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Münchener Charivari

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Zeitschrift
Titel: Münchener Charivari
Untertitel: Humoristisches Blatt
Herausgeber: Leo Bock
Auflage:
Verlag: Expedition des Plakat-Anzeigers
Ort: München
Zeitraum: 1851–1851
Erscheinungs-
verlauf:
Artikel bei Wikisource: [[:Kategorie:|]]
Vorgänger:
Nachfolger:
Fachgebiete: Satire, Illustrierte, Gesellschaft
Sigle: '
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Eintrag in der ZDB: 2264251-1
Eintrag in der GND: [1]
Bild
Erschließung
Inhalt nicht erfasst

Der Münchener Charivari war ein humoristisch-satirisches Wochenblatt, welches 1851 von dem Münchner Xylographen Leo Bock herausgegeben wurde. Der Name des Blattes stammt vom französischen Vorbild Le Charivari („lärmende Veranstaltung“, Paris 1832–1937). Auf Grund der Publikationsform kann angenommenen werden, dass alle Illustrationen und ein Großteil der Texte von Leo Bock selbst stammen.

Editorial

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Eine Nummer des Münchener Charivari war 4 Seiten stark, kostete 3 Kr. und erschien jeden Samstag. Neben einzelnen Nummern existierten auch Abonnements, so dass man den Münchener Charivari monatlich für 8 Kr., vierteljährig für 21 Kr., halbjährig für 42 Kr. oder jährlich für 1 fl., 24 Kr. beziehen konnte. Zuständig für die Redaktion war Leo Bock, den Verlag und Vertrieb übernahm die Expedition des Plakat-Anzeigers, Sporergasse Nr. 10, die sich im Besitz von Bock befand und gedruckt wurde sie beim Buchhändler und -drucker Johann Deschler.

Anzeige in den Münchener Blättern für Handel, Industrie, Gewerbe und Landwirthschaft Nr. 14 vom 15. Februar 1851

Die erste Nummer vom 15. Februar wurde von einigen bayrischen Tageszeitungen angezeigt, wie dem Bayerischen Eilboten[1] oder in den Neuesten Nachrichten aus dem Gebiete der Politik[2]. Vorweggreifend den kommenden Ereignissen gab der Nürnberger Beobachter die erste Nummer wie folgt bekannt:

„Ein humoristisches Blatt: ‚Münchener Charivari‘ ist vorige Woche zum Erstenmale in München erschienen. – Wieder eine Arbeit mehr für den Münchener Herrn Polizeidirektor.“[3]

Denn die Nummer 3 (1. März) wurde direkt bei ihrem erscheinen konfisziert, wie das Regensburger Tagblatt am 4. März[4] und, in der gleichlautenden Nachricht, das Fürther Tagblatt am 6. März[5] bekannt gaben:

„Die am 1. März erschiene Nr. 3 des ‚Münchener Charivari,‘ ein witzig sein wollendes, dabei aber höchst geistloses Blatt, wurde sogleich nach ihrem Erscheinen konfisziert.“

Nicht anders erging es der 4. Nummer (8. März), die ebenfalls konfisziert wurde. Leo Bock äußerte sich über die Einbehaltung der letzten beiden Nummern in der Nr. 5 vom 15. März an zwei Stellen. Zum einen über den Verbleib der Prophezeiungen für den Monat März sowie im Guckkasten:

„Die Prophezeiungen vom 13. bis 20. März sind aus Sehnsucht und Anhänglichkeit an die vorige Woche durch Schneegestöber verjagten, ausgegangen, ihre Gespielinnen zu suchen, aber bis jetzt noch nicht zurückgekehrt.“
„Frage: ‚Was ist für ein Unterschied zwischen den beiden Nummern des Charivari 3 und 4?‘ – Antwort: ‚Gar keine, denn beide wurden konfiszirt!‘ –“

Danach erschien das Blatt weiterhin jeden Samstag, nachweislich bis zur Nr. 13 vom 10. Mai. Ob weitere Nummern existieren ist nicht bekannt. Die Auflösung des Blattes geschah spätestens am 9. Juni desselben Jahres, wie die Bekanntgabe der Einstellung des Münchener Charivari und der Münchener Leuchtkugeln im Verordnungs- und Anzeige-Blatt für die Königlich Bayerischen Vekehrs-Anstalten durch Ludwig Joseph Freiherr von Brück (1812–1893), Generaldirektor derselben, nahe legt[6].

Quellen:

  1. Ein humoristisches Blatt: „Münchener Charivari“ wird zum ersten Male am Samstag erscheinen in der Expedition des Plakatanzeigers. – Der Bayerische Eilbote, Nr. 34, München, 15. Februar 1851, S. 182 Google
  2. Münchener Charivari Nro. 1 herausgegeben von Leo Bock, ist gestern Mittag in der Expedition des Plakat-Anzeigers Sporergasse Nr. 10 im Laden, erschienen, mit einem Preisräthsel. 100 fl. demjenigen, welcher die Auflösung in „Monatsfrist“ findet. – Neueste Nachrichten aus dem Gebiete der Politik, Nr. 47, München, 16. Februar 1851, S. 532 Google
  3. Der Beobachter in Nürnberg. Blätter für Ernst und Scherz. Nr. 23, Samstag, 22. Februar 1851, S. 88 Google
  4. Regensburger Tagblatt, Nr. 63, Regensburg, Dienstag, 3. März 1851, S. 257 Google
  5. Fürther Tagblatt, Nr. 56, Fürth, Donnerstag, 6. März 1851, S. 221 Google
  6. Verordnungs- und Anzeige-Blatt für die Königlich Bayerischen Vekehrs-Anstalten, Nr. 27, München, 12. Juni 1851, S. 159, Nr. 8789 Google

Digitalisierungen

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Digitalisiert wurden die in der Bayrischen Staatsbibliothek vorhandenen Nummern 1–2 und 5–13 MDZ München (Signatur: Per. 24 s-1851). Diese finden sich gespiegelt bei Google und in einzelne Hefte zerlegt als DjVu-Dateien auf Wikimedia Commons.