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Kleiner Briefkasten (Die Gartenlaube 1890)

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Titel: Kleiner Briefkasten
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aus: Die Gartenlaube, Heft 1 bis 52
Herausgeber: Adolf Kröner
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Erscheinungsdatum: 1890
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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Heft 1

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[35] H. F. in Insterburg. Mittels folgender Flüssigkeit kann man Tintenflecke, Schriftzüge etc. entfernen, ohne das Papier zu beschädigen. 20 g Chlorkalk schüttelt man mit 30 g destillirtem Wasser, bis sich der Chlorkalk löst. Dann läßt man die Flüssigkeit so lange ruhig stehen, bis sie völlig klar erscheint, worauf man sie vorsichtig in ein dunkles Fläschchen gießt. Zu dem Flascheninhalte giebt man nunmehr 5 g Essigsäure, schüttelt tüchtig um und verschließt das Fläschchen fest, so lange man das Mittel nicht benutzt. Wenn dann die Tintenflecke, Schriftzüge etc. von dem Papier entfernt werden sollen, werden dieselben vermittelst eines feinen Haarpinsels mit der Flüssigkeit bestrichen, mit weißem Lösch- oder Fließpapier abgepreßt und schließlich getrocknet.

B. S. in Berlin. Das Gold ist keineswegs, wie Sie anzunehmen scheinen, das theuerste Metall; es giebt eine ganze Reihe Metalle, die höher im Preise stehen als dasjenige, aus dem die halben, die ganzen und die Doppelkronen geprägt werden, da sie äußerst selten oder schwierig darzustellen sind und meistens nur für wissenschaftliche Zwecke verwendet werden. Die „Naturwissenschaftliche Wochenschrift“ brachte gewissermaßen eine Preisliste der selteneren und seltenen Metalle. Demnach sind theurer als Gold das Iridium, Osmium, Palladium, Barium, Niobium, Ruthenium, Didymium, Yttrium, Strontium, Beryllium, Lithium und das Vanadin. Das Kilogramm feinen Goldes gilt 3000 Mark; von den obengenannten Metallen ist am billigsten das Palladium, das Kilo kostet aber immerhin 4000 Mark. Am theuersten ist dagegen das im Jahre 1840 von Mosander aufgefundene Didymmetall, dessen Preis 36 000 Mark für das Kilogramm beträgt. Das leichteste der Metalle ist das Lithium (feine Salze in den sog. Lithionwässern sind bekanntlich Heilmittel gegen Gicht, „Zipperlein“ etc.) – aber ein Kilo davon kostet die schwere Summe von 20 000 Mark.

Frau H. H., Schönberg O/L. Wir bedauern, in die Geheimnisse der holländischen Wäsche nicht hinlänglich eingeweiht zu sein, um Ihnen den Grund angeben zu können, warum dieselbe durch besondere Weiße glänzt. Probieren Sie einmal das alte deutsche Rezept; sorgfältig jedes Stück vorher einseifen, viel Wasser, viel Seife, wenig Soda, sauber auswaschen, tüchtig kochen, brühen, schwenken, zuletzt Rasenbleiche im Sommer. Sie werden dann über Mangel an Weiße wohl nicht zu klagen haben.

Ant. S. Wenden Sie sich gefl. an einen Arzt.

R. K. in Kolmar i. P. Wir rathen Ihnen, sich das Buch von A. Dreger, „Die Berufswahl im Staatsdienste“ zu verschaffen. Dort finden Sie S. 12 und S. 21 der 3. Auflage auf alle Ihre Fragen ausführliche Antwort.

K. H. in Cilli. Sie finden im Jahrgang 1886 der „Gartenlaube“ eingehende Beschreibungen und zahlreiche Abbildungen der Schlösser König Ludwigs II. von Bayern. Eine „Gralburg“ ist nicht darunter.

J. H. O. „Nirwana“ ist ein Begriff der buddhistischen Religionslehre und bedeutet wörtlich „das Erlöschen“, das heißt die vollständige Loslösung von aller Unruhe und allen Schmerzen des körperlichen Daseins, ein traumhaftes Vergessen alles Irdischen, nach der buddhistischen Lehre der Gipfel der Vollkommenheit.

R. S. in A. Sie finden alle einschlägigen Bestimmungen in der Anlage 2 zur „Deutschen Wehrordnung“, in welcher die Prüfungsordnung zum einjährig-freiwilligen Dienst abgedruckt ist. Ueber die Erfolge der einzelnen Vorbildungsanstalten können wir Ihnen keine Auskunft geben.

Heft 2

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[68] A. Sch., St. Louls. Besten Dank für Ihren poetischen Gruß, aus dem wir mit Freude Ihre treue Anhänglichkert an das alte Vaterland diesseit des Oceans erkennen. Indessen haben Sie selbst gefühlt, daß Sie als Neuling noch nicht ganz sicher unter den Palmen der Dichtkunst wandeln, und so nehmen Sie es auch der „Gartenlaube“ wohl nicht übel, wenn sie es bei der rückhaltlosen Anerkennung Ihrer Heimathtreue sein Bewenden haben läßt.

Pauline St. in F. Was Sie in den Delikatessenhandlungen als „Japanknöllchen“ angeboten finden, ist ein neues Knollengemüse, stachys tuberifera, das „Choro-gi“ der Japaner. Es sind kleine runde weiße Knöllchen, die geschmort, gebacken, in Essig eingelegt etc. wie Edelkastanien schmecken. In Nordamerika werden die Japanknöllchen stark kultivirt, und dort wurden sie auf ihren Nährwerth untersucht. Sie enthalten im Vergleich zu den Kartoffeln viel mehr Wasser und mehr fleischbildende Albuminoidstoffe, aber statt der Stärke, die in der Kartoffel bis zu 15% vorkommt, nur Zucker und zwar 16,6%. Da die Pflanze, eine perennirende Staude, vollkommen frosthart ist, so kann sie auch bei uns angebaut werden. Die Knöllchen werden vom Februar bis April in beliebigen, am besten jedoch etwas sandigen Boden gelegt, und zwar 1 bis 3 Stück auf je 40 cm Entfernung und etwa 10 cm tief. Zur Pflege braucht man nur das Beet unkrautrein zu halten und bei starker Trockenheit zu gießen. Die Ernte beginnt im November, und es empfiehlt sich, die Knöllchen frisch zu verwenden, da sie an der Luft welk und schwarz werden. Man deckt darum das Beet mit Laub zu, damit man im Winter ernten kann. Das Beet trägt jahrelang. Größere Samenhandlungen werden gewiß in der Lage sein, gute Saatknöllchen auf Bestellung zu liefern.

H. P. in Kiew und A. S. in Bozen. Geben Sie uns gefälligst Ihre genaue Adresse an, damit wir Ihnen brieflich antworten können.

E. J. in Reichenberg, Böhmen. Es ist uns bekannt, daß Prof. Thiersch fehlende Nasen ersetzt, indem er künstliche Nasen durch herausgeschnittene Hautlappen im Gesichte bildet. Aber es ist fraglich, ob er auch Nasenkorrektionen der von Ihnen angedeuteten Art vornimmt.

