In’s Reine

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor: Otto Hausmann
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: In’s Reine
Untertitel:
aus: Die zehnte Muse. Dichtungen vom Brettl und fürs Brettl. S. 241–242
Herausgeber: Maximilian Bern
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1904
Verlag: Otto Eisner
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Berlin
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Commons = Google-USA*
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite
[241]

In’s Reine.

Im Hahnserail war gross Geschrei,
Es wurde viel gesprochen,
Die junge Henne hätt’ die Treu
Dem alten Hahn gebrochen!

5
»Nein, was zu toll ist, ist zu toll!«

Rief laut der Schwestern eine
Und pusst’, dass jede Feder schwoll,
Und schimpfte Stein und Beine.

»Das ruchlose Geschöpf! – die Schand’!

10
Wir alle sind beleidigt! –

Wo gäb’s ’ne Henne wohl im Land,
Die solche Sünd’ verteidigt?

Die alte Frömmigkeit stirbt aus? –
Grau’nhafte Frevelthaten!

15
O Sittlichkeit im Hühnerhaus,

Wo bist du hingeraten?« –

Sie drangen auf die Aermste ein,
Begannen zu versäbeln
Das hübsche Ding, fast kurz und klein,

20
Mit ihren scharfen Schnäbeln.
[242]

Hoch flog der Schmutz auf dort und hier;
Staub gab’s auf allen Gassen,
Kein gutes Federchen ward ihr
Am ganzen Leib gelassen. –

25
Der alte, lächerliche Hahn

Stand still auf einem Beine
Und sah sich dumm die Sache an,
Wie alles kam in’s Reine.


Otto Hausmann.