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Manufacturwaarenfabrik von C. F. Hencke in Ebersbach

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Textdaten
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Autor: Diverse
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Titel: Manufacturwaarenfabrik von C. F. Hencke in Ebersbach
Untertitel:
aus: Album der Sächsischen Industrie Band 1, in: Album der Sächsischen Industrie. Band 1, Seite 43
Herausgeber: Louis Oeser
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1856
Verlag: Louis Oeser
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Erscheinungsort: Neusalza
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Quelle: Commons und SLUB Dresden
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C. F. Henke in Ebersbach. Appretur u. Niederlage.

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C. F. Henke in Ebersbach. Comtoir und Geschäftslocal.

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Manufacturwaarenfabrik von C. F. Hencke in Ebersbach.
(Mit Abbildung.)


Von der Chemnitzer Gegend kehren wir nach der Ober-Lausitz zurück, um dort einige Etablissements näher in Augenschein zu nehmen, und betreten wir zu diesem Zweck jene an der böhmischen Grenze sich hinziehenden, oft gleich einer endlosen Kette von Häusern untereinander zusammenhängenden Dörfer voll munteren Schaffens, wo fast jede Hand bei der Fabrikation thätig ist, fast aus jedem Hause das Klappern der Webestühle, das Schnurren der Räder tönt, und auf der Straße der einen belebten Fabrikort bezeichnende ununterbrochene Verkehr herrscht.

Wir wenden uns für das Erste nach dem mit seinen Fluren an Böhmen grenzenden, größten und volkreichsten Dorfe Sachsens, Ebersbach. Dieses liegt an der ohnweit des Dorfes entspringenden, also hier noch sehr jungen Spree und an der von Zittau über Neusalza und Neustadt nach Dresden führenden Chaussee, und ist von Zittau – der Besitzerin des Dorfes – vier Stunden und von Löbau zwei Stunden entfernt.

Hier finden wir die rühmlich bekannte Manufacturwaarenfabrik des Herrn Christian Friedrich Hencke, welche von dem genannten Besitzer im Jahre 1847 gegründet, durch strenge Rechtlichkeit und möglichste Raschheit in seinen Dispositionen stets sich erweiterte, so daß sie bald als eins der ersten derartigen Geschäfte dastand. Aber dem orientalischen Kriege in den Jahren 1854 und 55, welcher in so vielen anderen Geschäften die empfindlichsten Stockungen verursachte, war es erst vorbehalten, dieses Geschäft zu einem wahrhaft riesenhaften Aufschwung zu bringen.

Die Gebäude dieses Etablissements zerfallen in zwei von einander entfernt liegende Complexe. An der Chaussee liegen:

das Wohnhaus mit dem Comptoir, umgeben von freundlichem Garten mit Springbrunnen, und
ein Nebenhaus, wo die Garne ausgegeben werden und die Ablieferung der fertigen Waaren stattfindet.

In den entfernter, auf der Feldseite liegenden ansehnlichen Gebäuden des Bauergutes befinden sich außer den zum Betrieb der Oekonomie nöthigen Räumlichkeiten die

Waarenappretur und die
Waarenniederlagen.

Die Branche des Etablissements ist: Manufactur in türkischen, griechischen, überhaupt orientalischen Artikeln und sind die Haupterzeugnisse bunte baumwollene gestreifte und carrirte Köper und Jaquards.

Die berühmtesten und gangbarsten Artikel sind: Jaquards, Slakirs, Stambulschalis, Ibraimes, Atlas, Croisees, Mouchares, geflammte Mamliees, Bazars, carrirte Köper, Kruschewaz und Selemies mit Gold, und finden dieselben ihren Hauptabsatz nach dem Orient, vorzüglich nach der europäischen und asiatischen Türkei, Griechenland, die Moldau und Wallachei; auch nach Persien geht sehr Vieles.

In Wien hat die Fabrik ein Verkaufsetablissement.

Beschäftigt sind, außer 10 Fabrikarbeitern, zeitweilig 1500 bis 2000 Weber.

Der wohlverdiente Ruf dieses Etablissements veranlaßte auch Se. Majestät, den König Johann von Sachsen, bei Gelegenheit Ihrer Rundreise durch die Ober-Lausitz, am 29. August 1856 es mit Ihrem Besuch zu erfreuen, wobei Sie sich mit überraschender Sachkenntniß von allen Specialitäten des Geschäfts unterrichteten und darüber mit ehrender Anerkennung aussprachen.