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MKL1888:Heine

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Heine“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 8 (1887), Seite 304306
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Wiktionary: Heine
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Heine. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 8, Seite 304–306. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Heine (Version vom 09.10.2024)

[304] Heine, 1) Salomon, verdienter Bürger Hamburgs, geb. 1767 zu Hannover von unbemittelten jüdischen Eltern, war seit 1784 in Wechselgeschäften zu Hamburg beschäftigt, wurde dann Wechselmakler und richtete 1797 mit Heckscher ein Bankiergeschäft ein, mit dem er den Grund zu seinem spätern Reichtum legte. Durch seine Opferwilligkeit und Entschlossenheit wendete er die schlimmsten Folgen des furchtbaren Brandes vom 2. Mai 1842 von der Hamburger Geschäftswelt ab; zugleich stellte er dem Staat unaufgefordert 1/2 Million zur Verfügung. Überhaupt war Heines Wohlthätigkeit eine wahrhaft großartige. Das Krankenhaus für jüdische Arme ist ganz aus seinen Mitteln gebaut worden; ebenso verdanken die Vorschußanstalt für jüdische Handwerker sowie andre milde Anstalten ihm ihre Entstehung. Er starb 26. Dez. 1844. Vgl. Mendelssohn, Sal. H. (3. Aufl., Hamb. 1845).

2) Heinrich, berühmter Dichter, geb. 13. Dez. 1799 (nach andern, aber unrichtig, 1. Jan. 1800) zu Düsseldorf von jüdischen Eltern, war der Neffe des vorigen, studierte in Bonn, Berlin und Göttingen die Rechte, lebte dann abwechselnd in Hamburg, Berlin und München, machte Reisen nach Oberitalien und England und begab sich 1831 nach Paris, wo er sich ausschließlich litterarischer Beschäftigung widmete und vom Jahr 1837 bis zum Sturz des Ministeriums Guizot im Februar 1848 aus der Kasse des Ministeriums der auswärtigen Angelegenheiten ein Jahrgeld von 4800 Frank bezog und zwar als einen Anteil an „dem großen Almosen, das das französische Volk an so viele Tausende von Fremden spendete, die sich durch ihren Eifer für die Sache der Revolution in der Heimat kompromittiert hatten und an dem gastlichen Herd Frankreichs eine Freistätte suchten“. Nachdem er schon 1825 zum Christentum übergetreten, heiratete er später eine Pariserin, Mathilde Mirat (gest. 19. Febr. 1883 in Passy bei Paris). Deutschland besuchte er nur noch zweimal flüchtig im Herbst 1843 und im Sommer 1844. Nachdem er für ein Rückenmarksleiden, das ihn 1845 befiel, in einem Pyrenäenbad vergeblich Heilung gesucht, fesselte ihn die Krankheit seit dem Frühling 1848 gänzlich an seine martervolle „Matratzengruft“. Trotz seines jammervollen körperlichen Zustandes wußte er sich die Beweglichkeit und Frische seines Geistes zu bewahren. Freunde, die ihn in der letzten Zeit besuchten, schilderten ihn als einen Bekehrten, bei dem aber noch zuweilen die Weltlust hervorbreche. „Sonst nannte man mich einen Heiden“, sagte er lächelnd einem dieser Besucher, „jetzt bin ich nichts weiter als ein armer, kranker Jude.