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Lieder-Seelen

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: Conrad Ferdinand Meyer
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Titel: Lieder-Seelen
Untertitel:
aus: Gedichte
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1882
Verlag: Verlag von H. Haessel
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Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Google-USA* und Scans auf Commons,
S. 6
Kurzbeschreibung:
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Bild
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Bearbeitungsstand
fertig
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[6] Lieder-Seelen.

In der Nacht, die die Bäume mit Blüten deckt,
Ward ich von süßen Gespenstern erschreckt,
Ein Reigen schwang im Garten sich,
Den ich mit leisem Fuß beschlich;

5
Wie zarter Elfen Chor im Ring

Ein weißer, lebendiger Schimmer ging.
Die Schemen hab’ ich keck befragt:
Wer seid ihr, lustige Wesen? Sagt!


„Ich bin ein Wölkchen, gespiegelt im See.“

10
„Ich bin eine Reihe von Stapfen im Schnee.“

„Ich bin ein Seufzer gen Himmel empor!“
„Ich bin ein Geheimnis, geflüstert ins Ohr.“
„Ich bin ein frommes, gestorbenes Kind.“
„Ich bin ein üppiges Blumengewind –“

15
„Und die du wählst, und der’s beschied

Die Gunst der Stunde, die wird ein Lied.“