L. B. in Koblenz. Zu 1. Wenn nach dortiger Spielweise Grand mit zwei Matadoren höher steht als Null ouvert, so muß derjenige, welcher ouvert spielen will, dies sofort melden, wenn er auf Grand gereizt wird. Keinenfalls hat er das Recht, das Spiel auf Grand zu behalten und dann ein Spiel anzusagen, welches niedriger ist als das, auf welches er gereizt worden ist. – Zu Ihrer 2. Frage: Bei gleich hohen Spielen hat die Vorhand vor Mittelhand, und letztere wieder vor der Hinterhand das Vorrecht. (Vergleichen Sie das Nähere in § 23 und § 25 der „Allgemeinen Deutschen Skatordnung“ von K. Buhle, Verlag von Theod. Thomas in Leipzig.)

K. P. in Rußland. Das einzige bis jetzt als durchaus zuverlässig bekannte Mittel zur Desinfektion der von Ihnen erwähnten Gegenstände ist die Anwendung heißer strömender Dämpfe nach dem von und in dem Artikel „Oeffentliche Desinfektionsanstalten“ (1889, Halbheft 20) beschriebenen Verfahren. Wäschestücke u. s. w. kann man auch durch ein längeres Eintauchen in 5% Karbolsäure und Kochen desinfizieren. Betten, Roßhaarmatratzen u. s. w. kann man aber schwerlich so behandeln, und doch sind alle anderen empfohlenen Desinfektionsmethoden unzuverlässig.

Heft 3

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[99] E. Sch. Bremen. Ohne Besuch einer Kriegsschule können zur Offiziersprüfung nur diejenigen zugelassen werden, welche im Besitz eines vollgültigen Abiturientenzeugnisses eines deutschen Gymnasiums oder Realgymnasiums sind und mindestens ein Jahr auf einer deutschen Universität, technischen Hochschule, Berg- oder Forstakademie studirt haben, sowie die Offiziere des Beurlaubtenstandes, welchen die Erlaubnis, zum Uebertritt in den Friedensstand des Heeres ertheilt worden ist.

D. K. in Wels, Oberösterreich. Wir müssen Sie auf den Abschnitt über den Barometer in irgend einem physikalischen Lehrbuch verweisen. Innerhalb des Rahmens einer Briefkastennotiz läßt sich Ihre Anfrage nicht beantworten.

F. L. in Bordeaux. Die Romane E. Werners sind, mit Ausnahme der neuesten, ins Französische übersetzt worden, „Vineta“ ist im Verlage von W. Hinrichsen in Paris erschienen.

C. Sch. Frankfurt a. M. Durch die neuesten Veröffentlichungen ist allerdings der Name „Behrends“ als der richtige nachgewiesen werden. Bis dahin aber herrschte ein Schwanken in der Schreibung des Namens. Wir haben uns an die von Anastasius Grün, dem nahen Freunde Lenaus, gehalten, welcher in seiner biographischen Einleitung zu Lenaus Werken „Behrend“ schreibt.

E. B. Hemmerde. Ihrem Wunsche dürfte das Werk von Kugler, „Geschichte Friedrichs des Grossen“ entgegenkommen. Was Dickens’ ausgewählte Romane betrifft, so sind dieselben gewiß eine vortreffliche Lektüre. Im übrigen übernimmt bekanntlich die Redaktion und Verlagshandlung der „Gartenlaube“ für den Inhalt der Inseratbeilagen keine Verantwortung.

I. E. in Stadtilm. Die Form „Offiziersaspirant“ ist die richtige.

Waldrose in G. bei P. „Bitte um Antwort in der nächsten Nummer!“ Haben Sie noch nie eine Notiz in der „Gartenlaube“ gelesen, daß eine Antwort wegen der langen Druckzeit, welche die hohe Auflage unseres Blattes erfordert, frühestens in vier Wochen erfolgen kann? Dann bitten wir Sie, es sich jetzt freundlich zu merken! Halten Sie übrigens Ihren Namen etwas leserlicher geschrieben, so hätten wir Ihnen gern längst brieflich geantwortet Also Malstudien, „hübsche Vorlagen für eine fleissige Dilettantin“ wünschen Sie. Da Sie nicht näher angeben, welcher Art dieselben sein sollen, nennen wir Ihnen: „Rehwild“, 8 Blatt Naturstudien, und „An der See“, vier Studien vom holländischen Strande (beides Verlag von Willner u. Pick, Teplitz in Böhmen). Wenn sie im Zeichnen geübt sind, können Sie nach diesen Vorlagen recht hübsche Aquarellen ausarbeiten.

J. A. S., Tucson Nicht geeignet. Sie wollen freundlichst über das Manuskript verfügen

J. B., Amsterdam Wenden Sie sich an den „Deutschen Hilfsverein“ in Amsterdam. Derselbe erhält für seinen menschenfreundliche Thätigkeit Beiträge von seiten des Deutschen Reiches und der Einzelstaaten und hat im Jahre 1889 1200 bedürftige Deutsche unterstützt.

Junge Frau in Pl..n. Ein sinniges Gedenkbuch für junge Mütter erschien unter dem Titel „Mein Kind von der Wiege bis zur Schule“ bei Brachvogel und Ranft in Berlin. Dasselbe enthält vier reizvolle Bilder des häuslichen Glücks von Alexander Zick und daneben hübsch umrahmte leere Blätter für handschriftliche Aufzeichnungen. Wünschen Sie aber ein mehr allgemein gehaltenes Buch, so bietet derselbe Verlag in seinem „Gedenkbuch fürs Haus“ in einfach gediegener Ausstattung eine Chronik, in welche Sie alle die kleinen und großen Ereignisse des Familienlebens eintragen können.


Heft 4

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[131] F. Schl. m Gr. Gerau. Ein Null ouvert forcé gibt es nach der „Allgemeinen Deutschen Skatordnung“ nicht, denn danach ist auch im Null ouvert vom Spieler die Karte sofort, nicht erst nach dem ersten Stiche aufzudecken. Die letztere Spielweise ist eine Abschwächung der Null ouvert, welche allerdings durch die Skatbücher Verbreitung gefunden hat, aber jetzt in Mitteldeutschland nur selten zur Anwendung kommt und auch in den Skatvereinen Nord- und Westdeutschlands bereits aufgegeben ist. Null wird nach der „Allgemeinen Deutschen Skatordnung“ zu 20 und Null ouvert zu 40 berechnet.

O. Gr. in Königsberg i. Pr. Dafür gibt es keine Bestimmungen. Der Offizier übt seine Disziplinarstrafgewalt innerhalb bestimmter Grenzen ganz nach eigenem Ermessen und auf seine Verantwortung aus.