“ Er erlag seinen körperlichen Leiden 17. Febr. 1856. In die litterarische Welt war er durch seine „Gedichte“ (Berl. 1822), denen im folgenden Jahr die Tragödien: „Almansor“ und „Ratcliff“ mit dem „Lyrischen Intermezzo“ folgten, eingetreten. Doch hatten diese Erzeugnisse keine besondere Aufmerksamkeit erregt und waren bald vergessen worden. Um so größeres Glück machten die beiden ersten Bände der „Reisebilder“ (Hamb. 1826–1827), die später durch zwei neue Bände vermehrt wurden (das. 1830–31, zusammen 4 Bde.; 5. Aufl. 1856). Selten hat in der Litteratur ein Reisetagebuch voll flüchtiger Einfälle und Empfindungen so großes Aufsehen gemacht wie dieses. Die das Publikum, namentlich das jugendliche, fesselnden Momente desselben waren: „die in reizenden Naturbildern schwelgende Wanderlust, die lyrischen Klänge aus Herzenstiefen, kokett melancholisch oder skeptisch frivol“, vor allem aber der treffende, schonungslose Witz, der den damals grassierenden Wortwitz der Theaterjournalisten an geistiger Energie weit übertraf. Leider trat aber schon in den letzten Bänden der „Reisebilder“ ein „cynischer Trotz“ und eine „renommierende Liederlichkeit“ hervor, welche später ein charakteristisches Merkmal der Heineschen Muse wurde. Die eingestreuten, zum Teil sehr originellen Lieder samt einer Reihe neu hinzugefügter gab er gesammelt in seinem „Buch der Lieder“ (Hamb. 1827, 32. Aufl. 1872) heraus, welches, immer neu aufgelegt, als die glanzvolle Offenbarung eines großen dichterischen Talents bis auf die Gegenwart bei der Nation [305] in hoher Gunst steht. Unter Heines Namen erschien dann die Broschüre Wesselhöfts: „Kahldorf über den Adel, in Briefen an den Grafen M. von Moltke“ (Hamb. 1831), zu welcher H. eine kraftvolle Einleitung geschrieben hatte. Es folgten die „Beiträge zur Geschichte der neuen schönen Litteratur in Deutschland“ (Hamb. 1833, 2 Bde.); „Französische Zustände“ (eine mit einer geharnischten Vorrede ausgestattete Sammlung seiner aus Paris für die Augsburger „Allgemeine Zeitung“ geschriebenen Aufsätze, das. 1833) und „Der Salon“ (4 Bde., das. 1835–40 u. öfter). Wiewohl dies Buch in einzelnen Partien voll der grellsten Cynismen ist, so werden sie doch durch übersprudelnden Witz gemildert, und namentlich sind die „Memoiren des Herrn v. Schnabelewopski“ ein humoristisches Meisterwerk. Heines Ansehen stieg, als der Bundestag, gegen das junge Deutschland einschreitend, auch Heines ganze litterarische Existenz auszulöschen versuchte und sowohl seine vorhandenen als auch seine künftig erscheinenden Schriften in der 31. Sitzung von 1835 verbot. H. beklagte sich laut und bitter über dies ohne Verhör und Verteidigung gefällte Verdammungsurteil; gegen seinen Hauptankläger, W. Menzel, aber richtete er eine scharfe Schrift: „Über den Denunzianten“ (Hamb. 1837). Auf „Die romantische Schule“ (Hamb. 1836) und „Shakespeares Mädchen und Frauen mit Erläuterungen“ (Par. u. Leipz. 1839) folgte Heines mit Recht am meisten getadelte Schrift „H. über Börne“ (Hamb. 1840) und seine „Neuen Gedichte“ (das. 1844, 10. Aufl. 1872), die zwar im ganzen denselben Ton anschlagen wie das „Buch der Lieder“, aber weit absichtlicher polemisieren, daher ihre Pointen weit gröber und cynischer sind. Die träumerische Sentimentalität, die Innigkeit des Augenblicks, so fesselnd und zauberisch im „Buch der Lieder“, tritt hier nur noch vereinzelt auf; dafür überwiegt die materialistisch-ironische Negation edlerer Empfindungen und Lebenserscheinungen. Das auch besonders erschienene Gedicht „Deutschland, ein Wintermärchen“ bezeichnet die Wendung, welche die deutsche Poesie seit 1840 zur Politik hin machte. Das eben genannte Gedicht ist Heines witzigstes Erzeugnis; es gibt satirische Schilderungen deutscher Zustände, angereiht an den zufälligen Faden einer Reise, die der Dichter von Paris nach Hamburg machte. Mit zügellosem Humor, der nur allzu oft in vergifteten