Nachts in der Cajüte
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[325] VII. Nachts in der Cajüte. Das Meer hat seine Perlen, 5 Groß ist das Meer und der Himmel,Doch größer ist mein Herz, 10 Komm an mein großes Herz;Mein Herz und das Meer und der Himmel * * * [326] An die blaue Himmelsdecke, 15 Möcht’ ich pressen meine Lippen,Pressen wild und stürmisch weinen. 20 Aus der blauen Himmelsdecke.
25 Holde Augen, Gnadenlichter,O, beseligt meine Seele, * * * [327] Aus den Himmelsaugen droben, 30 Fallen zitternd lichte FunkenDurch die Nacht, und meine Seele 35 Daß von lieben SternenthränenUeberfließet meine Seele. * * * Eingewiegt von Meereswellen 40 In dem dunkeln Winkelbette.
45 [328] Die geliebten, süßen Augen,Wachen über meinem Haupte, 50 Schau’ ich selig lange Stunden,Bis ein weißer Nebelschleier * * * An die bretterne Schiffswand, 55 Branden die Wellen, die wilden Wellen.Sie rauschen und murmeln 60 Und die Sterne droben sind festgenagelt,Vergebliches Sehnen, vergebliches Seufzen, * * * [329] Es träumte mir von einer weiten Haide, 65 Und unter’m weißen Schnee lag ich begrabenUnd schlief den einsam kalten Todesschlaf. 70 Und ruhig heiter, aber voller Liebe.
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