Mondlied
Was gehn uns die Viertel an,
Uns beliebt das Ganze:
Uns der Mond gefallen kann
Nur in vollem Glanze.
Drum, wo wir uns setzen,
Muß uns Füll’ ergötzen;
Unser Mond ist immer voll.
Nennt man Neulicht nicht die Zeit,
Doch das Licht der Fröhlichkeit
Uns, wenn’s sei, vereinet.
Auf ein Licht, das kommen soll,
Hoffen viele Narren;
Unser Mond ist immer voll.
Erstes Viertel! mahnt’s euch nicht
An die Halbgestalten,
Die auf Erden Geist und Licht
Ob der Mond zur Scheib’ auch schwoll,
Halb verbleibt ihr Leben.
Rund, wie Faß und Reben,
Unser Mond ist immer voll.
Wie in Glas und Beutel;
Flickwerk, wie die Welt zumeist,
Nur das Halb’ ist eitel.
Mancher Hund zwar mondan boll,
Was schiert uns sein Bellen,
Unser Mond ist immer voll.
Letztes Viertel – machst uns Pein
Nur, wenn wir im Zuge
Schwindet in dem Kruge.
Wenn’s das letzte nun sein soll:
Westlich geht er nieder,
Östlich kommt er wieder;
Wenn das volle Licht uns lacht,
Fangen wir’s in Säcken,
Um uns in der langen Nacht
Lichter anzustecken.
Uns ist Lust und Frieden
Voller Klang beschieden;
Unser Mond ist immer voll.