Nach siegreicher Schlacht

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor: Bn.
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Nach siegreicher Schlacht
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 3, S. 99
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1892
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite
[73]

Nach siegreicher Schlacht.
Von G. Simoni.

[99] Nach siegreicher Schlacht. (Zu dem Bilde S. 73.) Dem Sieger öffentlich den Kranz zu reichen, ist der Frau des Morgenlandes untersagt, aber der Orientale legt ebenso gern als der Abendländer die erbeuteten Trophäen einer geliebten Frau zu Füßen und erzählt stolz und freudig seine Thaten. So steht hier in dem säulengetragenen reichgeschmückten Gemach der junge Mamelukenbey Ali, der Sieger über die räuberischen Nomadenstämme der Wüste. Einen Theil der erbeuteten Waffen hat er in den Harem bringen lassen, unter Fatmes Augen, die seit kurzer Zeit hier als Alleinherrscherin gebietet. Er hoffte auf einen entzückten Willkommgruß – und sieht sich getäuscht. Stumm hingestreckt ruht die Schöne auf ihrem von reichen Decken verhüllten Lager und hört mit unbewegter Miene Alis Schlachtbericht an. Ist sie selbst eine Tochter des Stammes, dessen Männer und Jünglinge er hingeschlachtet hat, oder fühlt sie überhaupt Abneigung vor dem stolzen herrischen Aegypter, der sie als Ware gekauft hat, um dann in plötzlicher Leidenschaft für sie zu entflammen? Die vertraute Sklavin wüßte das jedenfalls zu sagen – sie läßt den Arm mit dem Straußenfächer ruhen und blickt gespannt der Herrin ins Gesicht. Wird sie sich beherrschen oder verrathen? Wer weiß?

Der Künstler will offenbar den Beschauer mit dieser Frage entlassen. Das Original dieses Bildes aus nordafrikanischer Vergangenheit, eine bewundernswerthe Leistung farbengesättigter Aquarelltechnik, hat auf der Münchener Ausstellung von 1890 lebhaften Beifall gefunden.Bn.