Miscellaneen (Journal von und für Franken, Band 1, 2)

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Autor: Diverse
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Titel: Miscellaneen
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aus: Journal von und für Franken, Band 1, S. 204–232
Herausgeber: Johann Caspar Bundschuh, Johann Christian Siebenkees
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1790
Verlag: Raw
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Erscheinungsort: Nürnberg
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Quelle: UB Bielefeld, Commons
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IX.
Miscellaneen.


1.
Den 10ten October 1789 erlitt Hildburghausen einen ansehnlichen Verlust durch den bedauernswürdigen Tod des dasigen Rectors und Professors, Herrn Christian Friedrich Carl Wilhelm Dreßel. Er war zu Irmelshausen im Grabfelde, einem freyherrl. von Bibraischen Orte, im Kanton Rhön und Werra gelegen, den 11 Nov. 1740 geboren. Sein Vater, Herr Christoph Conrad, war Pfarrer daselbst. Dieser starb ihm ziemlich früh. Er kam daher nach Hildburghausen in die Schule, und dann 1760 nach Eisfeld zu seiner Mutter Bruder, Herrn Rector Otto. Seine akademischen Studien trieb er zu Jena unter Köchers, Walchs und Tympens Anleitung, woher er 1763 wieder in sein Vaterland zurück kam. Seine Candidatenjahre waren seinem eigenen Geständnisse nach äusserst mühsam und oft kummervoll. 1766 wurde er Conrector zu Hildburghausen, und 1774 Rector. Man gibt ihm von Hildburghausen aus das übereinstimmende Zeugniß, daß er sich durch Bildung und Unterricht der Jugend ungemeine Verdienste erworben habe. Der Verfasser dieser Nachricht hat selbst mehrere wackere und geschickte| junge Leute gekannt, die aus dieses Mannes Schule ausgegangen waren, und ein sichtbarer Beweis seiner tiefen Einsichten in die Wissenschaften, seines guten Lehrvortrags und seiner redlichen Gesinnungen, die er ihnen mitgetheilt hatte, gewesen sind. Durch ihn kam auch die Schule zu Hildburghausen in guten Flor, und seine Schüler waren immer so gut gebildet, daß sie von ihm aus sogleich die höhern Schulen mit Nutzen beziehen konnten. Eine rastlose Geschäfftigkeit und ein nicht zu ermüdender Fleiß waren unter seinen hervorstechenden Tugenden, verbunden mit einer herablassenden Güte und einer schonenden Nachsicht gegen seine Schüler. Beyde sicherten ihn gegen Gleichgültigkeit in seinem Amt: ein Fehler, in welchen Schullehrer bey dem ewigen Einerley nur gar zu leicht verfallen, und bey irgend einer verspürten Abneigung ihrer Schüler gegen sie immer mehr darin erhalten werden. Bescheidenheit und Herzensgüte zeichneten ihn auch vor vielen seiner Nebenmenschen aus. Zu letzterer Behauptung folgendes als Beleg. Er heyrathete nicht, um in seiner Wohlthätigkeit gegen seine graue Mutter keine Einschränkungen seines wohlwollenden Herzens erfahren zu dürfen. Neben seiner Mutter ernährte er noch vom Anfang seines Amtes auch zwey Geschwister.| Dieß setzte er auch dann noch mit gleicher uneingeschränkter Freygebigkeit fort, da seine Mutter tod war. Wie viel Beharrlichkeit im Wohlthun das erfordere, läßt sich leicht ermessen, wenn man nur die Bedürfnisse eines Schulmannes und ihre geringen Salarien kennt. Diese zu belohnen, wurde ihm daher zweymahl eine Besoldungs-Zulage gemacht. Das Christenthum kannte er nicht nur dem Namen nach, er übte es auch; und war ein dankbarer Sohn, ein zärtlich-liebender Bruder, ein gewissenhafter Lehrer, ein redlicher Mann. Von den Umständen seines Todes giebt Herr Hofdiakonus Ernesti in einem kleinen Aufsatz über das Leben und den Charakter des Verstorbenen, Hildburghausen bey Hanisch in 4. S. XI folgende Nachricht. Ich will sie erst wörtlich hieher setzen, und dann einiges hinzufügen:

Ich will das Resultat aller gesammelten und mit einander sorgfältig verglichenen Nachrichten von den Umständen und den Ursachen seines Todes hier einschalten:

