Jung-Bismarck-Denkmal auf der Rudelsburg

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Titel: Jung-Bismarck-Denkmal auf der Rudelsburg
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 31, S. 531
Herausgeber: Adolf Kröner
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1896
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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[532]

Das Jung-Bismarck-Denkmal auf der Rudelsburg.

[531] Das Jung-Bismarck-Denkmal auf der Rudelsburg. (Zu dem Bilde S. 532.) Die deutschen Corpsstudenten haben die Rudelsburg an der Saale hellem Strande zum Standort patriotischer Denkmäler gewählt. Dort errichteten sie ein Kriegerdenkmal zum Andenken an ihre im Kriege um Deutschlands Einheit gefallenen Kommilitonen; dort verherrlichten sie durch einen Obelisk Kaiser Wilhelm I., und nun ist auf der Höhe der Rudelsburg am 23. Mai die Hülle von einem dritten Denkmal gefallen, durch das die deutschen Corps ihrer Liebe und Verehrung für den Fürsten Bismarck einen beredten Ausdruck verliehen haben. Es ist ja bekannt, daß die deutschen Corps in Fürst Bismarck nicht nur den großen Staatsmann, den Einiger Deutschlands feiern, sondern auch ihn als den größten unter den alten deutschen Corpsstudenten ganz besonders in ihr Herz schließen. Hat doch Bismarck, der alte Bursch des Corps Hannovera zu Göttingen, niemals die Sympathien für seine Kommilitonen verleugnet. Dementsprechend nimmt auch das Bismarck-Denkmal auf der Rudelsburg in der großen Zahl der Denkmäler des Fürsten eine ganz eigenartige Stelle ein. Wir sehen auf ihm nicht den eisernen Kanzler, nicht den markigen Mann der vollbrachten That, sondern Jung-Bismarck, den schneidigen Bursch. Norbert Pfretzschner, auch ein alter Corpsbursche, hat das Denkmal in Bronze und Granit trefflich ausgeführt. Frisch und markig ist die Gestalt Jung-Bismarcks, der mit übergeschlagenem Bein, den Schläger in der Rechten, dasitzt und frohen Muts in die Welt hinausschaut. Sie ist in doppelter Lebensgröße in Erz gegossen. Den oberen Teil des granitnen Sockels umschließt ein Kranz aus Eichenlaub und auf dem Unterbau ist außer einigen studentischen Emblemen die aus Bismarcks Studentenzeit bekannte Dogge Ariel angebracht. Die Vorderseite des Sockels zeigt ein gleichfalls von Pfretzschner modelliertes Reliefbild des greisen Reichskanzlers, während die auf unserer Abbildung dem Beschauer zugewandte Seite folgende von Dr. Hans v. Hopfen, dem verdienstvollen Vorsitzenden des Gesamtausschusses des Verbands alter Corpsstudenten, gedichtete Widmung trägt:

„Das deutsche Volk in Einigkeit,
Ein neues Reich in neuer Zeit,
Millionen haben darüber gedacht,
Aber nur Einer hat’s fertig gebracht.
Einer der Unsern in Lieb und Zorn,
Ein Bursch von echtem Schrot und Korn,
Ein alter deutscher Corpsstudent,
Den alle Welt Fürst Bismarck nennt.
Dies Bild stellt ihn als Jungbursch dar,
Dankt Gott, daß er der Unsere war.“

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