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MKL1888:Elektrostātik

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Elektrostātik“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Elektrostātik“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 5 (1886), Seite 541542
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Elektrostātik. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 5, Seite 541–542. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Elektrost%C4%81tik (Version vom 29.04.2021)

[541] Elektrostātik (griech.), die Lehre vom Gleichgewicht der Elektrizität. Die Elektrizität kann nämlich auf isolierten Leitern frei, auf nicht isolierten im gebundenen Zustand in Ruhe sein, indem sich die wirkenden abstoßenden und anziehenden Kräfte das Gleichgewicht halten. Die Erscheinungen dieses Gleichgewichts sowohl als die seiner plötzlichen Störung bei der Entladung sind Gegenstand der E. Die wichtigsten hierher gehörigen Thatsachen finden sich in den Artikeln Elektrizität, Elektrisiermaschine, Influenzmaschine, Elektrometer, Elektrophor, Kondensator, Leidener Flasche u. a. besprochen. Da diese Erscheinungen in besonders hervorragender Weise von der durch Reibung erzeugten Elektrizität wegen der hohen Spannung, deren dieselbe fähig ist, dargeboten werden, könnte man die E. auch geradezu als die Lehre von der Reibungselektrizität bezeichnen. Der E. gegenüber steht der Galvanismus, die Lehre von der bewegten Elektrizität oder von den elektrischen Strömen, deren Hauptthatsachen in den Artikeln Galvanismus, Galvanische Batterie, Elektrodynamik, Induktion u. a. behandelt werden. Obgleich man die im galvanischen Strom fließende Elektrizität wohl auch als „dynamische“ der „statischen“ oder Reibungselektrizität gegenüberstellt, so braucht man doch den Ausdruck „Elektrodynamik“ keineswegs im Gegensatz zu E., wie man dem Wortsinn nach erwarten sollte, sondern bezeichnet damit nur den besondern Teil der Lehre von der bewegten Elektrizität, [542] welcher von den anziehenden und abstoßenden Wirkungen handelt, welche elektrische Ströme gegenseitig aufeinander ausüben. Die mathematische Theorie der E. gründet sich auf den Begriff des „elektrischen Potenzials“ (s. d.). Vgl. A. Beer, Einleitung in die E. (Braunschw. 1865); Kötteritzsch, Lehrbuch der E. (Leipz. 1872); Riemann, Schwere, Elektrizität u. Magnetismus (Hannov. 1876); Serpieri, Das elektrische Potential oder Grundzüge der E. (Wien 1884).