Hohn und cynische Polemik umschlägt, schildert der Dichter die deutschen Zustände der 40er Jahre, geißelt die militärische Pedanterie, die verzopfte Kleinstädterei, die romantischen Neigungen König Friedrich Wilhelms IV. von Preußen, die Kindereien des deutschen Liberalismus und hundert andre Dinge, überschüttet mit der gleichen Lauge des Spottes edle und unedle Naturen, berechtigte wie thörichte Bestrebungen, kehrt den ganzen Gegensatz seiner spätern Lebensanschauungen gegen deutsche Gemütsart und Natur hervor und läßt höchstens ein sehr unbestimmtes Pariser Freiheitsideal zwischen die Schilderung der deutschen Armseligkeiten hereinleuchten. Eine Apotheose der echten Poesie und zugleich eine Satire auf deren Entstellungen ist das allegorische Epos „Atta Troll“ (Hamb. 1847). Dasselbe ist gegen die Ausschreitungen des philosophischen Radikalismus und der politischen Lyrik gerichtet und eine „glänzende Parodie der plumpen, unkünstlerischen Gesinnungspoeten und ihrer andressierten Künste“. Der humoristische Stil hat darin eine klassische Ruhe gewonnen, und das Gedicht ist reich an Stellen echter Poesie, frischester Naturlyrik und mächtiger Gedankengewalt. Die Schrift „Heines politisches Glaubensbekenntnis oder Epistel an Deutschland“ (Leipz. 1848) ist nur ein unbefugter Wiederabdruck seiner Vorrede zu den „Französischen Zuständen“. Später folgten noch der „Romanzero“ (Hamb. 1851, 6. Aufl. 1872), der alle Vorzüge und Fehler der Heineschen Muse in sich trägt, und das fratzenhafte Tanzpoem „Der Doktor Faust“ (das. 1851); ferner: „Die verbannten Götter“ (Berl. 1853) und „Vermischte Schriften“ (Hamb. 1854, 3 Bde.), letztere meist aus interessanten Berichten an die „Allgemeine Zeitung“ zusammengestellt. Nachdem lange Zeit hindurch von ausgedehnten „Memoiren“ Heines die Rede gewesen, deren Existenz und deren absichtliche Unterdrückung namentlich Alfred Meißner behauptete, trat ein nur die frühste Jugend besprechendes Fragment: „Heinrich Heines Memoiren“ (hrsg. von F. Engel, Hamb. 1884), ans Licht. Eine Gesamtausgabe der Werke Heines, besorgt von A. Strodtmann, erschien Hamburg 1861–66 (21 Bde.; neue Ausg., das. 1867; Volksausgabe mit Biographie von Karpeles, das. 1885, 12 Bde.); kritische Ausgaben besorgten Karpeles (Berl. 1886–87, 9 Bde.) und Elster (Leipz. 1887, 7 Bde., mit Biographie). Aus dem Nachlaß des Dichters erschienen „Letzte Gedichte und Gedanken von Heinrich H.“ (Hamb. 1869). In französischer Sprache erschienen sie (von Saint-René Taillandier, Gérard de Nerval u. a., die Gedichte in Prosaübersetzung) als „Œuvres complètes“ zu Paris seit 1852 in 14 Bänden, davon 7 Bände zu des Dichters Lebzeiten und unter seiner eignen Redaktion; Versuche metrischer Übertragungen seiner Gedichte liegen vor von Marelle („Poésies choisies“, 2. Aufl. 1864), Ristelhuber („Lyrisches Intermezzo“), Buchon, Schuré. Das „Buch der Lieder“ wurde ins Englische übertragen von Wallis (Lond. 1856), E. A. Bowring („Complete poems“, 2. Aufl. 1866), Leland (Philad. 1864), der auch eine Übersetzung der „Reisebilder“ (neue Ausg., das. 1868) lieferte, und von Stratheir (1882); ins Italienische von Zendrini (mit den „Neuen Gedichten“, 2. Aufl., Flor. 1867), der auch eine Biographie Heines (das. 1865) schrieb, und von Varese (das. 1886), endlich sogar ins Japanische. Die Unechtheit der von Steinmann herausgegebenen „Briefe“ (Amsterd. 1861–1862, 2 Tle.) und „Dichtungen“ (das. 1860, 2 Bde.) Heines ist bis zur Evidenz nachgewiesen worden.