K. N. in Nassau. Sie haben uns die Frage vorgelegt: „Wenn wir uns alle Meere der Erde ausgetrocknet dächten, wie lange müsste es regnen, damit sich die Meeresbecken wieder füllen könnten, bis der Meeresspiegel seine gegenwärtige Höhe wieder erreichte?“ Darauf müssen wir zunächst antworten: „Wenn alle Meere trocken sein würden, so würde es gar nicht regnen, denn die Wasserdämpfe, welche von den Meeren ausgedünstet werden, bilden die Quelle von Regen und Schnee.“ Ohne Zweifel aber haben sie Ihre Frage so gemeint, wie groß das Verhältniß der athmosphärischen Niederschläge auf der Erde zu dem gesammten Meerwasser ist, d.h. wie lange es regnen müßte, bis die Menge des Regenwassers der des gegenwärtig vorhandenen Meerwassers gleichkäme. Diese Frage hat man wiederholt zu beantworten versucht. Nach Krümmels Schätzungen beträgt die gesammte Wassermasse des Meeres etwas mehr als 3 Millionen Kubikmeilen; die Höhe der Niederschläge auf dem Festlande im Durchschnitt 1m jährlich. Würde nun die gesammte auf dem Festlande fallende Regenmenge dem Meere zugeführt werden, so würde das Meerwasser in 9500 Jahren erneuert sein; rechnet man die Verdunstung in den Flüssen u. s. w. ab, so ergiebt sich für die Erneuerung des Meerwassers ein Zeitraum von 15 000 Jahren.


Heft 5

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[164] Pa., Schwabach. Die Einstellung von Vierjährig-Freiwilligen der Landbevölkerung bei den Matrosendivisionen findet in der Regel jährlich zweimal und zwar am 1. Februar und am 1. Oktober statt. Ueber die Beförderung der Vierjährig-Freiwilligen werden Sie am besten bei einem der kaiserlichen Kommandos Auskunft erhalten, an welche die Meldungen zum freiwilligen Eintritt zu richten sind. Sie finden dieselben aufgezählt in einem für alle Berufsfragen vortrefflich ausgerüsteten Büchlein A. Dregers, „Die Berufswahl im Staatsdienste“ (3. Auflage, 1889, Leipzig, C. A. Kochs Verlagsbuchhandlung), S. 36.

J. G., Dortmund. Im Königreich Sachsen wird bereits seit dem Jahre 1882 die Zauckeroder Grubenbahn, 700 m lang, mit einer elektrischen Lokomotive betrieben. Die Neu-Staßfurter Grubenbahn, 1100 m lang, besteht seit 1883 und wird mit zwei elektrischen Lokomotiven befahren. Schlesien hat ebenfalls seit 1883 die 1800 m lange Hohenzollern-Grubenbahn mit 3 elektrischen Lokomotiven. Auch auf der Kohlengrube Thallern an der Donau findet elektrischer Fährbetrieb statt.

K. in Hamburg. Ein Gespräch mittels der Stadtfernsprecher kostet im Deutschen Reiche den Anschlußbesitzer durchschnittlich etwa 4 Pfennige. Nach der Statistik vom 31. März 1889 bestanden in 176 Orten Stadtfernsprecheinrichtungen mit 33460 Fernsprechstellen und es wurden täglich 486636 Gespräche geführt. Jede Stelle führte sonach täglich ungefähr 15 Gespräche. In Hamburg fand verhältnißmäßig die stärkste Benutzung statt, indem dort auf eine Stelle durchschnittlich 22 tägliche Gespräche kamen.

Lehrer B, Pr. Eylau. Ein Steigen der Flugbahn eines abgefeuerten Geschosses über die „Seelenachse“ giebt es nicht. Das Geschoß fliegt zunächst in der Richtung der Seelenachse vorwärts; sofort aber macht sich die Anziehungskraft der Erde geltend und zieht das Geschoß von der Richtung der Seelenachse weg nach abwärts. Dagegen findet ein Steigen der Flugbahn über die Visirlinie statt, worüber Sie näheres in jedem militärischen Instruktionsbuche finden können.

A. M. in L. Der Titel des Buches läßt sich ohne Verfasserangabe nicht feststellen.

J. M. in Neu-Ulm. Der § 89 Ziff. 6b der Deutschen Wehrordnung bestimmt: „Von dem Nachweise der wissenschaftlichen Befähigung zum einjährig–freiwilligen Dienst dürfen durch die Ersatzbehörden dritter Instanz (in Bayern eines der beiden Generalkommandos mit einem Civilkommissar) entbunden werden: … kunstverständige oder mechanische Arbeiter, welche in der Art ihrer Thätigkeit Hervorragendes leisten. Personen, welche auf eine derartige Berücksichtigung Anspruch machen, haben ihrer Meldung (bei der Prüfungskommission ihres Bezirks) die erforderlichen, amtlich beglaubigten Zeugnisse beizufügen. Dieselben sind nur einer Prüfung in den Elementarkenntnissen zu unterwerfen, nach deren Ausfall die Ersatzbehörde dritter Instanz entscheidet, ob der Berechtigungsschein zu ertheilen ist oder nicht.“

Fr. G. in Graz. Ihrem Patriotismus alle Anerkennung! Doch ist Ihre Einsendung aus Gründen der Form zur Veröffentlichung nicht geeignet.

Heft 6

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[195] J. F., Mitglied des Deutschen Sprachvereins in P. Besten Dank für Ihre freundlichen Zeilen! Auch wir haben uns darüber gewundert, daß der Aufsatz von Ernst Eckstein „Ueber den Urgrund der Fehde wider die Fremdwörter“ in Halbheft 2 dieses Jahrgangs mehrfach dahin mißverstanden wurde, als ob Eckstein den „Allgemeinen Deutschen Sprachverein“ angegriffen hätte. Eckstein hat lediglich die Erscheinung der Fremdwörterfehde einmal von einer andern und, wie auch Sie zu unserer Freude bezeugen, sehr beachtenswerthen Seite betrachtet. Der „Gartenlaube“ selbst könnte ja nichts ferner liegen, als sich zum Sprachrohr eines Angriffs auf den „Allgemeinen Deutschen Sprachverein“ zu machen. Ist es doch ein Theil ihres Wesens jederzeit gewesen, alle Regungen eines kräftigen Volksbewußtseins – und das ist der Sprachreinigungstrieb mit in erster Linie – aus vollem Herzen zu unterstützen, und hat sie es sich doch seit einer Reihe von Jahren zur Pflicht gemacht, entbehrliche Fremdwörter in stetigem Fortschritt aus ihren Spalten zu beseitigen. Freilich, auf einen Schlag eine überstürzte Austreibung aller Fremdwörter vorzunehmen, dazu kann sich die „Gartenlaube“ vernünftigerweise nicht entschließen, da dies der guten Sache mehr schaden als nützen dürfte; aber auch mit solchem maßvollen Vorgehen bewegt sie sich ganz auf den Bahnen des „Allgemeinen Deutschen Sprachvereins“, unter dessen Verdiensten die Zügelung der Uebereifrigen nicht das geringste ist.

Paula E. in Paris u. R. K. in Chemnitz. Wir bitten um Angabe Ihrer näheren Adresse, damit wir Ihnen brieflich antworten können.

