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MKL1888:Clausewitz

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Clausewitz“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Clausewitz“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 4 (1886), Seite 165
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Clausewitz. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 4, Seite 165. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Clausewitz (Version vom 02.06.2021)

[165] Clausewitz, Karl von, preuß. General und Militärschriftsteller, geb. 1. Juni 1780 zu Burg, trat, kaum zwölf Jahre alt, in Neuruppin als Fähnrich in die preußische Armee und wohnte 1793 und 1794 den Feldzügen am Rhein bei. Er besuchte 1801–1803 die Berliner Akademie für junge Offiziere, bekundete seltene Anlagen und großen wissenschaftlichen Eifer und erwarb sich durch die Beharrlichkeit seines Strebens die Gunst Scharnhorsts. In dem Feldzug von 1806 begleitete er den Prinzen August als Adjutant, wurde infolge der Kapitulation von Prenzlau als Gefangener nach Nancy abgeführt, arbeitete nach seiner Auswechselung bis 1812 als Major im Generalstab und war seit 1809 unter Scharnhorst im Kriegsministerium thätig. Beim Ausbruch des russischen Kriegs trat er in russische Dienste und war zuerst Adjutant Phulls, dann Quartiermeister bei Pahlen, wurde von Kaluga aus zur Wittgensteinschen Armee versetzt und war, von Diebitsch beauftragt, beim Abschluß der Konvention von Tauroggen beteiligt. Sodann bearbeitete er den Entwurf zur Bildung der ostpreußischen Landwehr im Sinn Scharnhorsts. Im Feldzug von 1813 war er Chef des Generalstabs in Wallmodens Korps und leitete das Gefecht an der Göhrde. Während des Waffenstillstandes schrieb er: „Übersicht des Feldzugs von 1813“ (Leipz. 1814). Nach dem Frieden von 1814 trat er wieder ins preußische Heer und wurde 1815 Chef des Generalstabs des 3. Korps unter Thielemann. In dieser Stellung blieb er in Koblenz bis 1818 und wurde dann Generalmajor und Direktor der allgemeinen Kriegsschule. Im Frühjahr 1830 ward er Artillerieinspekteur, später Chef des Generalstabs des Feldmarschalls Gneisenau und starb 16. Nov. 1831 in Breslau an der Cholera. Seine zuerst als „Hinterlassene Werke über Krieg und Kriegführung“ (Berl. 1832–37, 10 Bde.) erschienenen Schriften nehmen in der Theorie der Kriegskunst eine bedeutende Stellung ein, namentlich: „Vom Krieg“ (4. Aufl. 1880, gleichzeitig Bearbeitung des Werks von v. Scherff, Berl. 1880); „Der Feldzug von 1796 in Italien“ (2. Aufl. 1858); „Der Feldzug von 1815“; „Über das Leben und den Charakter von Scharnhorst“ u. a. Vgl. Schwartz, Leben des Generals v. C. (Berl. 1877, 2 Bde.); v. Meerheimb, K. v. C. (das. 1875).


Ergänzungen und Nachträge
Band 17 (1890), Seite 195
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[195] Clausewitz, Karl von, preuß. General. 1889 erhielt ihm zu Ehren das oberschlesische Feldartillerieregiment Nr. 21 den Namen Feldartillerieregiment von C.