Heines Name ist unsterblich in der deutschen Litteraturgeschichte; insbesondere als lyrischer Dichter muß er als gewissermaßen epochemachend bezeichnet werden. Das reichste und glänzendste lyrische Talent der nachgoethischen Zeit, rang er sich „im Zwiespalt einer zugleich träumerisch poetischen und unruhig eiteln, einer weltschmerzlich verstimmten und zugleich knabenhaft hoffnungsvoll der Bewegung der Zeit vertrauenden Natur zu keiner läuternden höhern Einsicht empor. Aber bis an das Ende seines Lebens quoll zu guter Stunde die echte lyrische Ader; neben den genial liederlichen Cynismen entströmten ihm einzelne Gedichte voll Adel, Wohllaut, voll jenes weichsten lyrischen Zaubers, der die Seele löst“, welche im „Buch der Lieder“ der Zahl und Bedeutung nach noch überwiegen. Die Kraft und Lebendigkeit von Heines Poesie haben daher auch dessen entschiedenste Gegner zugestanden, aber ihm nicht mit Unrecht die schamlose Nacktheit und Rücksichtslosigkeit vorgeworfen, mit der sie im Bewußtsein, daß sie eben Poesie sei, sich nicht darum kümmere, was sie sonst noch sei, und die poetische Freiheit von der Form auf die Materie ausdehne. Mit Börne gehört H. zu denen, welche, ohne die große weltgeschichtliche Katastrophe von 1830 zu ahnen, unbewußt die Gemüter in Deutschland für [306] den Eindruck der Julirevolution stimmten und empfänglich machten. Man war des „trocknen Tons“ satt, welcher seit längerer Zeit in der deutschen Litteratur geherrscht hatte, und begrüßte daher mit Enthusiasmus den kecken, das Alte spielend über den Haufen werfenden Dichter mit seinen Stachelliedern, seinem pietätlosen Witz und seiner schonungslosen Satire. Eine Anzahl Nachahmer trat sogleich in die Fußstapfen des Dichters; namentlich waren es seine wie scherzend und aus Mutwillen hingeworfenen Lieder, die eine wahre Sündflut von Erzeugnissen ähnlicher Art hervorriefen. Was aber bei H., dem „ungezogenen Liebling der Grazien“, Originalität, Poesie, Frische und Witz war, das erschien bei seinen Nachtretern als ein blasser Abklatsch voll krankhafter Sentimentalität, welcher die ganze poetische Litteratur der Deutschen in Grund und Boden verderben zu wollen schien. Die sarkastische Frivolität und die Wendung zum Materialismus der Lebensanschauung waren bei H. durch Eindrücke der Jugend geweckt, durch den langen Aufenthalt in der französischen Hauptstadt genährt worden; sie schlossen die Existenz echter Stimmungen und aufrichtiger Begeisterung auch in den letzten Lebensjahren des Dichters keineswegs völlig aus. Wohl aber hinderten die spätere Grundstimmung des Dichters und die Bevorzugung der journalistischen Thätigkeit die Gestaltung größerer objektiver Schöpfungen, zu denen H. mit den (freilich unreifen) Jugendtragödien und dem sehr bedeutenden und vielverheißenden Romanfragment „Der Rabbi von Bacherach“ einen Anlauf genommen. Vgl. Meißner, Heinrich H. (Hamb. 1856); Schmidt-Weißenfels, Über Heinrich H. (Berl. 1857); „H. Heines Briefe an Moses Moser“ (Leipz. 1862); Strodtmann, Heinrich Heines Leben und Werke (3. Aufl., Berl. 1884, 2 Bde.); Hüffer, Aus dem Leben Heinr. Heines (das. 1877); R. Prölß, Heinrich H., sein Lebensgang und seine Schriften (Stuttg. 1886). Weniger eine Biographie Heines als eine Schmähschrift gegen die Deutschen ist das Werk des Engländers Stigand: „The life, works and opinions of Heinrich H.“ (Lond. 1876, 2 Bde.). Die anonyme Schrift „Heines Höllenfahrt“ (Hannov. 1856) und deren Gegenstück „Heinrich Heines Himmelfahrt“ (von Emma v. Hallberg, Trier 1857) sind unbedeutende litterarische Satiren. – Des Dichters jüngster Bruder, Maximilian (geb. 1807, gest. 1879 als russischer Staatsrat in Berlin), schrieb „Erinnerungen an Heinrich H. und seine Familie“ (Berl. 1868); sein zweiter Bruder, Gustav, Baron v. H.-Geldern, geb. 1806, Begründer und Eigentümer des Wiener „Fremdenblattes“, starb 15. Nov. 1886 in Wien.

