Mimmering Tand
Aus dem Dänischen von Wilhelm Grimm.
Mimmering war der kleinste Mann,
Der gebohren ward in Königsland.
Und eh’ er ward zur Welt gebracht,
Da waren die Kleider ihm schon gemacht.
Da zog er schon den Panzer an.
Und eh’ er anfing zu reiten,
Band er das Schwerdt an die Seiten.
Zum ersten, da er konnt tragen sein Schwerdt,
So ging er aus zum Strande;
Ein Kaufmann lag am Lande.
Er sah vom Berg in die Weite,
Wo ein Ritter mochte reiten.
Wie ein Löwe sein Roß so muthig war.
„Hör du Ritter zart und fein,
Brauchst wohl ein Knabenschild so klein?“
„Und da du bist so jung und zart,
Nimmering erzürnt bey dieser Red,
Er wirft den Ritter herab vom Pferd.
Und dringet weiter auf ihn ein,
Er schlug sein Haupt gegen einen Stein.
Mit andern Kämpfern will er streiten.
Da kam er in einen viel grünen Wald,
Wittich Wielands Sohn begegnet ihm alsobald.
O halt hier an du Ritter gut:
Dazu sprach Wittich Wielands Sohn:
Ich werf dich nieder, bin ich ein Mann.
Sie kämpften einen Tag, sie kämpften zwey,
Keiner von ihnen mocht Sieger seyn.
Bis zum jüngsten Tag das währen sollt.
Wie immer war diese Zeit so lang,
Konnt nicht dauern bis der Abend kam.[3]
- ↑ Männer Wie sind Männer wie Cajus Sempronius u. s. w.
- ↑ Mimmering ist eine Allegorie auf einen jungen Kräftling, welcher seinen Gegner hier an einem der Männer Wie[1] findet, die Gott für Zeitungsschreiber und biedere Hexenmeister zum Zitirtwerden erschaffen hat.
- ↑ Nimmering Tand fand endlich seinen Tod in der neuesten Jenaischen Schlacht gegen die Klingdinger.