Kloster Lichtenthal

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Textdaten
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Autor: Alois Wilhelm Schreiber
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Titel: Kloster Lichtenthal
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aus: Badisches Sagen-Buch II, S. 217–218
Herausgeber: August Schnezler
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1846
Verlag: Creuzbauer und Kasper
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Erscheinungsort: Karlsruhe
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Quelle: Commons, Google
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[217]
Kloster Lichtenthal.

Kloster, in dem lichten Thal,
Edler Frauen heilig Mal!
Nimm mich auf in deine Hallen,
Wo die Himmelsbräute wallen!

5
In dem Kirchlein, schwach erhellt,

Ist’s, man scheide aus der Welt;
Heil’genbilder, Engelsstimmen,
Herzen, die von Andacht glimmen.

Grabessteine, fromm geweiht,

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Drauf Gestalten ferner Zeit,

Welche mit gefaltnen Händen
Ihren Blick zum Himmel wenden.

An den, Kirchlein – Gottes Flur
In dem Frieden der Natur,

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Wo sie harren, die da starben,

Auf den großen Tag der Garben, –

[218]

All’ die Gräber, still und grün,
Bäume, die darüber blühn!
Nieder möcht’ ich hier mich legen,

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Schlummern unter Blüthenregen.


Nur ein Kranz auf jedem Grab
Und die letzte Liebesgab’,
Eine welke Blumenkrone –
Schöner wird sie dort zum Lohne.

25
Da des Berges grüne Wand,

Hier der Todten stilles Land,
Und des nahen Waldes Schauer
Und der Nachtigallen Trauer!

In dem Kirchlein der Gesang

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Zu der Orgel hehrem Klang,

Engel, die hernieder steigen
Und den Weg zum Himmel zeigen.

Ach! ins Weltgewühl zurück
Kehr’ ich nun mit feuchtem Blick:

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Ketten werd’ ich wieder finden,

Die mich an die Erde binden.

Aloys Schreiber.