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Mythologische Enthüllungen

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Textdaten
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Autor: Heinrich Schäffer
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Titel: Mythologische Enthüllungen
Untertitel:
aus: Die zehnte Muse. Dichtungen vom Brettl und fürs Brettl. S. 338
Herausgeber: Maximilian Bern
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1904
Verlag: Otto Eisner
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Erscheinungsort: Berlin
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Quelle: Commons = Google-USA*
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Mythologische Enthüllungen.

Was im Olymp die alten Götter tranken,
Hab’ ich voll Geist und Gründlichkeit erforscht.
Sie tranken ohne Wanken, bis sie sanken,
Denn – wie es heisst: im Anfang war der Dorscht!

5
     Der »Nektar«, welchen hat kredenzt ihr Diener,

War unser »Meth« – wenn ich es recht versteh’,
Und »Schani« hiess der Kellnerknab’, der Wiener,
Wie er noch heute vorkommt im Café.

     Und wenn ein durst’ger Gott in seinem Grimme

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Den leeren Masskrug hat herumgedreht,

Dann schrie er wohl mit seiner Stentorstimme
Die wohlbekannten Worte: Schani … Meth!!!

     Die Menschen haben dieses missverstanden;
Denn mit der Forschung war es damals mies;

15
Darum hat man geglaubt in allen Landen,

Dass »Schanimeth« der Götterkellner hiess.

     Wer jetzt auf Bildung Anspruch glaubt zu haben,
Der nennt in seiner blumenreichen Red’
Die blondgelockten, schnöden Kellnerknaben

20
In gutem, echtem Hochdeutsch: »Ganymed«.


Heinrich Schäffer