel gehn,
dem sich die Welt verschriebe.

Der Teufel hol Gesetz und Zwang

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samt allen toten Lettern!

Er leih dem Geiste Mut und Drang,
die Tafeln zu zerschmettern!

Am Anfang trennte Gottes Rat
die Guten von den Bösen.

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Am Ende steht die Menschentat,

den Gottesbann zu lösen.

Stumm starrt der Weltengeist und friert,
wo wild Begriffe toben.
Wenn einst das Wort die Tat gebiert,

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wird er uns lächelnd loben.