Nach dem Zeugniß seiner hinterlassenen Geschwister hat der sel. Herr Professor nach einem vorhergegangenen, hartnäckigen, Katarrh die 3 letzten Tage seines Lebens über große Beängstigung und Beklemmung auf der Brust geklagt, und dieser Beschwerden| sich zu entledigen, glaubte er vermuthlich durch den Gebrauch des kalten Wassers, dessen er sich nach den Zeugniß vieler Personen, die es oft mit angesehen haben, mehrmahls auch in den kältesten Wintertagen in der nämlichen Gegend, wo er verunglückte, zu bedienen pflegte, sich Hülfe zu verschaffen, und dem beschwerlichen Andrang seiner Säfte gegen die Lunge durch das Waschen des Gesichts und der Brust mit demselben Einhalt zu thun. In dieser Absicht war er ohne Zweifel, wie solches auch die in seinen Kleidern vorgefundenen Bedürfnisse zum Baden bezeugt haben, an den Fluß gegangen, und alle Umstände machen es höchst wahrscheinlich, daß ihn während der Entkleidung der obern Theile seines Körpers ein Schwindel befallen habe, durch welchen er zu Boden stürzte, so daß beym Fallen sein ganzer Körper am Ufer, und nur sein Gesicht auf die vom Fluß, (der gerade zu der Zeit etwas seicht war) überspülten Steine an demselben zu liegen kam. Vielleicht würde sein Hinsinken mit dem Gesicht in das kalte Wasser ihn zum Leben zurückgerufen haben, wenn er nicht eben bey seinem Hinstürzen auf die nicht tief genug im Wasser liegenden Steine eine starke Contusion an dem obern Theil der Nase und an der Stirne bekommen hätte, wovon vorzüglich| die erste ihn auf einige Zeit des Bewustseyns beraubte. Angenommen, daß schon durch den Schwindel, der ihn befallen, das Blut mehr gegen die Gefäße des Kopfs und der Lunge getrieben wurde, daß sein besinnungsloser Zustand nach dem Hinstürzen, ihn hinderte, die aufrechte Stellung seines Körpers so gleich wieder herzustellen, und daß durch diese seine fortdauernde Lage des Gesichts in dem Wasser das zum Leben nöthige Athemhohlen unterbrochen wurde, verglichen mit seinem Übermaaß des Bluts, (er hatte bey seinem saftvollen Körper nie in seinem Leben sich eine Ader öffnen lassen) und dessen zähern Bestandtheilen, so war die unvermeidliche Folge davon ein Ersticken, oder ein Blutschlag, und von diesem letztern fand man auch die deutlichsten Spuren, bis ihm die Drosselader geöffnet wurde.“
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Die Worte in der Erzählung des Herrn Ernesti „so daß beym Fallen sein ganzer Körper am Ufer und nur sein Gesicht auf die vom Fluß überspühlten Steine an demselben zu liegen kam“ scheinen nach mir gemachten glaubwürdigen Erzählungen eines Augenzeugen unrichtig zu seyn. Dieser sagt: „der Kopf lag nicht in der Werra, sondern in einer Pfütze am Rande, welche von jener ausgespühlt ist, bey Birkenfeld vorbeyfließt und| am Ballhause sich wieder in die Werre ergieset.“ Ferner sind mir von diesem Augenzeugen noch folgende Umstände mitgetheilt worden, die zur Aufklärung des Ganzen einer deutlichen Erörterung wehrt wären:

1) Hat nicht die Geschäfftigkeit, ihn aus der Cent zu schaffen, da ohnedem durch Fahrlässigkeit seiner Hausgenossen die Sache erst am andern Morgen entdecket wurde, die gehörige Anwendung der in solchen Fällen nöthigen Hülfsmittel verspatet? Ein Umstand, der eine vorzügliche Auseinandersetzung verdient. Vielleicht daß man bey solchen traurigen Ereignissen endlich einmahl anfing von Seiten der hohen Centobrigkeiten menschlich zu denken; und nicht durch unnütze Irrungen, die man hier oft unnöthiger Weise erregte, den Forderungen der Menschlichkeit und der christlichen Nächstenliebe Hindernisse in den Weg zu werfen suchte? Es tönt doch von allen Orten her die Klage, daß hier ein Stein des Widerstandes gegen die menschenfreundlichsten Verordnungen mit liege.

