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Ich kúse an dem walde

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Rudolf von Neuenburg
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Titel: Ich kúse an dem walde
Untertitel:
aus: Codex Manesse 20v, 22r
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Auflage:
Entstehungsdatum: 13. Jahrhundert
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Originalherkunft:
Quelle: UB Heidelberg und UB Heidelberg
Kurzbeschreibung:
Mit aufgelösten Lettern. Vergleiche auch Jch kúſe an dem walde in originalen Lettern.
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[20v]

Ich kúse an dem walde·
sin lǒb ist geneiget·
[22r] das doch vil schone stv̊nt froͤlichen ê·
nv riset es balde·
des sint gar gesweiget·
die vogel ir sanges das machet der sne·
der tv̊t in beide vnsanfte vnd we·
des mv̊s dur not mich verdriessen der zit·
vntz ich ersihe ob der winter zerge·
da von dú heide betwngene lit·

Lib vnd sinne·
die gab ich ir fúr eigen·
vf genade der si hat gewalt·
ist das dú minne·
ir gvͤte wil an mir zeigen·
so ist al min kvmber zefreuden gestalt·
sus mac ich ivngen sus wird ich alt·
wan das mir ein mere noch sanfter tůt·
das si zerbesten ist vor us gezalt·
dú mich sol machen fro froͤlich gemv̊t·

Wolde si eine·
wie schiere al min swere·
wrde geringet swie we si mir tv̊t·
ir lip ist so reine·
das nieman were·
an freuden riche noh hoher gemůt·
ist das dú schone ir genade an mir tůt·
so ist mir gelungen noch bas danne wol·
wan dú vil gv̊te ist noch besser danne gv̊t·
von der min herze niht scheiden en sol·

OWe das ich niht erkande die minne·
ê ich mich hete an si verlan·
so hete ich von ir gewendet die sinne·
wan ich ir nah minem willen niht han·
sus strebe ich vf vil tvmben wan·
des fúrhte ich grôsse not gewinne
den kumber han ich mir selber getan·