Heft 7

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[228] M. M. in Innsbruck. Das Wort „Bauer“ kommt nicht vom „bebauen“ des Bodens her, sondern vom eingefriedigten Hof, der althochdeutsch „bûr“ genannt wurde. Diesem Wortstamm entsprechen noch: Nachbar, Vogelbauer, die Ortsnamen auf „beuren“ und „büren“, sowie die „Buren“ in Südafrika. „Bauer“ heißt also Hofbesitzer und ist deshalb ein viel stolzerer und besserer Name als die Bezeichnungen „Oekonom“ oder „Ackerbürger“, welche heutzutage so vielfach umschreibend für den Stand gebraucht werden, der sich seines uralten Namens wahrlich nicht zu schämen hat.

E. K. in Brünn. Der Ausdruck „ein Schnippchen schlagen“ ist der Jägersprache entnommen. Sieht sich ein Rebhühnervolk verfolgt, so pflegen immer einige der Hühner, die zwischen den Schollen Wache halten, die Schwänze unruhig auf- und abzubewegen, sie „wippen“ oder „schnippen“. Will der Jäger zum Schuß kommen, so muß er warten, bis sich die Thiere beruhigt haben; ist er aber zu voreilig, so „schlagen die Hühner ein Schnippchen“ und entkommen.

Allb. in Durlach. Die Brüche in den Bildnissen des Kaiserpaares und den anderen Kunstbeilagen lassen sich am besten durch sorgfältiges Aufziehen der einzelnen Blätter auf Karton beseitigen. Die Arbeit besorgt jeder geschickte Buchbinder oder Bildereinrahmer.

Prietzel. Nicht zu empfehlen. Nur der Arzt kann helfen.

R. G. in Cincinnati. Sie fragen uns, ob die in Halbheft 18 des Jahrgangs 1888 der „Gartenlaube“ gesuchte Geige des berühmten Geigenmachers Tieffenbrucker oder Duiffobruggar inzwischen gefunden worden sei. Leider ist dies bis jetzt nicht gelungen. Elise Polko hat trotz aller ihr zugegangenen Briefe aus aller Herren Ländern sich noch nicht von der Entdeckung der verloren gegangenen fünften Geige Tieffenbruckers überzeugen können. Keine der angegebenen Spuren hat zu einem Ziele geführt. Die verschwundene Geige bleibt nach wie vor eine offene Frage.

Elisabeth. Die Erzählung von Stefanie Keyser „Deutsche Art, treu gewahrt“ ruht in der That auf geschichtlichem Grunde. Zusammenstöße zwischen den Rittern des Palmenordens und den Anhängern des französischen Schäferspiels, wie ein solcher in der Novelle geschildert wird, haben wirklich stattgefunden; die kulturgeschichtlichen Einzelheiten sind Werken jener Zeit entnommen. Doch wurden die Vertreter beider Richtungen aus den Mitgliedern der sich feindlich gegenüberstehenden Gesellschaften frei gewählt, der Schauplatz verlegt.

M. A. R. in Konstantinopel und Förster bei Moskau, Rußland. Wir bitten um Angabe Ihrer genauen Adresse, damit wir Ihnen brieflich antworten können.

Heft 8

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[260] C. B. in T. Die Glätte und der Glanz des Papiers kommt vom Satiniren her; dasselbe ist bei der „Gartenlaube“ wie bei allen illustrirten Blättern nothwendig, weil nur auf diese Weise ein guter Druck der Bilder ermöglicht werden kann. Dem beim Lesen blendenden Glänzen des Papiers ist übrigens sehr leicht abzuhelfen, wenn man die obere Seite des Blattes gegen das Licht etwas erhöht.

Langjährige Abonnentin in Berlin. Eine derartige Anstalt für sittlich gefährdete Knaben ist das Pestalozzistift der Stadt Leipzig. Vergl. unseren Artikel in Halbheft 9 der Gartenlaube 1888.

Heft 10

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[324] O. St. in Bern. Darüber giebt eine statistische Zusammenstellung des Aachener „Berg- und Hüttenmännischen Vereins“ Auskunft. Nach derselben wurden im Jahre 1888 in Deutschland 355706 kg Silber erzeugt gegen 326293 kg im vorhergehenden Jahre und 298466 kg um Jahre 1886 und fast das Doppelte der Silbererzeugung im Jahre 1881. Den größten Theil an der Vermehrung hatte im Jahre 1888 der Aachener Bezirk; dieselbe ist jedoch weniger auf die Zunahme der einheimischen Erzförderung als vielmehr auf die Verhüttung größerer Mengen ausländischer Silbererze zurückzuführen.

B. B. in F. Im allgemeinen haben nur die politischen Vereine die Pflicht der polizeilichen Anmeldung; um einem etwaigen Verstoße jedoch von vornherein vorzubeugen, werden Sie gut thun, sich bei der Polizeibehörde Ihres Wohnortes des Näheren über Ihre Angelegenheit zu erkundigen.

P. K. 100 in Zürich. Wir können Ihnen nur rathen, einen Rechtsanwalt in M. mit der Vertretung Ihrer Angelegenheit zu betrauen.

Alter Abonnent in Riga. Genaue Angabe der Behandlung von Kanarienvögeln, die mit Ungeziefer behaftet sind, finden Sie im Briefkasten der „Gartenlaube“ 1888, Halbheft 18.

F. Pk. in M. Schwindel, vor dem wir schon wiederholt gewarnt haben!

A. J. K. in N. Ihr Wörterbuch hat ganz recht. Es sind alle drei Formen richtig: „Mange“, „Mangel“ und „Mandel“. Doch ist die letzte am wenigsten gebräuchlich.

P. F. in Bunzlau. Der Fall steht nicht vereinzelt da. Edelsteinlatwerge war eines der vornehmsten Arzneimittel der Alten. Sie sollte trefflicher Tugenden so voll sein, daß sie beinahe einen Todten hätte wieder erwecken können. Da aber „köstliche Edelsteine“ ein sehr kostspieliges Material sind, so nahmen viele Apotheker einfach gepulvertes Glas. Es soll gerade so viel geholfen haben, als die gepulverten Edelsteine!

Br. in R/M. Das Uebel vermag nur der Arzt zu heilen, der Sie persönlich untersuchen und die Art der Krankheit feststellen kann.

Th. E. in Darmstadt. Die Unterrichtsbriefe von Toussaint-Langenscheidt sind durch jede gute Buchhandlung zu beziehen.

K. G. in N. Sie finden über Ihre Fragen Auskunft in dem Artikel „Das neue Passionsspielhaus in Oberammergau“ in Halbheft 22 des Jahrgangs 1889 der „Gartenlaube“. Danach nehmen die Passionsspiele um Pfingsten 1890 ihren Anfang und dauern bis Ende September. Der Weg von München nach Oberammergau führt zunächst mit der Bahn nach Oberau, Station der Bahn München-Partenkirchen, von Oberau ist es noch 2 Wegstunden nach Oberammergau. Ueber Wohnungs- und Verpflegungsverhältnisse giebt jedes neuere Reisehandbuch von Oberbayern Aufschluß.