2) Wars nicht Mangel an Einverständniß über die hier anwendbaren Mittel unter den beygerufenen Ärzten und Wundärzten, daß man manches zuletzt versuchte, was gleich| hätte geschehen sollen? Oder war es nur Mangel an den hiezu nöthigen Geräthschaften? Auch hierüber würde ungeschminkte Belehrung nicht ohne vielen Nutzen seyn. Aus anderer Leute Schaden werden wir immer erst klug. Verheimlichung der begangenen Fehler ist und bleibt Schade für die Menschheit. Ich will und kann diese Erläuterung nicht in der Absicht wollen, um den fehlenden Bruder in seiner Blöße darzustellen. Das sey ferne. Wir fehlen ja immer manchfaltig. Mein Verlangen nach Menschenwohl dringt mich zu dieser Bitte. Auf diesem Wege kommen wir erst in einer solchen delicaten Materie aufs Reine. Vielleicht lassen sich auch Obrigkeiten und Menschenfreunde dadurch bewegen, für die im Vorrath herbeyzuschaffenden Materien, die zur Rettung unentbehrlich sind, gehörig zu sorgen. Mir ist der Fall neuerlich erst bekannt geworden, wo zwey ins Wasser Gefallene gewiß hätten gerettet werden können, wenn unter dem Stadtthor einige der hier nöthigen Instrumente und andere Bedürfnisse schon vorräthig gewesen wären, und man nicht erst die Stadt von einem Ende zum andern hätte durchlaufen müssen, bis man fand, was man suchte. Wer die Feuerspritzen erst einrichten oder| verbessern will, und über die Haltbarkeit der Schläuche erst nachsiehet, wenns brennt, spannt die Pferde hinter den Wagen. Man sieht sich alsdann erst gerüstet, wenn das Haus schon abgebrennt ist.
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3) Ist es wirklich an dem, was ein fast allgemeines Gerücht sagt: daß den Abend vor der angesetzten Leiche noch eine Verwandte des selig Verstorbenen fand und nach mehrerer beygerufener Personen Aussage wirklich wahrgenommen worden seyn soll, daß noch die Pulsadern am Kopfe des Verunglückten geschlagen haben? Wäre man bey Erhitzung des Sandes vernünftiger zu Werke gegangen: wer weiß, was hätte geschehen können? Ganz leer kann die Sache mit diesem Gerüchte nicht seyn; denn man verschob ja deßwegen die Leiche vom Montag, wenn ich mich recht besinne, auf den Dienstag. Eine genaue Auflösung dieser Fragen kann den Landsleuten des Verstorbenen und überhaupt dem Fränkischen Publicum nicht ganz gleichgültig seyn. Der Tod eines so gemeinnützigen Mannes muß auch so gemeinnützige Dinge zur Sprache bringen. Ich wünschte auch, daß der Arzt, der meine Wünsche zu erfüllen die Geneigtheit haben will, zugleich auf die Preisschrift des Herrn Charles Kite zu| London und die Recension davon in der Jenaischen Allgem. Litt. Zeitung Jahrg. 1789 n. 392. Rücksicht nehmen möchte, um auch durch diese merkwürdige Erfahrung den dort aufgestellten Sätzen ihr Interesse ferner zu verschaffen.


