Kleiner Briefkasten (Die Gartenlaube 1888/6)

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Titel: Kleiner Briefkasten
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 6, S. 100
Herausgeber: Adolf Kröner
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1888
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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[100] V. N. in K. Um aus Papier Fettflecken zu entfernen, bedient man sich eines Gemenges gut gereinigten Benzins und gebrannter Magnesia (Magnesia usta der Apotheken.) Man bringt die gebrannte Magnesia in eine Untertasse und tröpfelt soviel Benzin auf erstere, bis sich die Masse feucht anfühlt, aber beim Drücken mit dem Finger keinen Tropfen abgiebt. Diese „Benzin-Magnesia“ wird auf die Fettflecken mittelst eine Wattebäuschens leicht aufgerieben; man läßt dieses Präparat auf dem Papier eintrocknen, klopft es hinweg und entfernt die letzten Reste mit einen Wattebäuschen, welches schwach mit Benzin befeuchtet ist. Bei älteren Fettflecken wird die Operation wiederholt.

Will man Benzin-Magnesia in größerer Menge darstellen, so ist das Präparat in einem mit eingeriebenem Glasstöpsel versehenem Glase aufzubewahren, widrigenfalls sich das Benzin verflüchtigt und das Präparat unwirksam wird. Unter allen Umständen ist gut gereinigtes Benzin anzuwenden. Daß man mit Benzin bei offenem oder Lampenlicht, ueberhaupt in der Nähe einer Flamme nicht hantieren darf, wollen wir noch besonders in Erinnerung bringen. Dieses Verfahren eignet sich auch zur Entfernung von Fettflecken aus Webstoffen jeder Art und zum Poliren blindgewordenen Glases, zur Reinigung von Spiegeln; für das Poliren von Zinn und Britanniametall ist es mit Erfolg verwendbar. Auch nicht zu alte Oelflecke werden aus Marmor leicht dadurch entfernt, daß man sie mit einem Breie aus gebrannter Magnesia und Benzin wiederholt bedeckt und die nach dem Verdunsten des Benzins zurückbleibende Magnesia abbürstet.

C. R. in Berlin. Sie fragen uns, wie denn dem kürzlich besprochenem Mißstand der luxuriösen Kindergesellschaften praktisch zu steuern sei? Die Antwort ist doch wohl sehr einfach: mit moralischem Muth einerseits, der die verwöhnten jungen Herren und Dämchen einfach als Schulkinder auf ihren rechten Platz verweist; andererseits aber durch die Kunst, die Köpfe und Herzen zu beschäftigen, statt nur den Magen. Mit einer kleinen Vorbereitung, oft nur mit der Ueberlassung einer Schublade voll alter Kleider und Vorhänge lassen sich die hübschesten Tableaux, kleine Sprichwörteraufführungen oder dramatisirte Charaden ins Leben rufen, und der Reiz solcher Dinge auf die Phantasie und das Gemüth der Kinder ist ein unwiderstehlicher, besonders wenn man sie zur thätigen Theilnahme herbeizieht. Allerdings wird die Mutter im Anfang ein wenig mithelfen und Ideen geben müssen, aber sollten denn die vielen genossenen Litteratur- und Kunstgeschichtstunden unsere jungen Frauen nicht einmal dazu befähigen? Soviel ist sicher: ein Haus, dessen Jugend solche Dinge für ihre kleinen Freunde zu veranstalten weiß, kann auch heute noch bei einfachster Bewirthung auf sehr dankbare Gäste zählen, denn das Kinderherz bleibt sich, Gott sei Dank, immer gleich. Die es verderben und früh alt machen, sind immer nur die thörichten Eltern selbst in übel verstandener Zärtlichkeit!

F. Str. Wilkowitz. Die beste Auskunft wird Ihnen doch die von Ihnen genannte Fabrik selbst geben können.