P. St., Friedrichshafen. Ihre Befürchtung ist unseres Erachtens unbegründet. Die Eisenbahnverwaltungen sind nach dem Betriebsreglement verpflichtet, bei Ankunft der Züge den Namen der Station, die Aufenthaltsdauer und den etwaigen Wagenwechsel ausrufen zu lassen. Falls durch Zugverspätungen, Zugkreuzungen oder aus andern Gründen eine Verkürzung oder Verlängerung der fahrplanmäßigen Aufenthaltszeit nothwendig wird, so ist nicht diese, sondern die wirkliche nach Maßgabe der Umstände verkürzte oder verlängerte Aufenthaltszeit auszurufen.

Heft 11

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[356] Stammtisch bei Schr., Mülheim a. R. Wir schließen aus Ihrer Zuschrift zweierlei: erstens, daß sich kein Arzt in Ihrer Tafelrunde befindet, zweitens, das Sie allesammt ordentliche Leute sind, von denen noch keiner ein weibliches Herz krank gemacht hat. Sonst könnten Sie über die Deutung des Bildes „Herzkrank?“ nicht im Zweifel sein. Trinken Sie eine Flasche „Besseren“ miteinander und dann besinnen Sie sich noch einmal.

M. A. R. in Konstantinopel. Besten Dank für Ihr freundliches Zutrauen. Wir sind indessen der Ansicht, daß der Gegenstand für die „Gartenlaube“ sich nicht eigne.

G. G. W., Toronto Von einer Gesammtausgabe der Werke Johannes Scherrs ist uns bis jetzt nichts bekannt geworden. Aus der großen Zahl seiner Werke empfehlen wir Ihnen hauptsächlich die litteratur- und kulturgeschichtlichen Schriften.

C. M. in Chemnitz. Die von Ihnen angeführten Buchstaben sind ohne Zweifel als Jahreszahl MDXCII. d. h. 1592 zu lesen.

J. H. in Karlsbad. Wir haben mit Bewunderung die wackere That des Zinngießermeisters Josef Hofmann vernommen, der, ein würdiger Nachfolger von Bürgers „bravem Manne“ ein junges Menschenleben aus der Gefahr des Ertrinkens errettet hat. Indessen eignet sich Ihr Gedicht schon um seiner großen Ausdehnung willen nicht zur Veröffentlichung in der „Gartenlaube“.

J. P., St. Louis. Der Gegenstand auf dem Umschlag, welcher Ihnen so viel Kopfzerbrechen gemacht hat, ist eine Mandoline.

D. Sch. in U. Ihren Wünschen dürfte das Universalsprachenlexikon in der neuen (7.) Auflage des Piererschen Konversationslexikons am besten entsprechen. Lassen Sie sich einmal von Ihrem Buchhändler einen der bis jetzt erschienenen Bände vorlegen.

B. in Z. Goethe hatte als Kind schwarze Augen, später wurden sie braun. Was aber Faust für Augen hatte? Wir wollen Ihnen die Antwort in Form eine guten Rathes geben: nehmen Sie Ihren Goethe vor und lesen Sie den „Faust“ von Anfang bis zu Ende mit Aufmerksamkeit durch! Vielleicht finden Sie darin, welche Farbe Fausts Augen hatten, – jedenfalls aber haben Sie einen höheren Gewinn davon, als wenn wir Ihnen das Geheimniß hier verriethen.



Heft 12

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[387] V. T. in P. Sie wünschen, daß wir an die Leser der „Gartenlaube“ die Frage richten, „in welcher Gegend man mit beschränkten Mitteln (etwa 3500 M eine Heimath sich gründen könnte, und zwar in einem Lande, wo deutsche Sprache und lutherische Religion nicht ausgerottet werden sollen.“ Wir erfüllen hiermit Ihre Bitte und werden Ihnen eingehende Antworten seinerzeit zustellen.

G. A. M. in C. Das uns angekündigte Exemplar der „C. Z.“ ist uns bis jetzt nicht zugegangen.

O. R. in Leipzig. Zu Ihrer Beruhigung „in den Papierkorb gewandert“.

R. L. G. in Stockholm. Zur Beseitigung des Bandwurms giebt es viele Mittel, die jeder Arzt kennt und über deren Anwendung Sie sich mit einem Arzte in Verbindung setzen müssen. Vor den in Zeitungsanzeigen angepriesenen Geheimmitteln ist entschieden zu warnen. Was sich allgemein verständlich über die Naturgeschichte des Bandwurms sagen läßt, das finden Sie in Bocks „Buch vom gesunden und kranken Menschen.“

F. P. in Gotha. Dr. Eitner, dessen Verdienste um die Görlitzer Jugendspiele Sie aus unserem Artikel in Halbheft 7 kennengelernt haben, hat auch selbst einen mustergültigen Leitfaden über „Jugendspiele“ verfaßt, der bereits in zweiter Auflage (Kreuznach und Leipzig, R. Voigtländer) erschienen ist.

P. K. in Frankfurt. Das jüngst mit dem Grillparzerpreis gekrönte Drama ist „Der Meister von Palmyra“ von Adolf Wilbrandt. Das Stück ist im Verlage der J. G. Cottaschen Buchhandlung Nachfolger gedruckt erschienen; eine nähere Angabe über Inhalt und Gedankengang finden Sie in Halbheft 20 des Jahrgangs 1889 der „Gartenlaube“.

Dr. F. H. in Wien. Wir werden Ihren Wunsch gern erfüllen, wenn Sie unter Wiederholung Ihrer Anfrage uns Ihre Adresse zu brieflicher Beantwortung mittheilen wollen.

H. St. in Kronstadt. Richtig ist: „Das Fräulein Hermine“.

Abonnentin in K. Sie sind eine „langjährige Abonnentin“ unseres Blattes. Sie werden es uns also nicht verübeln, wenn wir uns die ungalante Annahme erlauben, daß Sie nicht mehr gar zu jung sind. Sollten Sie nun die Erfahrung noch nicht gemacht haben, daß eine solche Probe, wie Sie sie anstellen möchten, nur das Leben selbst anstellen kann? Wir könnten Ihnen ja Vorschläge machen: ersuchen Sie Ihre „Freundin“ um einen Gefallen, klagen Sie ihr ein Leid, theilen Sie eine Freude mit ihr, und schließen Sie aus der Antwort auf ihre Treue und Anhänglichkeit. Aber all das giebt keine Gewähr und keine Sicherheit. Denn wenn es so leicht wäre, wahre Freundschaft zu erkennen, dann gäbe es wohl viel weniger falsche und viel weniger – enttäuschte Freunde auf der Welt!

R. R. in Mailand. Wir können Ihnen nur rathen, sich auf keine Geheimmittel einzulassen, sondern sich an einen tüchtigen praktischen Arzt zu wenden.

