Lebendig Begrabene

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor: unbekannt
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Lebendig Begrabene
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 48, S. 588
Herausgeber: Ferdinand Stolle
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1854
Verlag: Verlag von Ernst Keil
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite


[588] Lebendig-Begrabene giebt es nach den angestellten Beobachtungen in Frankreich ohne Zweifel in großer Menge, denn im Laufe einiger Jahre wurden 52 Fälle bekannt, in denen Lebendig-Begrabene noch vor ihrem Tode wieder ausgegraben wurden, und 53, in denen man die Unglücklichen mit abgenagten Händen und Armen, mit zerkratztem Gesicht und zerschlagenem Schädel fand. Der unlängst verstorbene berühmte Chemiker Julia von Fontenella hat allein mehr als zweihundert der schaudererregendsten Fälle des Lebendig-Begrabenwerdens beobachtet. Allein man kann sich nicht wundern, daß diese Zahl so groß, sondern nur, daß sie nicht noch größer ist; denn die Beerdigung ist schon vierundzwanzig Stunden nach erfolgtem Absterben gestattet. Wenn auch ein Beamter den wirklich erfolgten Tod zuvor zu bestätigen hat, so giebt es doch, zumal auf dem Lande, so viele Unwissende, mit dieser Bescheinigung beauftragte Beamte, daß sich mit Gewißheit annehmen läßt, es werden in Frankreich alljährlich eine Menge Menschen lebendig begraben, zumal da, wo der muthmaßliche Tod durch solche Krankheiten herbeigeführt wurde, die oft eine längere Hemmung aller Lebensfunktionen zur Folge haben, und deren die Arzneikunst funfzehn verschiedene Arten zählt.