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MKL1888:Elateia

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Elateia“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Elateia“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 18 (Supplement, 1891), Seite 228
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Elateia. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 18, Seite 228. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Elateia (Version vom 20.03.2022)

[228] Elateia[WS 1] in Phokis war seit 1883 der Schauplatz von Nachgrabungen der französischen archäologischen Schule in Athen. Die antike Stadt lag an einem Bergabhang, der nach Abholzen der Fichten, welchen E. seinen Namen verdankte, abrutschte und ihre Ruinen bedeckte. Insbesondere wurde der Tempel der Athena Kranaia im NO. der Stadt freigelegt, ein dorisches Hexastylon von Porosstein, 33,10 m lang, 13,60 m breit, dem Theseion in Athen an Größe ähnlich, nur nicht so reich geschmückt. Der Tempel war sehr zerstört, auch durch Brand. Von der Bildsäule der im kriegerischen Schmuck dargestellten Göttin wurden Reste gefunden, die nebst den Inschriften, Terrakotten, Architekturtrümmern etc. im Lokalmuseum des nahen Drachmani Unterkunft fanden. Zu den merkwürdigsten Funden in E. gehört der Stein von Kana, derselbe, welcher dem Pilger Antoninus von Placentia Ende des 6. Jahrh. im palästinischen Kana als das Lager Jesu bei der Hochzeit von Kana und als die Platte, auf welcher sich das Wasser in Wein verwandelte, gezeigt und von ihm mit einer Inschrift versehen wurde, die zum Teil noch erhalten ist. Der Stein ist nach Diehls Annahme etwa im 7. Jahrh. von einem byzantinischen Kaiser als Reliquie nach Byzanz und von dort im 13. von einem fränkischen Großen nach E. geschafft worden.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. vgl. den Artikel Elatēa (Band 5)