K. S. H. in H. Ist die betreffende Strafe vor Erwerb des Berechtigungsscheines verwirkt worden, so tritt § 89,4 der „Deutschen Wehrordnung“ in kraft, wonach das für die Bewerbung um die Berechtigung zum einjährig-freiwilligen Dienst vorgeschriebene Unbescholtenheitszeugniß von der Ersatzbehörde III. Instanz (in Bayern eines der beiden Generalkommando im Verein mit je einem Civilkommissar) nachgelassen werden kann, wenn „aus der Art des Vergehens und der dabei in Betracht kommenden Nebenumstände unter gleichzeitiger Berücksichtigung des jugendlichen Alters des Betreffenden Anlaß zu einer milderen Beurtheilung gegeben, auch die sonstige Führung des Bestraften eine gute gewesen ist“. Ist die Strafe aber nach Erwerb der Berechtigung und zwischen ihr und dem Eintritt in den Dienst zuerkannt worden, so würde die Berechtigung nach § 93, 9 der D.W.O. nur dann verloren gehen, wenn die begangene strafbare Handlung, während der Dienstzeit begangen, Versetzung in die zweite Klasse des Soldatenstandes zur Folge gehabt hätte. Das ist aber bei einer Körperverletzung, für welche das bürgerliche Gericht nur Geld oder Haftstrafe zuerkennt, nicht der Fall.

Heft 13

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[419] G. T. in Morristown (Nordamerika). Besten Dank für Ihre freundliche Zuschrift und die beiden Gedichte. Wenn wir auch die letzteren nicht abdrucken können, sind sie uns doch ein erfreulicher Beweis, daß Ihre Liebe zum alten deutschen Vaterlande auch in der neuen Heimath lebendig geblieben ist.

Irene Wilhelm. Leider nicht geeignet.

A. O. in München. Wir verweisen Sie auf unseren Artikel „Die Wahl des Berufes“ Seite 274 des Jahrgangs 1889 der „Gartenlaube“.

Heft 16

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[516] A. W. und R. Sch. Steubenville, Ohio. Die Dienstzeit eines vor Beginn der Militärpflicht freiwillig eintretenden Infanteristen beträgt wie bei den Ausgehobenen drei Jahre. Nur den Truppentheil, bei welchem er dienen will, kann der Freiwillige sich wählen.

P. F. in St. Sie wünschen zu wissen, wo die frühere so beliebte „Naive“ Ihres heimischen Stadttheaters jetzt ein Engagement gefunden hat. Auf solche Fragen ertheilt der „Neue Theateralmanach für das Jahr 1890“, herausgegeben von der „Genossenschaft deutscher Bühnenangehöriger“ (Berlin, F. A. Günther und Sohn), der jetzt an die Stelle des Gettkeschen getreten ist, zuverlässige Auskunft. Er ist ein vollständiges Adreßbuch des deutschen Theaters, giebt über alle denkwürdigen Ereignisse im Theaterleben des letzten Jahres, über die Adressen der dramatischen Schriftsteller, über die theatralischen Vereine, Agenturen und alles Wissenswürdige auf diesem Gebiete eingehenden Aufschluß.

H. R. in Bremen. Ihre Anfrage eignet sich zur Beantwortung durch den Briefkasten nicht. Lassen Sie sich gefl. durch einen Buchhändler Werke der gewünschten Art vorlegen und wählen Sie dann selbst!

„Who is right?“ Universitätsprofessoren bedürfen während der gesetzlichen Ferienzeit keines Urlaubs, doch müssen die ordentlichen Professoren dem Dekan der betr. Fakultät Anzeige machen; Privatdozenten bedürfen keines Urlaubs, doch haben sie dem Rektor eine bezgl. Anzeige zu erstatten. – Bureau- und Unterbeamte der Universitäten haben wie jeder andere Staatsbeamte in und außerhalb den Ferienzeit zu Reisen oder sonstigen zeitweiligen Unterbrechungen ihres Dienstes einen Urlaub nachzusuchen. Wie oft und unter welchen Umständen derselbe ertheilt wird, hängt von den jedesmaligen dienstlichen Verhältnissen ab.

H. B. im Ruhrthal. Es ist bis jetzt nicht nur nicht gelungen, einen Winkel, welcher kein rechter ist, mittels geometrischer Konstruktion in drei gleiche Theile zu theilen, sondern die Unmöglichkeit der Lösung ist schon lange bestimmt bewiesen. Daraus folgt, daß auch keine Hochschule einen Preis auf die Lösung des Problems der Dreitheilung eines Winkels setzen kann.

Französische Abonnentin in Tours. Der Ausdruck „Böhmische Dörfer“ findet sich nach dem neuen „Deutschen Wörterbuch“ von Moriz Heyne schon im Simplicius Simplicissimus. Er bedeutet nichts anderes als unbekannte, fremdartige Dinge, denn den Deutschen klangen die böhmischen Dorfnamen fremd und unverständlich. Uebrigens hat sich bald der Ausdruck „spanische Dörfer“ neben den von den „böhmischen“ gesetzt, selbstverständlich in durchaus gleicher Bedeutung.

M. Sch. in Altenburg. Die englischen Unterrichtsbriefe von Toussaint-Langenscheidt, die Sie durch jede gute Buchhandlung beziehen können, dürften Ihren Wünschen wohl entsprechen. Sie können daraus etwas Tüchtiges lernen, wenn Sie Fleiß und Ausdauer besitzen.

A. R. in New-York. Nicht verwendbar.

H. K. in Duisburg. Ihre Anfrage ist so allgemein gefaßt, daß wir eine bestimmte Beantwortung derselben Ihnen nicht zu geben vermögen.

M. T. in L. Ein beachtenswerther Vortrag über Frauenasyle für gebildete Stände, der viele derartige Stifte namhaft macht und deren Einrichtungen bespricht, wurde auf dem Frauentage zu Erfurt am 30. September 1889 von Emilie Busse gehalten und ist im Druck (Verlag der Körnerschen Buchhandlung [O. Biedermann] in Erfurt) erschienen.

P. N. u. E. L. in Berlin u. M. S. in Chemnitz. Wir bitten um Angabe Ihrer genauen Adresse, damit wir Ihnen brieflich antworten können.

Heft 17

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[547] A. S. am kleinen Flüßchen in Schlesien. Die "Gartenlaube" warnt doch oft genug vor all diesen Gegenmitteln. Auch das von Ihnen genannte ist Schwindel.

Gr. T. H. Die eingesandten Skataufgaben sind nicht verwendbar. Die erste läßt eine Reihe von Nebenlösungen zu, welche das Ansagen des Solo noch begründeter erscheinen lassen, als die beabsichtigte Lösung. Die zweite Aufgabe beruht auf einem Spielgebrauch, (Null mit Hereinnahme des Skat, also Nullfrage), welcher nur in ganz vereinzelten Spielkreisen vorkommt. Für die Aufgaben der „Gartenlaube“ sind die Bestimmungen der Allgem. Deutschen Skatordnung maßgebend.

A. H. in Detmold. Thatsächlich ist die Form „Sprütze“, wenn man auf die ältesten Formen des Wortes zurückgeht, die richtigere. Indessen hat sich die Schreibung „Spritze“ so sehr eingebürgert, daß es eine aussichtslose Auflehnung gegen den Gebrauch ist, wenn man heute noch „Sprütze“ schreiben will.

Fr. D. in Magdeburg. Ohne Zweifel. Nur werden sie in diesem Falle darauf gefaßt sein müssen, daß man Sie erst einer gewissen Probezeit unterwirft, ehe man Sie fest anstellt.

