Maria hat das Kindlein vor sich liegen
Und betet an. Ein göttlich hohes Sein,
Ein reicher Quell von Mutter-Lust und Pein
Ruht in der Knospe still noch und verschwiegen.
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Fürsorglich mit dem Wedel wehrt die Fliegen
Ein Engelein, fast unsichtbar, so klein;
Viel Andre fegen Flur und Diele rein,
Durchduften süss mit Weihrauch Stub’ und Stiegen.
Zwei aber halten schwebend eine Krone
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Hoch über Ihr, der Jungfrau mit dem Sohne.
Antonius und Sebastian steh’n zur Seite,
Der Mutter und dem Kind ein werth Geleite.
O fromme Einfalt, schlichter Kindersinn,
Du Weihe jener Tage bist dahin!
Anmerkungen (Wikisource)
↑Berichtigung auf Beiblatt: Zu Seite 18 lies Altdeutsche Schule statt Albrecht Dürer.