3) Eduard, Mathematiker, geb. 16. März 1821 zu Berlin, habilitierte sich nach vollendeten Studien 1844 als Privatdozent an der Universität zu Bonn und wurde bald darauf außerordentlicher Professor daselbst, folgte aber 1856 einem Ruf als ordentlicher Professor der Mathematik an die Universität zu Halle, wo er 24. Okt. 1881 starb. Er lieferte bedeutende Arbeiten über Probleme der höhern Analysis; als selbständiges Werk erschien: „Handbuch der Kugelfunktionen“ (Berl. 1861; 2. Aufl. 1878–81, 2 Bde.).

4) Wilhelm, Maler und Reisender, geb. 30. Jan. 1827 zu Dresden, Sohn des Schauspielers Ferdinand H. daselbst, machte seine Kunststudien in Dresden und Paris und begab sich Ende 1849 nach New York, wo seine landschaftlichen Darstellungen großen Beifall fanden. Eine Reise nach Zentralamerika beschrieb er in dem Buch „Wanderbilder aus Zentralamerika“ (Leipz. 1853, 2. Aufl. 1857). Im J. 1852 der nordamerikanischen Expedition nach den ostasiatischen Gewässern unter Kommodore Perry als Zeichner zugesellt, durchsegelte er den Großen Ozean und hielt sich namentlich längere Zeit in Japan auf. Die Resultate seiner Beobachtungen veröffentlichte er in den Werken: „Reise um die Erde nach Japan“ (Leipz. 1856, 2 Bde.); „Die Expedition in die Seen von China, Japan und Ochotsk etc.“ (das. 1858–59, 3 Bde.) und „Japan und seine Bewohner“ (das. 1860). Nachdem er noch einen Ausflug nach Tripolis („Eine Sommerreise nach Tripolis“, Berl. 1860) gemacht, begab er sich im Frühjahr 1860 über Ägypten nach Singapur, um sich der preußischen Expedition nach Ostasien anzuschließen, die er zu Berlin hatte anregen helfen. Er veröffentlichte darüber: „Eine Weltreise um die nördliche Hemisphäre“ (Leipz. 1864, 2 Bde.). Bereits im Herbst 1861 nach New York zurückgekehrt, trat er beim Ausbruch des Kriegs als Ingenieurhauptmann in die Armee der Nordstaaten ein, wo er bis zum Brigadegeneral avancierte. Noch gab er das Prachtwerk „Japan, Beiträge zur Kenntnis des Landes und seiner Bewohner“ (Leipz. 1873–80) heraus und starb 5. Okt. 1885 in der Lößnitz bei Dresden.


Ergänzungen und Nachträge
Band 17 (1890), Seite 427
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[427] Heine, 2) Heinrich, Dichter. Neuere Litteratur: Karpeles, H. H. und seine Zeitgenossen (Berl. 1887); Derselbe, Heines Autobiographie nach seinen Werken, Briefen und Gesprächen (das. 1888); Bölsche, H. H., Versuch einer ästhetisch-kritischen Analyse seiner Werke (Leipz. 1887). E. Elster gab heraus: „H. Heines Buch der Lieder nebst einer Nachlese, nach den ersten Drucken und Handschriften“ (Heilbr. 1887).