Magister Fristus

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Textdaten
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Autor: Jodocus Donatus Hubertus Temme
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Titel: Magister Fristus
Untertitel:
aus: Die Volkssagen von Pommern und Rügen. S. 126
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1840
Verlag: Nicolaische Buchhandlung
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Erscheinungsort: Berlin
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Quelle: Google und Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
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89. Magister Frisius.

Im Jahre 1579 war zu Stettin ein Prediger, Namens Magister Joachim Frisius, aus Belgard gebürtig. Derselbe predigte nicht die reine evangelische Lehre, sondern lehrte, daß Christus an einem umschränkten Orte im Himmel säße. Dafür traf ihn ein offenbares Zorneszeichen des Himmels. Denn als er eines Tages, nämlich auf den Tag Judica, in der Vesperpredigt den Text verlesen, und nun anfangen wollen, denselben zu erklären, hat plötzlich, in solcher Jahreszeit ungewöhnlicher Weise, ein Blitz mit einem einzelnen Donnerschlage in den Thurm der Kirche eingeschlagen, also daß dieser von Glock drei Nachmittags an die ganze Nacht durch gebrannt, und alle Glocken darin, so wie das Orgelwerk in der Kirche geschmolzen sind. Weiter ist aber, durch besondere Gnade Gottes, nicht verbrannt, obschon die ganze Kirche voll Feuer gewesen, und die Flammen über die ganze Stadt geflogen sind.

Leider ließ Magister Frisius durch solch deutliches Zeichen sich nicht warnen, bis er zuletzt, um dem Aergerniß, welches er gab, Einhalt zu thun, von Stettin hat müssen nach Garz versetzt werden.

Micrälius, Alt. Pommerl. I. S. 392. 393.