2.
In der Nähe des Wirzburgischen Landstädtchens Münerstadt, (Mürstadt nach der gemeinen Aussprache des Landes) fast am Ende des Ranunger Thals liegt eine Einsiedeley. Sonst ging zunächst an derselbigen die Landstraße vorbey; seitdem aber die Wirzburgischen Straßendämme von Geltersheim aus nach Sachsen, die Reichsstadt Schweinfurt rechts im Winkel liegen lassen sollten, und auch die Post von Oberlauringen nach Münerstadt verlegt wurde, zieht die Land- und Poststraße nicht mehr von Schweinfurt über Pfandhausen, Ranungen und dann durchs Thal nach Münerstadt, sondern nach Mainbach und Poppenhausen; die Reisenden stoßen also nicht mehr auf diese Einsiedeley, und der alte Einsiedler, welcher von manchem unserer vorüberreisenden Wanderer| eine kleine Gabe erhielt, ist unterdessen auch auf eine höchsttraurige Art aus der Welt gegangen. Es war am Montag vor Fastnacht, als derselbe sich aufmachte, nach Münerstadt zu gehen, und sich für seine kleine Haushaltung einige Laib Brod zu hohlen. Mit unter sollte auch ein Glas guter Most sein Herz stärken. Abends spät kehrte er in seine friedfertige Wohnung zurück, mit einem Sacke über den Rücken hangend, in welchen er seinen Brodvorrath gepackt hatte. Auf dem Wege mußte er über einen schmalen Steg, und die Unsicherheit seines Tritts, die entweder Nacht und Alter, oder die zu sich genommene Herzstärkung, oder beydes zugleich verursacht hatte, machte, daß er ausglitt, und in den Graben fiel, durch welchen ein kleiner kaum 1/2 Spanne hoch Wasser haltender Bach lief. Wenigstens war das aus der Lage zu schließen, in welcher ihn am andern Morgen die Vorübergehenden fanden. Er lag der Länge nach gestreckt, das Gesicht etwas im Wasser, den Sack noch über der Achsel, und die beyden Hände vor sich auf dem Boden ausgestreckt; in der ersten Stellung ungefähr, wenn ein Gefallener aufstehen will. Die Vorübergehenden ließen ihn liegen, wie er lag; zeigten es aber doch in| Münerstadt beym Amt an. Statt nach der landesherrlichen Verordnung dem Verunglückten sogleich die nöthige Hülfe zu reichen, und zu versuchen, ob ihm nicht etwa noch zu helfen seyn möchte, hält der dasige Amtskeller seinen Gerichtstag aus, speiset Mittags und nach dem Essen ungefähr gegen 3 Uhr geht Centrichter – das ist hier der Amtskeller, – und Schöpfen dahin, wo der Unglückliche lag. Zuvor hatten sie nach der gemachten Anzeige eine Wache dahin beordert, damit der Verunglückte ja nicht von der Stelle gerücket und der Centbericht gehörig geordnet werden möchte. Als die Herren ankamen, fanden sie sämmtlich nach dem von oben herabgenommenen Augenschein: daß der Waldbruder tod sey. Es wurde daher der Centknecht beordert, ihn auf den zu dem Ende mitgebrachten Wagen zu laden, und jeder der dabey anwesenden hütete sich weislich, dem armen Centknecht zu einer so zweydeutigen Handlung hülfreiche Hand zu leisten. Sie standen vielmehr trotz der schrecklichen Kälte alle unbeweglich da, und sahen dem ausserordentlichen Schauspiel zu. Anfangs schiens geschwind von Statten zu gehen. Der Centknecht schlang dem wohlbeleibten Waldbruder einen Strick um den Leib und schleifte| ihn so die Hälfte des Rangens herauf; aber der Strick zerriß, und der Unglückliche rollte wieder dahin, wo er gelegen war. In Ermanglung der Stricke nimmt er im Angesicht des Centgerichts die Hemmkette vom Wagen; schlingt sie dem armen Waldbruder um den Leib und – zu mehrerer Sicherheit auch um den Hals – und zieht ihn so, nicht ohne große Beschwerde, herauf, und endlich, nach manchem derben Stoß, mit Hülfe eines vorgestützen Brettes auch auf den Wagen. Nun gings dem Städtchen zu. Hier wird er unter einer noch weit größern Menge von Zuschauern – man denke nur, es ist ein akademisches Gymnasium daselbst, unter Aufsicht der Augustiner Mönche und wohl gegen 200 Studenten, – muß der Centknecht wieder allein abladen, und den Verunglückten ins Zimmer bringen. Das geschah aus Mangel an Beyhülfe so, daß der Waldbruder einige starke Beulen am Kopfe bekam. Nun war auch unterdessen der Centphysikus von Kissingen angelangt, und was that der gute Mann? Um von seiner Pflicht und den landesherrlichen Befehlen nichts zu versäumen, wärmt er, läßt reiben, Adern schlagen, klystiren – und der Waldbruder blieb, wie ganz natürlich zu erwarten war, tod. Wer aus| weisen Verordnungen eines Regenten immer auf weises Handeln derer, welche die Gesetze handhaben sollen, fortschließt, begeht also, wie hieraus ersichtlich ist, einen Fehler.


3.
Es ist aus mehrern Zeitungen und Journalen bekannt, was die versammelten Stände des Fränkischen Kreises schon vor mehreren Jahren für einen nützlichen Entschluß faßten, die Glücksspiele gänzlich aufzuheben. Das geschah auch wirklich zu Wirzburg, zu Anspach etc. In Coburg – und das sollte man von der wahrhaft weisen Regierung daselbst, die mehrere ganz ausnehmend patriotische Männer zu Beysitzern hat, kaum glauben; – dauert die Lotterie noch, und ist eine Pest für die Hälfte Frankenlandes und andere angränzende Länder; denn ihre beschnittenen und unbeschnittenen Collecteurs schleichen sich auch in diejenigen Orte ein, wo die oberherrlichen Befehle gegen alles Einsetzen und Collectiren sind. So treiben die freyherrlich von Münsterischen Juden zu Niederwerrn diesen schändlichen Unfug des Collectirens noch immer durch einen großen Theil des Hochstiftes Wirzburg und in der benachbarten Reichsstadt| Schweinfurt. Sie halten sich zu dem Ende einen eigenen Lotterie-Boten, der in jeder Woche von Niederwerrn nach Coburg über 7 Meilen geht, und in den Niederlagen unterwegs auch genug Aufträge mit zu der Coburgischen Glücksbude bringt. Dieser Bote wird auch in Coburg ungemein begünstiget; denn anstatt, daß das herzogliche Postamt die aus Sachsen, dem Vogtlande, überhaupt alle eingelaufenen Briefe und Paquete der kaiserlichen Post zur weitern Bestellung überliefern sollte, bekommt der Bote alle diejenigen welche auf seinem Wege; und wenn die Sachen unfrankirt, auch wohl 2. 3. Stunden von demselben entfernt liegen. Dieser verschmutzt in seiner unsaubern Tasche nicht nur die Sachen und macht sie ekelhaft, sondern man bekommt auch seine Briefe oft 5-7 Tage später. Was er verliert, ist verloren. Wenn noch von andern Gegenden Frankens solche Boten nach Coburg gehen, und solche Begünstigungen zu erschleichen wissen oder gestattet bekommen: so kann das der Reichspost eben so wenig gleichgültig seyn, als dem nach Sachsen Briefe wechselnden Publicum in Franken.


