Literarische Freibeuterei

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor:
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Literarische Freibeuterei
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 49, S. 784
Herausgeber: Ernst Keil
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1862
Verlag: Verlag von Ernst Keil
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite


[784] Literarische Freibeuterei, oder eine Gutknechtiade in zweiter Ausgabe. Ein liberaler Luzerner schreibt uns: „Die jesuitenfreundliche „Schwyzer Zeitung“, eines jener reactionären Blätter, welche, bekannt durch ihre Schwärmereien für das bourbonisch-papistische Brigantenthum, zur Schande der freien Schweiz noch bestehen, beginnt in ihrem Feuilleton vom 4. November mit einer oberbairischen Geschichte von Hermann Schmid, welche in der Gartenlaube unter dem Titel „Blut um Blut“ unlängst erschienen ist; sie entblödet sich dabei nicht, dieselbe kurzweg „Am Schauerkreuz“ zu taufen und Herrn Herm. Schmid quasi als ihren Mitarbeiter dem Publicum vorzustellen, eine Ehre, nach welcher der geistvolle Feuilletonist schwerlich geizt. – – Das Drollige bei der ganzen Geschichte ist nur, daß die ultramontanen Skripsler, während sie die „Gartenlaube“ bei jedem Anlaß als „Organ der Ketzer“ verschreien und begeifern, nichtsdestoweniger mit den geistigen Producten derselben Geschäfte zu machen nicht erröthen. Diese frommen Heuchler trachten wahrscheinlich nur aus dem Grunde darnach, die „guten“ Katholiken von der „Gartenlaube“ fern zu halten, damit sie um so ungenirter stehlen und ihren Lesern das Gestohlene als eigenes Fabrikat auftischen können!“ – Die betreffende Nummer (Nr. 253) der Schwyzer Zeitung liegt vor uns, die auf S. 1006 beginnende Erzählung „Am Schauerkreuz“ ist der wörtliche Abdruck der „oberbaierischen Geschichte: Blut um Blut“ von H. Schmid. Wir haben somit, da die schweizerische Rechtspflege gegen solche Eingriffe in unser Eigenthum uns nicht schützt, weiter nichts zu thun, als abermals den Pranger aufzurichten und die Herren A. Eberle und Söhne in Schwyz als literarische Diebe denselben besteigen zu lassen.

Die Red. d. Gartenlaube.