Kleiner Briefkasten (Die Gartenlaube 1883/51)
[836] Ein Auswanderungslustiger in Tuttlingen. In den Aufsätzen „Im Congoland“ ist gar nicht die Rede von am Congo existirenden Colonien. Es giebt dort keine Colonie und für Leute, die sich dort etwa durch eigener Hände Arbeit eine Zukunft gründen, Ackerbau treiben wollen, ist nichts zu hoffen. Das Klima ist ungesund und gestattet dem Europäer nicht, dauernd körperliche Arbeiten zu verrichten; das Land ist eine Wildniß; die Eingeborenen haben noch nicht gelernt, regelmäßig zu arbeiten. Ansiedler im landläufigen Sinne wären dort verloren. Die im Küstengebiet des Congo lebenden Europäer beschränken sich auf ihre Factoreien, wo sie Tauschhandel mit den Eingeborenen treiben. Anlegung von Plantagen wäre möglich; doch gehören dazu bedeutende Mittel und die Lösung der Arbeiterfrage würde überaus schwierig sein. Derartiges könnte überdies nur von Männern unternommen werden, die bereits große Erfahrung in afrikanischen Dingen besitzen.
Friedrich R. in Detmold. Die Beschreibung und Abbildung der verschiedenen Canarienvogelrassen haben Sie jedenfalls in der „Gartenlaube“ Jahrgang 1879 in dem Artikel „Gefärbte Vögel“ gefunden. Farbige Abbildungen derselben hat bis jetzt noch kein deutsches Buch, sondern nur „The Illustrated Book of Canaries and Cage-Birds“ (London 1879) gebracht; die genaue Beschreibung nebst Anleitung zur Verpflegung und Züchtung der englischen Farbenvögel, der belgischen Rasse und vor Allem des Harzer Kanarienvogels bietet das Buch „Der Kanarienvogel“ von Dr. Karl Ruß, welches soeben in vierter Auslage erschienen ist. Sein Preis beträgt 2 Mark. Bezugsquellen zum Einkauf guter Kanarienvögel finden Sie zahlreich gleichfalls in dem Buche angegeben.
F. M. in R., Rußland. Derartige Anfragen kann nur der Arzt beantworten, der den Kranken persönlich untersucht.
Langjähriger Abonnent in Mainz. Die von Ihnen bezeichneten Medicamente sind nicht empfehlenswerth.