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4.
Reichsstadt-Schweinfurtische Kirchenliste vom Jahr 1789-1790.
   
Gestorbene0 148.
40 Wittwer, worunter ein Maurer sich vom Dache zu todt fiel.
150 Wittwen.
220 Ehemänner.
180 Ehefrauen, worunter eine Sechswöchnerin.
80 Junggesellen.
60 Jungfern, worunter eine verunglückte. Sie fiel von der Scheune und blieb gleich tod.
750 Kinder, 39 männlichen und 36 weiblichen Geschlechts. Unter diesen war ein Paar Zwillinge, 4 Genothtaufte, 2 Uneheliche, 1 Posthuma. 6 Todtgebohrne.
Geborne0 180. 81 männlichen, und 99 weiblichen Geschlechtes. Unter den männl. waren ein Genothtauftes, 5 Todgeborne, 2 Uneheliche. Unter den weibl. 1 Paar
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Zwillinge, 2 Posthumä, 5 Genothtaufte, ein Todgebornes, 2 Unehliche.
320 mehr geboren als gestorben.
Copulirte0 waren 55 Paar. 7 Wittwer, 6 hiesige und ein fremder. 5 Wittwen, 4 hiesige und eine fremde. 45 Junggesellen, 40 hiesige und 5 fremde. 47 Jungfern, 43 hiesige und 4 fremde. Durch die obigen Todesfälle wurden 40 Ehen getrennt und 19 Haushaltungen gingen ein.


5.
Den 10 Nov. 1789 früh gegen 8 Uhr verlor die Gemeinde des Reichsdorfes Gochsheim ihren 27 Jahre lang um sie verdienten Pfarrer, Herrn Johann Adam Schöner. Er war ein eifriger und geschickter Volkslehrer, ein wohlwollender und verträglicher Mann, ein wahrer Vater der Seinigen und ein treuer Freund. Ausser einigen von ihm sowohl einzeln, als auch in ganzen Sammlungen, z. E. der Stiebnerischen und Sixischen zu Nürnberg gedruckten Predigten und Gelegenheitsreden, hat er auch mehrere| geistliche Lieder verfertiget, die er in einem Anhang zum Schleusinger Gesangbuche zusammen drucken ließ, der nicht zu Gochsheim allein, sondern auch bey verschiedenen andern Gemeinden der dasigen Gegend eingeführt ist. Er wußte schon vor mehr als 20 Jahren bey seiner Gemeinde die Einleitung zu machen, daß statt der Privat-Beicht die allgemeine eingeführt wurde. Seine Schulaufsicht und sein vorzüglicher katechetischer Unterricht hatten schon zu eben der Zeit fast allgemein erkannten Werth. Er war aller seiner Pfarrkinder Freund, Rathgeber und Vater. Der Ort enthielt viel mehr als 1000 Seelen, und unter diesen, ob gleich der vorzüglichste Nahrungszweig der Einwohner Gemüß- und besonders Zwiebelbau ist, welche sie beynahe durch die Hälfte Frankens verfahren, mancherley Handwerker. Wenn junge Handwerkspursche aus seiner Gemeinde in die Fremde zogen: so gab er ihnen nicht nur kürzlich Anleitung, wie sie ihre Wanderschaft mit Nutzen anzustellen hätten, sondern er unterstützte sie auch in der Fremde mit seinem freundschaftlichen Rath durch einen kostbaren Briefwechsel. In den unglücklichen Zeiten, als Gericht und Gemeinde des Reichsdorfes Gochsheim mit einander in einen| schweren Rechtsstreit am Reichshofrath verwickelt waren, und der Fürstbischoff von Wirzburg, Adam Friedrich, oder vielmehr seine gesetzte Beamten in Maynberg mancherley harte Bedrückungen über verschiedene der angesehensten Gemeindsglieder verhängten, benahm er sich – und das rechne ich in der geistlichen Amtsführung besonders hoch an – auf eine Weise, die seinen aus dem N. Testament geschöpften Lehren Ehre brachte. Die durch diesen kostspieligen Rechtsstreit so sehr gegen einander erbitterten Gemeindeglieder wußte er endlich zu einem Vergleiche geneigt zu machen, und genoß nachher mit ihnen die Früchte der Ruhe und des Friedens mehrere Jahre hindurch. Gleiche Ehre hatte er von seiner Amtsführung zu Zell und Weipoldeshausen, einer Reichsstadt-Schweinfurtischen Pfarre und zu Dittlefsroda, als freyherrl. Thüngischer Pfarrer, wo er zuvor stand. Auf der Schule und dem Gymnasio zu Schweinfurt, seiner Vaterstadt, hatte er den Grund seiner Studien gelegt, und sie in den Jahren 1742–1745 auf den hohen Schulen zu Jena und Leipzig erweitert. Von seiner Rückreise von der Universität erzählt er folgenden merkwürdigen Umstand: „Zwischen Neustadt an der Heide und Coburg stieg| ich aus der Landkutsche, an welche, wegen vieler Meßwaaren, zehn Pferde gespannt waren. Acht Reisende saßen darinnen. Beym Aussteigen unterwegs, um mich zu erleichtern, wich die Erde unter mir und ich mußte in den harten und tiefen Hohlweg hinunter fallen, wo das hintere Rad der schwer beladenen Landkutsche über meine beyden Schenkel ging. Ich glaubte nichts gewissers, als meinen Tod vor mir zu sehen. Doch das Auge der gnädigen Vorsehung, so über mich wachte, wendete die so große Gefahr glücklich ab. Das Rad zerriß wohl alle meine Kleider, nahm auch ein großes Stück Fleisch von meinem Schenkel weg, aber meine Knochen blieben unversehret.“

