Klagelied eines deutschen Dichters

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Klagelied eines deutschen Dichters.

Wohl euch, so lang ihr etwas werdet,
Und eure junge Kraft erprobt:
Man rühmt euch, wie ihr euch gebärdet,
Man findet’s löblich, wenn ihr tobt.

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Doch weh, wenn etwas ihr geworden,

Wenn ausgegohren eure Kraft;
Wenn in der ächten Sänger Orden
Mit Ruh’ und Tiefe nun ihr schafft.

O wie alsdann man euer Dichten

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Mit einem andern Stabe mißt,

Dann will euch jeder Knabe richten,
Der immer wird und niemals ist.

Dann seyd ihr, wie der Sclav’ in Ketten:
Er thue recht – wen kümmert das?

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Doch nichts kann vor dem Grimm ihn retten,

Wenn er nur Einmal sich vergaß.

So – schafft ihr Großes, schafft ihr Aechtes?
Das ist ja nur verdammte Pflicht!
Doch machet Einmal nur nicht Rechtes:

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Das duldet, das verzeiht man nicht.

Drum seufzt, wer Stümper ist gewesen,
Und nicht mehr ist: o wär’ ich’s noch!
Dann würde mich mein Deutschland lesen,
Und die Kritik, sie riefe: Hoch!