Fast mahnt es mich gleich eines Traumes Weben,
Daß siebzig Jahre mir vorbeigegangen;
Voll Leid, voll Glück, doch immer voll Verlangen
Mit meinen Zeitgenossen fortzustreben.
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Doch ach! wie viele schieden aus dem Leben,
Die mir vereint die gleichen Lieder sangen,
Des Ideales heilge Fahnen schwangen –!
So dacht ich heut in schmerzlichem Erbeben.
Da aber kamen mir so holde Zeichen:
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„Noch viele sind Dir treu gesinnt geblieben!“
So sprachs aus Liedern, Blüten, Lorberzweigen.
Nun fühl ich mich ermutigt und getrieben
Begeisterungsfroh Euch meine Hand zu reichen
Und warmen Dank zu sagen allen Lieben!“