Naturalphotographie

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Textdaten
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Titel: Naturalphotographie
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aus: Die Gartenlaube
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1892
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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[514] Naturalphotographie. In letzter Zeit hat ein Württemberger, Eugen Hackh, nach mehrjähriger Arbeit eine Erfindung auf dem Gebiet der Photographie gemacht, welche geeignet ist, die Aufmerksamkeit weiterer Kreise auf sich zu ziehen. Sie ermöglicht die Aufnahme von Augenblicksbildnissen, und zwar unmittelbar in Lebensgröße, so daß man sich also jetzt nicht mehr mit den umständlichen und nicht immer gut ausfallenden Vergrößerungen behelfen muß. Hackh bedient sich für seine Aufnahmen einerseits eines außerordentlich starken künstlichen Lichtes, andererseits eines Raumes, in welchem das verwendete Licht ohne Verlust und zugleich in künstlerischer Weise wirken kann. Schon vorher wurde vielfach, namentlich von Liebhaberphotographen, das künstliche Magnesiumlicht, sogenanntes Blitzlicht, für Augenblicksaufnahmen von Porträts angewandt. Aber wie die Fachmänner, so kamen auch die Liebhaber infolge vielfachen Mißglückens ihrer Versuche mehr und mehr wieder davon ab. Hackh ist es nun gelungen, eine Lichtpatrone so zusammenzusetzen, daß bei ganz geringem Rauch und Knall ein ungewöhnlich helles Licht gewonnen wird, und eine Art Atelier mit verstellbaren, aber immer zusammenschließenden Wänden zu bauen, in welchem das entwickelte Licht nicht nur in seiner Gesammtheit ausgenützt, sondern zugleich auch durch die von seitwärts und vom Rücken her wirkenden Reflexe ein weiches und plastisches Bild erzeugt wird. Welche Bedeutung die Hackhsche Erfindung besitzt, mag man einem Schreiben Franz Lenbachs entnehmen, in welchem dieser dem Verfahren und den mit seiner Hilfe hergestellten Bildern großen Werth selbst für den Künstler zumißt; dem Porträtmaler werde es für die psychologische Seite seiner Arbeit große Dienste leisten. Für weite Kreise dürfte die Erfindung deshalb von Wichtigkeit sein, weil durch sie auch dem, welcher weder Zeit noch Mittel besitzt, sich für die Seinen malen zu lassen, die Aussicht geboten wird, seiner Familie ein lebensgroßes, künstlerisches und [515] durch den Ausdruck des Augenblicks belebtes Bild zu geben, das frei ist von den Mängeln, welche den erst nachträglich vergrößerten Aufnahmen anhaften.