A. C., stud. jur. in St. G. Der „Allgemeine deutsche Sprachverein“ hat am 15. Oktober 1887 eine Preisaufgabe gestellt, deren Wortlaut folgender war: „Wie können Reinheit und Reichthum der deutschen Schriftsprache durch die Mundarten gefördert werden?“ Ohne Zweifel ist dies die Preisaufgabe, welche Sie meinen. Wir bemerken übrigens, daß die Entscheidung über die eingereichten Bearbeitungen längst (seit 6. Oktober 1889) getroffen ist.

Abonnent, Sebnitz. Ihre Anfrage ist schwer zu beantworten. Sie fragen uns, ob sich die Worte des sterbenden Goethe: „Mehr Licht!“ auf die Religion oder auf die sonstige Weltanschauung oder vielleicht nur auf das Tageslicht in seinem Sterbezimmer bezögen. Aber woher sollen wir das wissen? Goethe selbst hat keinen „Kommentar“ zu seinen Worten mehr gegeben, und noch schlimmer wird die Sache dadurch, daß ein Zeuge sogar behauptet, Goethe habe unmittelbar vor seinem Ende überhaupt nichts gesagt. Sollen wir Ihnen Worte deuten, die vielleicht gar nicht gesprochen worden sind?

G. R. in T. Provinz Hannover. Geehrte Freund und Leser! Wir bitten Sie inständig in Ihrem und unserem Interesse, schicken Sie uns keine Gedichte mehr! Sie sind ein vortrefflicher Patriot, aber kein entsprechend guter Dichter.

Heft 18

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[579] G. P., Cassel. Wenn Ihr Bruder sich im ganzen fünf Jahre in den Vereinigten Staaten von Nordamerika aufgehalten und sich dort hat naturalisiren lassen, so fällt er unter die Bestimmungen des Vertrags zwischen dem Norddeutschen Bund und den Ver. Staaten vom 22. Februar 1868, wonach er bei der Rückkehr der Strafe nicht unterliegt und erkannte Strafen unvollstreckt bleiben.

C. Sch. in Hannover. Ungezählte Male schon haben wir bekannt gegeben, daß wir uns auf briefliche Kuren unter keinen Umständen einlassen können. Wenn Ihnen die bisher befragten Aerzte kein Mittel anzugeben wußten, so müssen Sie sich eben an einen andern Arzt oder vielleicht an eine Universitätsklinik wenden.

Heft 19

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[611] J. R., Warschau. Da ist guten Rath wirklich theuer! Wir möchten Ihnen den unmaßgeblichen Vorschlag machen: lassen Sie Ihr Töchterchen ruhig noch eine Weile Kind sein, d. h. die „Deutsche Jugend“ weiter lesen, solange, bis Sie ihm die „Gartenlaube“ glauben in die Hand geben zu können.

Abonnentin in Malang auf Java. Wir bedauern, daß Sie sich aus so weiter Ferne umsonst an uns gewandt haben. Wir kennen leider weder das Werk noch die Verfasserin, nach deren Wohnort und wirklichem Namen Sie uns fragen.

F. Sch. Philadelphia. Aeltere Jahrgänge der „Gartenlaube“ kosten, soweit noch vorhanden, broschirt 7 , gebunden 9 .

Fräulein B. in Gl. Wenn Sie als allein reisende Dame in Dresden nicht gern einen Gasthof aufsuchen wollen, so können Sie in dem dortigen „Mädchenheim“ des Vereins „Volkswohl“ ein gutes Unterkommen, auf Wunsch auch Verpflegung finden. Das Heim befindet sich Gärtnergasse 3, wenige Minuten vom Böhmischen Bahnhof, weitere Auskunft können Sie durch die Hausmutter, Frau Müller, erhalten.

F. U. in Stettin. Im volksthümlichen Sprachgebrauch werden „Sternschnuppen“ und „Meteore“ oft verwechselt. Eigentlich aber dient der Ausdruck „Meteor“ zur Bezeichnung der „Feuerkugeln“, die, an und für sich den Sternschnuppen verwandt, sich von diesen hauptsächlich durch größere Helligkeit und scheinbaren Durchmesser – nicht selten kommt derselbe der Mondscheibe gleich – unterscheiden. Die Feuerkugeln explodiren meist, mit oder ohne Geräusch, und die nach der Explosion auf die Erde herabfallenden Stücke führen die Bezeichnung „Meteoriten“ oder „Meteorsteine“. Die Zusammensetzung der letzteren ist eine äußerst mannigfaltige und in der Hauptsache ist nur daran festzuhalten, daß man in ihnen noch keine Stoffe gefunden hat, die nicht auch auf der Erde vorkämen.

Heft 20

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[644] O. F. in Mannheim. Sie finden die einschlägigen Bestimmungen in der „Deutschen Wehrordnung“. § 108,3 schreibt vor, daß „Heimathsscheine, Auslandspässe und sonstige Reisepapiere Militärpflichtigen nur für die Dauer der ihnen bewilligten Zurückstellung zu gewähren sind.“ Entlassung aus der Reichsangehörigkeit aber (d. h. Genehmigung zur Auswanderung) darf nach § 27,1 nicht ertheilt werden: „Wehrpflichtigen, welche sich in dem Alter vom vollendeten 17. bis zum vollendeten 25. Lebensjahre befinden, bevor sie ein Zeugniß der Ersatzkommission darüber beigebracht haben, daß sie die Entlassung nicht bloß in der Absicht nachsuchen, um sich der Dienstpflicht im Heere oder in der Marine zu entziehen.“

P. G. in Leoben. Die „Sandwiches“ haben ihren Namen nicht etwa von den Sandwichinseln, sondern von einem Lord Sandwich, der die feinschmeckenden Brötchen zuerst in London für seinen Frühstückstisch bereiten ließ. Ob dieser Lord derselbe Chef der englichen Admiralität ist, auf dessen Namen Cook 1778 die neu entdeckten Inseln in der Südsee taufte, darüber schweigt leider die Geographie, jedenfalls aber kann die Menschheit die Erfindung der Sandwichbrötchen ebenso dankbar hinnehmen, als die Entdeckung der Sandwichinseln!

Richard M. in München. Anfrage „Schistoskop“. Wir ersuchen Sie um genaue Angabe Ihrer Adresse, damit wir Ihnen brieflich antworten können.

Heft 22

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[707] M. in H. Auf Ihre Anfrage: „Wie kann man Blätter oder auch Zweige mit Früchten bezw. Fruchtknoten auf beliebige Zeit in ihrer natürlichen Farbe grün und elastisch erhalten?“ theilen wir Ihnen folgendes mit: Man bringt die Blätter, Zweige oder Früchte in eine aus 20procentigem Alkohol und etwas saurem schwefligsauren Kalk bestehende Flüssigkeit. Färbt sich der aufgegossene Alkohol, so wird er durch neuen ersetzt. Den saueren schwefligsaueren Kalk setzt man stets erst zu dem mit dem Alkohol übergossenen Präparate. Die Menge des Kalksalzes richtet sich nach der Beschaffenheit des aufzubewahenden Pflanzenkörpers. Bei grünen Pflanzenkörpern setzt man auf 200 Kubikcentimeter Alkohol nur 1 bis 2 Tropfen der 7 bis 8 % schweflige Säure enthaltenden Lösung zu. Dieses Verfahren stammt von Prof. Dr. J. Neßler. Die Präparate Neßlers von weißen und grünen Trauben, von Rebtheilen und Blättern, ja selbst mit Insekten, befinden sich in Stopfgläsern und stehen, ohne sich zu verändern, jahrelang in einem hellen Zimmer in einem Glasschrank. Ich empfehle außerdem, mittelst Chlorophylls die grüne Farbe der Blätter zu heben, indem man das Chlorophyll in Alkohol löst.