Verschiedene Jahre vor seinem Tode hatte der hier unversehrt gebliebene Mann das Unglück bey einem Sprunge aus dem Wagen, an welchem die Pferde scheu geworden waren, sein Bein völlig zu zerbrechen, und die langweilige und etwas verkehrt angefangene Cur setzte seine Geduld auf eine wahrhaft bewunderswürdige Probe. Er starb am Blutsturz im 68ten Jahr seines Alters und im 44 seines öffentlichen Lehramtes.


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6.
Auszug eines Schreibens.
Beynahe in allen mir bekannten gelehrten Zeitungen und Journalen war der Tod des Prof Huberti zu Wirzburg angezeigt worden. Seiner Verdienste und seiner Schriften war nach Gebühr gedacht, und in den Rinteler theologischen Annalen wurden auch so gar einige seiner besondern Meinungen erzählt, die mich ganz gewiß vermuthen ließen, man würde doch auch nach der in W. herrschen sollenden Freymüthigkeit mit den Erzählungen über sein Testament, über die vom Herrn Fürstbischoff deswegen ergangene höchstlöbl. Verordnung, und – wie man nach Hubertis Tod zu nicht geringem Erstaunen von seinem nicht unbeträchtlichem Vermögen nichts mehr vorgefunden habe, – hervorrücken, um entweder die im Lande leise umhergehende Sage von einem Meisterstreiche der Herren Exjesuiten zu erhärten, und öffentlich zu beweisen oder im entgegengesetzten Falle den Ungrund dieser Sage zu Tage zu legen. In unsern Tagen und nach den neuesten über Jesuitismus und Nichtjesuitismus, über Fortdauer und Nichtfortdauer desselben geführten Streitigkeiten ist die Erörterung der Sache| nicht nur für Franken wichtig: es intereßirt ganz Deutschland. Aber ich suchte und harrte vergebens. Eben erhalte ich des 90sten Bandes 1stes Stück der allgemeinen Teutschen Bibliothek. In den Nachrichten erwähnt ein Reisender dieses Umstandes, aber ohne den Ort und den Exjesuiten zu nennen, daß der Nachlaß durch Wechsel nach Pohlen gekommen sey. Der Zusatz in der Nachricht:
„Man hat mir versprochen, Briefe zu schicken, die eben unter der Presse sind, worin von dieser Anekdote und von mehrern ähnlichen gesagt wird“

gibt zwar Hoffnung zur Aufklärung: aber Sie müssen es ja durch Ihre Herren Correspondenten viel näher und besser zu erfahren im Stande seyn, als es uns vielleicht wieder ein anonymer Schriftsteller unter der Firma Berlin von Franken gibt. Sorgen Sie doch, Ihren Lesern hierüber die reine Wahrheit vorlegen zu können. In Jesuiten-Sachen ist die Berlinische Bibliothek, wie Sie wissen Partey; und solche Sachen gehören ins Journal von und für Franken zuerst.

Anm. d. H. Wir geben gerne, lieber Mann, so bald wir haben; und danken, daß Sie uns und unserer Herren Mitarbeiter zu| Wirzburg Aufmerksamkeit auf diesen auch uns durch mündliche Sagen bekannten jesuitischen Handel hingelenkt haben.


