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MKL1888:Pflanzenkaseïne

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Pflanzenkaseïne“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Pflanzenkaseïne“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 12 (1888), Seite 962963
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Pflanzenkaseïne. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 12, Seite 962–963. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Pflanzenkase%C3%AFne (Version vom 07.04.2024)

[962] Pflanzenkaseïne, eiweißartige Körper, welche sich in den Hülsenfrüchten, in Buchweizen, Hafer, Mandeln und Ölsamen finden, nicht, wie manche Kleberstoffe der Getreidearten, in Weingeist löslich sind und eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Käsestoff der Milch besitzen. Zu den Pflanzenkaseinen gehören: das Legumin der Hülsenfrüchte, das Glutenkasein (Pflanzenfibrin, vegetabilisches Fibrin) des Getreideklebers und der Ölsamen, das Konglutin der gelben Lupinen und bittern Mandeln, ein eigentümliches Pflanzenkasein des Hafers, welches in diesem in so [963] großer Menge vorkommt, daß der Hafer dadurch den Hülsenfrüchten sehr ähnlich wird. Die P. lösen sich wenig in reinem Wasser, leicht dagegen in Wasser, welches etwas Kalihydrat enthält, und in Lösungen von basisch phosphorsaurem Kali. Dies letztere Salz vermittelt auch die Lösung der P. in den Samen. Alle P. enthalten Phosphorsäure als wesentlichen Bestandteil und können in dem Zustand, in welchem sie in den Pflanzenkaseinen vorkommen, als Phosphorsäureverbindungen betrachtet werden. Aus ihren Lösungen werden die P. durch Zusatz von Säure, aber auch, wie der Käsestoff der Milch, durch Lab gefällt. Beim Kochen der Lösungen verwandeln sich die P. in eine in Säuren und Alkalien unlösliche Modifikation.