Luise Sch. in Karlsruhe. Sie möchten wissen, wie sich Angst und Scham oder Zorn bei den Negern äußern, da diese doch nicht blaß oder roth werden können wie wir weißen Menschenkinder. Bekanntlich werden die Erscheinungen des Blaßwerdens und Erröthens durch den Einfluß der Nerven auf die Blutgefäße hervorgerufen. In dem ersten Falle werden die Blutgefäße zusammengezogen und das Blut nur in geringen Mengen der Haut zugeführt, in dem anderen werden sie erweitert, und den betreffenden Theilen des Körpers wird mehr Blut zugeführt. Derselbe Vorgang spielt sich nun auch im Negerorganismus ab. Es ist bekannt, daß Gesichtsnarben bei Negern sich in gegebenen Fällen röthen. Dr. Eugen Wolf, der berühmte Afrikareisende und ehemalige Genosse Wißmanns, berichtet, daß bei Angst, Kälte und Hunger, wo der Weiße blaß wird, die Hautfarbe des Negers ein graues Ansehen bekommt, während sie bei Zorn und nach genossener Mahlzeit – Umstände, die des Weißen Antlitz zu röthen pflegen – dunkler wird. Die Neger, die nach Europa gebracht werden, „bleichen oft aus“; dieses Ausbleichen läßt sich durch die geringere Blutfülle der Haut erklären, da die Neger in unserem Klima zumeist krank werden, also nach unseren Begriffen blaß aussehen.

O. S. in Baden-Baden. Als eine Ihren Wünschen entsprechende Zeitschrift für Mädchen von 11 bis 16 Jahren nennen wir Ihnen „Das Kränzchen“. Dasselbe erscheint wöchentlich und ist in jeder Buchhandlung zu haben.

Heft 24

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[772]

Auflösung des magischen Dreiecks auf S. 740:

Auflösung des Bilderräthsels auf S. 740:
Zwei harte Steine mahlen niemals gut.
Auflösung der Charade auf S. 740:
Drossel – Bart, Drosselbart.


Heft 25

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[803] Dr. G. A. S. in B. Die ursprüngliche Skizze des Bildes in Halbheft 17 d. Jahrg. S. 537 „Leipziger Sommergartenleben zu Großvaters Zeiten“ ist von dem verstorbenen Major W. Berggold gezeichnet worden.

H. F. in B., Südamerika. Sollte wirklich das richtige deutsche Sprachgefühl Ihnen und Ihrer Umgebung soweit abhanden gekommen sein, daß Sie die „Gartenlaube“ fragen müssen, ob man „bei dem Buche“ sagt? „Bei das Buch“ ist ein mundartlicher Fehler, aus dem man beinahe die engere Heimath Ihrer tadelsüchtigen Verwandten erschließen könnte.

K. S. in Mücheln. Das Gedicht „Die Fürstengruft“ suchen Sie in Schillers Werken deshalb vergeblich, weil es nicht von Schiller, sondern von Chr. Friedr. Daniel Schubart ist.

Heft 26

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[836] E. Z., Bremen. Das ist ganz gut gemeint, und wir unterschreiben dem Standpunkt nach jeden Satz von Ihren „Modethorheiten der Frauen“. Aber man muß die Sache – verzeihen Sie das offene Wort – besser ausdrücken, und das soll demnächst einmal in der „Gartenlaube“ geschehen. Wenn Sie Ihr Manuskript zurückwünschen, dann geben Sie uns freundlichst eine genaue Adresse an.

L., Helmarshausen. Die Erfüllung Ihrer Bitte hat viel größere Schwierigkeiten, als Sie denken. Doch wollen wir Ihre Anregung im Auge behalten. Die Einbanddecken zur „Gartenlaube“ kosten je 1 ℳ 25 ₰.

A. D. in München. Die „Gartenlaube“ hat seinerzeit im Jahrgang 1888, S. 627 einen Athmungsstuhl beschrieben, der geeignet ist, den asthmatischen Beschwerden etwas abzuhelfen. Uebrigens kennt jeder Arzt eine Reihe von Mitteln, welche Linderung in Athemnoth verschaffen, und an einen Arzt würden auch Sie wohl am besten sich wenden.

Heft 27

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[867] „Weihnachtsgeschenk.“ „Er gehört zu den Barbaren, welche wild werden, wenn ihnen eine Dame ein Kunstwerk weiblicher Handarbeit, eine Stickerei oder dergl. schenkt. Sagen Sie mir doch, was schenkt man einem solchen Herrn? Ich möchte ihn erfreuen und ihm ein wirkliches Andenken geben, das nicht den gewöhnlichen Werth einer gekauften Ware hat.“ Theure Fragestellerin, wir kennen weder Sie noch „Ihn“, und darum ist es uns schwer möglich, zu rathen, was Sie machen sollen, um Ihn zu erfreuen. Wenn er aber kein Freund von Nadelstichen ist, so versuchen Sie es mit einer anderen Kunst. Es giebt ja so viel andere schöne Sachen, die eine Damenhand ausführen kann. Man kann ja auf Porzellan, Glas, Thon und Holz malen, in Leder punzen, in Holz oder Leder brennen, Metalle, Steine und Elfenbein ätzen, aus gepreßten Blumen Lampenschirme oder „Pflanzenfenster“ machen, aus Eisendraht und verzierten Nägeln kleine Kunstwerke herstellen und aus Gummi unverwelkliche Blumen kneten! Kurz gesagt, versuchen Sie es einmal mit einer der Liebhaberkünste. Welche Ihren Fähigkeiten am meisten entspricht, darüber müssen Sie selbst entscheiden, und in der Wahl kann Ihnen ein Buch helfen, in dem nicht weniger als 31 dieser Künste beschrieben sind. Wenn man darin blättert und die schönen Vorlagen für allerlei Teller, Tassen, Vasen, Aschenbecher, Serviettenringe, Mappen, Bücherdeckel, Zeitungshalter, Kassetten, Licht- und Ofenschirme, Tischplatten und vieles andere bis zum Fliegenwedel ansieht, dann gelangt man unwillkürlich zu der Ueberzeugung, daß in demselben ein wahres Dorado für geschenklustige Damen enthalten ist. Das Werk ist von Franz Sales Meyer, Professor an der Kunstgewerbeschule in Karlsruhe, herausgegeben und führt den Titel „Handbuch der Liebhaberkünste zum Gebrauche für alle, die einen Vortheil davon zu haben glauben“ (Leipzig, Verlag von E. A. Seemann).


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