7.
H – – t. d. 19 Jan. 1790.
In dem 1sten Bande des Fränkischen Archivs S. 307. steht ein Ablaß-Brief, der sein Glück nicht macht, weil er so ohne alle Anmerkungen dasteht. Die Anmerkung hätte enthalten sollen: daß eine Menge solcher Briefe von der Curia Romana herausgekommen sind; fast auf jeden Heiligen, der neuerdings das Glück gehabt hat, die Zahl der Heiligen zu vermehren. Das Gebet, welches in der Messe und in dem Officio (Brevier) gebraucht werden muß, verfertiget, nebst der Lebensbeschreibung des Heiligen, eingetheilet in 3 Lectionen, die Congregatio rituum. Aber ohne Ablaß kommen diese Briefe. Sie sollen nächstens einen haben. Vor 3 Jahren machte ein Exjesuit auch einen solchen Brief unter der dummen Classe von Geistlichen gangbar, die nicht sahen, daß diese Andacht Aufwiegelung gegen den Kaiser seyn sollte; weil er Kirchen, Klöster, und damit auch Bilder aufhob.| Auch das will ich mir Mühe geben zu bekommen.


8.
Bey Johann Michael Voit, Orgel- und Instrumentenmacher in der Reichsstadt Schweinfurt, werden Bestellungen auf alle Arten von Orgeln angenommen, die Register dazu mögen verlangt werden, wie sie wollen. Besonders getraut er sich nicht nur, sondern hat auch an mehreren Orten unsers Fränkischen Vaterlandes gute Beweise von folgenden Registern geliefert; als Vox humana, Trompetten, Clarinet, Amor, Posaunen Bass, Trompettesbass, Fagottbass u. s. w. Er hat bey Windladen und Register-Zügen eigene Erfindungen angebracht, die ihm den Beyfall in- und ausländischer Kenner erwarben, sie bestehen zum Theil darin: daß sie bey trockener und feuchter Witterung gleich können gezogen werden: daß bey den Spünden an den Windladen, wo die Ventile liegen, nicht das Geringste vom Wind verlohren gehen kann, sie mögen im Sommer so sehr zusammen dorren, als sie nur immer wollen. Letzteres ist gewiß ein Hauptumstand,| denn es gehet sonst oft so viel Wind verlohren, als 3 volle Register nöthig haben.

Er verfertiget auch allerley Instrumente nach Englischer Art, so wohl mit ledernen als auch scharfen messingenen Hämmerchen, welche das leisten, was die großen und unbequemen Flügel je geleistet haben. Ihre Form ist länglicht viereckicht, wie seither die gewöhnlichen Klaviere waren; auch 5. 6. Schuhe lang, mit Fortepiano, Harfen und Lautenzügen auch einen Dämpferzug, welcher bey jeder Taste den Ton so still, wie bey einem Clavicordium, abschneidet. Diese Instrumente haben vor den Flügeln den Vorzug, daß sie die Stimmung viel besser halten und in allen Zimmern bequemer gestellt werden können. Dem ungeachtet ist die Sorte für 8 Carl d’or, und mit kostbarem Holz fournirt für 10 Carl d’or, in dem Ton den Flügeln vollkommen ähnlich: da hingegen Flügel der Art von andern Meistern für 20-30 Carl d’or, als wohlfeil angekündiget worden sind. Er macht auch dergleichen kleinere Fortepiano für 3. 4. 5. 6. Carl d’or,. Besonders vorzügliche gute Clavicordien für 1. 2. 3. Carl d’or,, wovon die leztere Sorte vom contra F. biß ins drey gestrichene A. hinaufgehet.


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9.
Meiningen, im May 1790.

Als vorläufige Nachricht schreibe ich Ihnen, daß unser Herzog, um künftig seine Unterthanen gegen Wildpret-Schaden zu sichern, welcher bisher zum Wehe des Landes nicht gering war, einen Wildzaun errichten läßt, mit der guten Absicht, alles Wildbret ausserhalb desselben erschiessen zu lassen.


10.
Herr Johann Wendler, Buchhändler in Leipzig, gebürtig aus Nürnberg, hat in dem Convictorio der Universität zu Leipzig einen Freytisch für sechs arme Studenten fundirt, dessen zuvörderst die aus Nürnberg, und in deren Ermangelung solche, welche drey Meilen im Zirkel von Nürnberg geboren, theilhaftig werden sollen, wenn sie sowohl ihre Armuth, als auch, daß sie auf Schulen den zu den akademischen Wissenschaften erforderlichen Grund gelegt, durch glaubwürdige Zeugnisse beybringen. Der Stifter hat dieß im Monat Julius in öffentlichen Blättern bekannt gemacht, und daß diese Stiftung zu Ostern 1791 ihren Anfang nimmt, angezeigt, damit diejenigen, welche diese Unterstützung| genießen wollen, sich bey ihm melden, und der Conferirung dieses Beneficii nach bewirkter Legitimation sich gewärtigen können.


11.

Zu Ehren unsers Fränkischen Landsmanns, D. Johann Friedrich Glasers, – zu dessen Leben ich nächstens einige nicht unwichtige Beyträge versprechen kann, – sollten sie durch die Schleusingische Regierung bewährt gefundene Feuerlöschungs-Proben, alle Fränkische Obrigkeiten wenigstens ermuntern, darauf zu sehen, daß in jedem Spritzenhause 2 Sturmfässer voll Seifensiederlauge mit 1/3 oder 1/4 wohlgesättigten Küchensalzwasser, um das Faulen und Einfrieren zu verhindern; ferner ein Sturmfaß voll fein gesiebter Holzasche und ein Paar Fäßchen voll Pottasche in Bereitschaft ständen; daß ferner die Seifensieder gegen eine Vergütung immer klare Lauge in Vorrath haben, und jeder Hauswirth mit klar gesiebter Holzasche und einer Anweisung zu ihrem Gebrauch bey entstehenden Feuersbrünsten versehen wäre.


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12.
Wunsiedel, den 11 Sept. 1790.

Sie wollen von mir Neuigkeiten aus der hiesigen Gegend wissen, und wirklich meldeten Sie mir eine, da Sie der Rebellion in den 6 Ämtern Wunsiedels gedachten. Hier weiß man nicht das geringste davon, und ob ich wohl seit etlichen Wochen fast alle Orte dieser Amtshauptmannschaft durchirrte, mit den geistlichen und weltlichen Beamten aller Orten und hier in Umgang war, und mit ihnen von allerhand Welt- und Landesbegebenheiten redete; so hörte ich doch nicht ein Wort von Aufruhr der Einwohner. So wenig unsere Leute bey der gegenwärtigen gelinden Regierung Ursache dazu haben, so wenig sind sie auch dazu geneigt. Wenn sie aber ihre gerechten gegründeten Klagen wider einige sie drückenden Lasten, davon der Fürst nichts weiß, und die er nicht haben will, vor den Thron ihres Landesvaters bringen; so wollen wir doch dieses nicht gleich Rebellion nennen.

Die Klage der Landleute, sonderlich in den Ämtern Thierstein und Kirchenlamiz, war wider das häufige Wild, dessen sie sich nicht mehr erwehren konnten, ob sie gleich bey Tag und Nacht an ihren Feldern verschiedene Wachen hielten. Die Klage wurde erhört und der Oberforstmeister samt dem Kastenamtmann in den| 6 Ämtern befehligt, den vom Wilde verursachten Schaden in den klagenden Ortschaften zu besichtigen und durch die Viertelleute schätzen zu lassen. Die Beschädigung wurde auch auf 300 fl. taxirt. Wenn nun einige Bauern, da sie den Oberforstmeister als Commissarium mit sahen, gegen dessen Person bey diesem Geschäffte murreten, weil sie ihm die Schuld des überhand genommenen Wilds ohnehin schon gaben; so war es nicht Murren gegen den Fürsten, sondern nur gegen dieses Individuum und die, welche keinem andern diese Besichtigung aufgetragen haben. Das werden Sie doch keinen Aufruhr nennen, und eben so wenig das, wenn die Stadt Wunsiedel ihre alten Gerechtsame der niedern Jagd auf ihren Fluren und Waldungen, die Luxburg ausgenommen, gegen das Oberforstmeisteramt vertheidigte und mit landesväterlicher Huld und gerechten Einsehen vom Fürsten und seinen Ministern darinnen bestättigt und gegen die Gewaltthätigkeiten der Forstofficialen geschützt wurde?

Schon im Jahr 1787. wurde alles Schwarzwildpret weggeschossen und nun ist der landesherrliche Befehl da, auch das Rothwildpret möglichst zu mindern. Wer sollte nun an Aufruhr denken?

| Was in der Landshauptmannschaft Hof, Lichtenberg und Mönchberg geschehen, und von jenen an Sachsen gränzenden Einwohnern vom eigenmächtigen Todschießen des Wildprets geredet worden seyn mag, darf der hiesigen Gegend nicht zur Last geleget werden. Die Einwohner sind hier so ruhig, als sie es vor einigen Jahren bey der Ziehenschen Weissagung vom jüngsten Tage waren. Also genug davon.

Eine andere Neuigkeit muß ich Ihnen melden. Wir haben hier wirklichen Kobalt gefunden. Die Zeche, der fürstliche Vertrag bey Kolenbibersbach im Amt Thierstein am Steinberg hat ihn. Ein Eigenlöhner, der aus dieser Grube schon etliche 1000 Seidel Eisenstein gefördert hatte, traf ihn an, verkaufte den Centner um 10 fl, und der Graf Philipp von Zedwiz zu Liebenstein bezahlte ein Sechstel-Antheil dieser Grube mit 300 fl nach 20 fl Conventionsfuß. Einige wollen ihn zwar nur für Braunstein ausgeben, dergleichen bey Arzberg, Göpfersgrün, Wunsiedel und Schönwald häufig angetroffen wird; andere aber sagen, daß man mit diesem Vorwande nur das Werk niederdrücken wolle. Der weitere Erfolg wird es lehren, den ich Ihnen zu rechter Zeit melden werde.